„Ich wollte etwas machen, das mich wirklich erfüllt – und das war nicht mehr die Informatik.“ Mit diesen Worten beschreibt Serra, 29 Jahre alt, den Schritt, im Oktober 2024 ihr Café Serratonin in der Genter Straße 62 zu eröffnen. Die gelernte Informatikerin hat ihren sicheren Job hinter sich gelassen, um etwas zu wagen, das für sie persönlich eine große Herausforderung war: ein eigenes Café.


Ihre türkischen Wurzeln finden sich auf der Speisekarte wieder – vor allem in Form von selbst gemachten Mantı, den kleinen Teigtaschen, die in liebevoller Handarbeit gefüllt und geformt werden. „Manti machen ist nichts, was man mal eben nebenbei erledigt. Das ist viel Fingerarbeit – aber das Ergebnis lohnt sich.“
Neben der klassischen Variante gibt es auch eine vegane Mantı-Version, die inzwischen viele Stammgäste schätzen. Unterstützt wird Serra dabei von ihrer Mutter, die Kuchen und Torten beisteuert.


Auch das Getränkeangebot wächst stetig: Neben Kaffeespezialitäten – wahlweise auch als Iced Coffee – stehen jetzt Eisschokolade und Eiskaffee auf der Karte. Besonders beliebt ist die „Dirty“-Variante mit einem Schuss Espresso. Und das Beste: Beides gibt es auch vegan – im Wedding eine Seltenheit. „Mir war wichtig, dass auch Veganer:innen bei uns voll auf ihre Kosten kommen.“ Inzwischen werden mehr vegane Produkte bestellt als konventionelle, hat Serra festgestellt.


Für Serra, die eine ADHS-Diagnose hat, war der Start kein leichtes Unterfangen. „Ich hatte nur einen Monat Zeit, um aus einem leeren Raum ein funktionierendes Café zu machen.“ Dass sich das Café seitdem organisch weiterentwickelt, ist für sie Teil des Konzepts – so kommen immer wieder neue Angebote hinzu.
Eine weitere neue „Zutat“ kam ganz unerwartet ins Serratonin: Hündin Sadie. Serra nahm sie einer Frau ab, die sich nicht mehr kümmern konnte. „Eigentlich wollte ich sie weitervermitteln – aber Sadie hat sich so schnell ins Café-Leben eingelebt, dass sie jetzt unser offizieller Café-Hund ist.“


Doch das Serratonin ist mehr als nur ein Ort für Kaffee und Manti. Serra möchte, dass ihr Café auch ein Treffpunkt für neurodiverse Menschen wird. „Ich wünsche mir, dass hier Menschen zusammenkommen, die im Alltag oft das Gefühl haben, nicht verstanden zu werden – und dass sie merken: Hier darfst du einfach du selbst sein.“
📍 Serratonin – Café & Manti
Adresse: Genter Straße 62, 13353 Berlin-Wedding
Öffnungszeiten:
- Montag–Freitag: 8:00–18:00 Uhr
- Sa/So: 10:00–18:00 Uhr
Noch schöner als diese dark clouds von Kommentator Kurt ist die Auskunft, dass der Name des Bistro (nur) auf ein Wortspiel zurückgeht: die Inhaberin heißt mir Vornamen Serra !
Das klingt sehr sympathisch, aber warum wird das Café nach einem Psychopharmaka benannt? - In den Psychiatrien sind die Betreuer eingespart, während große Pharmakonzerne Multimilliarden-Umsätze mit Psychopharmaka generieren. Jugendliche aus der nahegelegenen Charité kriegen einen Schock, wenn sie den Namen des Cafés sehen, vor allem, wenn ihre Menschenrechte in der Gummizelle schwer verletzt wurden. Der berühmte Schriftsteller Friedrich Glauser, nach dem der Deutsche Krimipreis benannt ist, könnte heute keinen einzigen seiner weltberühmten Krimis mehr schreiben. Er hatte Glück, denn er lebte im liberalen Zeitalter der Psychiatrie. Heute wäre er ständig mit Psychopharmaka ruhig gestellt.
Das ist doch gar nicht das, was die Besitzerin dieses Cafés will?!
Ich fürchte, du irrst. (Wikipedia sagt:) Serotonin, auch 5-Hydroxytryptamin (5-HT) oder Enteramin, ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter. Es kommt unter anderem im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut vor.