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Mädchen am Fußball

15. Oktober 2014

maefuba1Als Mäd­chen ist man nicht Fan des Bay­ern Mün­chens, son­dern man ist Anhän­ge­rin von Tur­bi­ne Pots­dam. Ohne Vor­bil­der geht es auch beim Mäd­chen­fuß­ball nicht. Über­haupt ist eigent­lich vie­les gleich, beim Fuß­ball der Jungs und bei dem der Mäd­chen. Ein Unter­schied ist höchs­tens, dass es grund­sätz­lich zu wenig Trai­ne­rin­nen gibt. So wie die Tur­bi­nen – wie der Fan sagt – von einem Mann trai­niert wer­den (seit 40 Jah­ren von Bernd Schrö­der), so suchen auch die Mäd­chen­fuß­bal­le­rin­nen im Sol­di­ner Kiez noch eine wei­te­re Trainerin.

Mäd­chen- und Frau­en­fuß­ball ist noch ein jun­ges Phä­no­men, das aber zuneh­mend eine brei­te­re Auf­merk­sam­keit bekommt. Der schlich­te Titel „Mäd­chen­fuß­ball“ des vom Quar­tiers­ma­nage­ment Sol­di­ner Stra­ße mit Mit­teln aus dem Pro­gramm „Sozia­le Stadt“ unter­stütz­ten Pro­jek­tes sagt, wor­um es geht. Zwar wer­den Trai­ne­rin­nen, Tri­kots, Bäl­le und Hal­len­zei­ten von dem jun­gen Sport­ver­ein SK Rapi­de e. V. (nicht zu ver­wech­seln mit dem bis 2001 akti­ven Ver­ein SC Rapi­de Wed­ding 1893) gestellt. Aber der Ver­eins­vor­sit­zen­den Ute Golom­biew­ski ist wich­tig, dass das Ange­bot zunächst als ers­ter Schritt gese­hen wird. Das heißt: Ohne Ver­eins­mit­glied­schaft. Sie hat die Erfah­rung gemacht, dass vie­le Mäd­chen nicht in einem Sport­ver­ein mit­ma­chen dür­fen, weil dort auch Jungs trai­nie­ren. Des­halb gilt für die Trai­nings­stun­den beim Mäd­chen­fuß­ball: Ohne Aus­nah­me nur Mädchen.

Es sind zwei Grup­pen gewach­sen. Die eine Grup­pe trai­niert in der Wil­helm-Hauff-Grund­schu­le in der Goten­bur­ger Stra­ße (die rote Schu­le, wie der Wed­din­ger sagt) am Diens­tag und am Don­ners­tag jeweils von 14.30 Uhr bis 16 Uhr. Die zwei­te Grup­pe in der Rudolf-Wis­sell-Grund­schu­le in der Eller­be­ker Stra­ße am Frei­tag von 14 bis 15.30 Uhr. Die zwei Stand­or­te sind eigent­lich nur wegen des Bele­gungs­pla­nes der Sport­hal­len ent­stan­den. Aber da Mäd­chen­fuß­ball nah an den Wohn­or­ten sein soll, sind eben nun zwei Grup­pen ent­stan­den. Die grö­ße­ren Mäd­chen, die die ent­spre­chen­den Wege zurück­le­gen kön­nen, haben also Gele­gen­heit für drei Trainingsstunden.

Obwohl das Pro­jekt Mäd­chen­fuß­ball ohne Ver­eins­struk­tur aus­kommt, wün­schen sich die Trai­ne­rin­nen von SK Rapi­de e. V. schon, dass sie mit den zwei­mal 15 Kin­dern etwas errei­chen. Ziel ist, dass die Mäd­chen den Schritt zur Ver­eins­mit­glied­schaft beim SK Rapi­de oder einem der weni­gen  ande­ren Mäd­chen­fuß­klubs in Ber­lin gehen oder ab der 7. Klas­se an einer sport­be­ton­ten Schu­le wei­ter­ma­chen. Zwar spielt das Pro­jekt nicht in einer Lan­des­li­ga mit, aber Tur­nie­re oder die Teil­nah­me an der Bolz­platz-Liga „Bunt kickt gut“ sol­len schon sein, sagt Ute Golom­biew­ski. Auf die­se Wei­se kom­men die Mäd­chen dann auch ganz nah an ihre Stars, wie zum Bei­spiel an die Spie­le­rin der tür­ki­schen Natio­nal­mann­schaft Hülya Kaya beim „Mäd­chen Soc­cer Turnier“.

Das Mäd­chen­fuß­ball-Pro­jekt wird es für zwei wei­te­re Jah­re bis Ende 2015 geben. Pro­be­stun­den oder Anmel­dun­gen sind für jun­ge Spie­le­rin­nen zwi­schen acht und zwölf Jah­ren mög­lich. Tele­fon: (0172) 6 44 81 88  (Ute Golombiewski)

Der Text wur­de uns vom “Sol­di­ner – das Maga­zin vom Kiez an der Pan­ke” zur Ver­fü­gung gestellt. Das Maga­zin erscheint vier Mal im Jahr. Das The­ma des aktu­el­len “Sol­di­ner” ist “In Bewe­gung”. Mehr gibt es auf dem Redak­ti­ons­blog www.dersoldiner.wordpress.com.

Text: And­rei Schnell, Foto: SK Rapide

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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