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Wichtige Strecke im Wedding in Betrieb:
Willkommen zurück! Das Comeback der Straßenbahn

12. Februar 2025
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Verwundert rieb ich mir am Dienstag die Augen: Auf dem Mittelstreifen der Seestraße war wieder etwas Gelbes zu sehen. Sieht so ein Gleisbaufahrzeug aus? Nein, es war tatsächlich eine moderne Straßenbahn der Bauart Flexity. Entgegen allen Unkenrufen, dass die Strecke durch den Wedding wegen des Wasserrohrbruchs für lange Zeit gesperrt sein würde, zeigt sich hier: Die BVG kann auch schnell! Wir im Wedding sagen Danke.

Was für eine Achterbahnfahrt! Erst das große Chaos an Silvester 2024: Ein Wasserrohrbruch auf der Seestraße legt nicht nur die Straßenbahn westlich des U-Bahnhofs Osloer Straße lahm, sondern sorgt auch für riesige Baugruben und massive Einschränkungen für Anwohnende. Wochenlang dominieren Absperrungen, Ersatzbusse und genervte Gesichter das Bild. Die M13 und 50? Einfach weg! Die Seestraße ohne Tram – für den Wedding ein echtes Ärgernis.

Was genau war beschädigt? "Bei der Wasserhavarie waren die Gleise unterspült und Teile der Stromversorgung beschädigt worden", teilt uns die BVG auf Anfrage mit. Die Reparaturen seien nach der Schadensanalyse schnellstmöglich erledigt worden. Die Tragschicht und die Gleise wurden in den vergangenen Wochen erneuert und die Stromversorgung wieder hergestellt. "Die Begrünung der Gleisanlagen wird noch folgen, sobald die Witterungsbedingungen dies sinnvoll zulassen", so die BVG.

Völlig überraschend fuhr die Bahn am 11. Februar plötzlich wieder! Keine monatelangen Verzögerungen, keine zermürbenden Ansagen von „unvorhergesehenen Komplikationen“, sondern eine vergleichsweise rasante Reparatur. Kann die BVG also doch schnell? Gerade an der Seestraße sind wir, Stichwort Sanierung des U-Bahnhofs, besonders leidgeprüfte Fahrgäste. Dort scheint Zeit keine Rolle bei den Bauleuten des Verkehrsbetriebs zu spielen.

Natürlich: Das ganze Schlamassel hätte gar nicht erst passieren dürfen. Fast 100 Jahre alte Versorgungsrohre aus Grauguss, die ausgerechnet in der Silvesternacht aufgeben – ein Sinnbild für die teils veraltete Infrastruktur der Stadt. Die Schäden sind enorm, der Stau auf der Seestraße noch für einige Zeit riesig. Der Austausch des alten Rohres wird noch Monate dauern. Doch dass nun ausnahmsweise mal beim ÖPNV Tempo gemacht wurde, ist ein kleines Wunder.

Der Wedding atmet auf: Die Straßenbahnen sind zurück, die Seestraße ist wieder durchgängig befahrbar. Aber bleibt die Frage – warum klappt es diesmal und sonst oft nicht? Ein Lob an die Verantwortlichen, aber auch die Hoffnung: Vielleicht kann Berlin ja doch schneller, wenn es muss?

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

2 Comments Leave a Reply

  1. Von mir aus darf die Baustelle gern für immer bleiben. Der Verkehr fließt auf der einen Spur viel effizienter, geordneter und flüssiger. Die Seestr. und die umliegenden Kieze sind so ruhig und sicher und lebenswert wie noch nie seit Autos regieren. Und jetzt wo sogar wieder die Bahn durch die Baustelle fährt, haben eigentlich alle nur gewonnen.

  2. Morjen na kiek mal eener an die Tram rollt wieda, dit iss eijentlich jans einfach warum dit so is weil die Bevauje hier ooch wohl mitliest und da ham die sich jedacht o man o man die Weddinger sin aba echt anjep…t wejen dit janze hin und her also hamse inne Hände gespuckt und den jing dit ruckzuck
    schön sonnigen tach ooch noch

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