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Weddinger Seen werden aufgewertet:
Sanierung der kleinen Gewässer im Volkspark Rehberge

16. Januar 2025
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Auf dem Weg zum Frei­luft­ki­no Reh­ber­ge kommt man vom Wed­ding kom­mend an drei Seen vor­bei. Für die bei­den klei­nen Gewäs­ser Enten­pfuhl und Sper­ling­see steh­tab Mit­te Febru­ar die Ent­schlam­mung bevor. Ziel der Arbei­ten ist es, die öko­lo­gi­sche Funk­ti­on die­ser Gewäs­ser zu ver­bes­sern und sie gleich­zei­tig für die zukünf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen des Kli­ma­wan­dels zu rüsten. 

Warum ist die Maßnahme notwendig?

Im benach­bar­ten Möwen­see leben zahl­rei­che Fische, Enten, Bless­hüh­ner und ande­re Vogel­ar­ten sowie Schild­krö­ten. Sogar Grau­rei­her kom­men regel­mä­ßig „zu Besuch“. Doch die bei­den ande­ren Seen sind bio­lo­gisch fast tot. Im Sper­ling­see gibt es nur noch ver­ein­zelt Frö­sche. Der klei­ne­re Enten­pfuhl ist bereits völ­lig aus­ge­stor­ben und verwaist.

In den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten hat sich der Zustand der Gewäs­ser erheb­lich ver­schlech­tert. Beson­ders der Enten­pfuhl lei­det unter den Fol­gen von Nähr­stoff­ein­trä­gen durch Laub, Boden­ero­si­on und Abfäl­le sowie dem all­ge­mei­nen Rück­gang der Grund­was­ser­stän­de. Die­se Belas­tun­gen haben dazu geführt, dass für Lebe­we­sen wie Frö­sche, Mol­che und Was­ser­pflan­zen kaum noch geeig­ne­te Lebens­be­din­gun­gen vor­han­den sind. Eine bis zu einem Meter dicke Schlamm­schicht hat sich gebil­det, was in den Win­ter­mo­na­ten zu unan­ge­neh­men Bak­te­ri­en­blü­ten und der Frei­set­zung von Schwe­fel­was­ser­stoff führt – ein Geruch, der vie­len Besucher*innen des Parks bekannt sein dürfte.

Wie wird die Sanierung durchgeführt?

Für die Ent­schlam­mung der Gewäs­ser kommt das soge­nann­te Saug­spül­ver­fah­ren zum Ein­satz. Dabei wird der Schlamm abge­saugt, mecha­nisch vom Was­ser getrennt und anschlie­ßend abge­fah­ren. Das über­schüs­si­ge Was­ser wird vor Ort in der Park­an­la­ge ver­si­ckert. Um die Gewäs­ser lang­fris­tig zu ent­las­ten, wird zudem die Ober­flä­chen­ent­wäs­se­rung der angren­zen­den Park­we­ge opti­miert, um den Ein­trag von Nähr­stof­fen zu verringern.

Die Arbei­ten begin­nen mit dem Enten­pfuhl, wäh­rend der Sper­ling­see in der zwei­ten Jah­res­hälf­te an die Rei­he kommt. Zum Schutz der Amphi­bi­en wer­den spe­zi­el­le Schutz­zäu­ne auf­ge­stellt. Trotz der umfang­rei­chen Maß­nah­men soll die west­li­che Wege­füh­rung um die Gewäs­ser wei­test­ge­hend für Besucher*innen des Parks zugäng­lich bleiben.

Was bedeutet das für Anwohnende?

Wäh­rend der Bau­zeit, die vor­aus­sicht­lich bis Ende 2025 abge­schlos­sen sein wird, wird es Ein­schrän­kun­gen geben. Beson­ders in der Wind­huk­er Stra­ße sind Ver­kehrs­be­hin­de­run­gen und eine Redu­zie­rung der Park­plät­ze unver­meid­lich. Zudem ist ab dem Früh­jahr mit einer leicht erhöh­ten Geräusch­ku­lis­se zu rech­nen. Anwoh­nen­de wer­den recht­zei­tig über die genau­en Rah­men­be­din­gun­gen und Bau­ab­läu­fe informiert.

Finanzierung und Zukunftsaussichten

Die Gesamt­kos­ten belau­fen sich auf etwa 1 Mil­li­on Euro und wer­den aus ver­schie­de­nen Töp­fen finanziert.

Bezirks­stadt­rat Chris­to­pher Schri­ner betont: „Der Enten­pfuhl und der Sper­ling­see sind nicht nur eine Oase für die Men­schen, die den Volks­park Reh­ber­ge besu­chen. Sie sind auch wich­tig für die öko­lo­gi­sche Viel­falt des Parks. Es freut mich, dass die bei­den Gewäs­ser im kom­men­den Jahr ent­schlammt und zugleich an die Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft ange­passt werden.“

3 Comments Leave a Reply

  1. Wie ich aus eige­nen Beob­ach­tun­gen weiß, wer­den die Seen aber auch die „Spa­zier­gän­ger“ zuge­müllt, die ihre Brot­res­te dort mas­sen­haft ver­sen­ken, da die Enten u.a. Getier schon pump­satt sind!
    Eine älte­re Frau dar­auf ange­spro­chen, sag­te nur: „Ja-soll ich es denn wegschmeißen?“
    Da fällt einem dann auch nix mehr ein…

    • Hal­lo Jupp Schmitz

      wenn sie das noch­mal erle­ben… Tipp: Ein­gang Reh­ber­ge am Kino vor­bei noch ca 150m , da steht eine Futterkiste!!
      dort kann Mann und Frau altes Brot einwerfen
      Das füt­tern der Muff­lons mit Nudeln hat zum Glück schon lan­ge aufgehört

  2. Hal­lo

    ab und zu leben auch Wasch­bä­ren in der Nähe der Tei­che.… letz­tes Früh­jahr hat­te es sich eine Wasch­bä­ren vor mei­ner Haus­tür in einer Pap­pel gemüt­lich gemacht… woher weiß ich das es ein Weib­chen war – weil sie kur­ze Zeit spä­ter mor­gens um 6 vor dem Bal­kon mit ihrem Jun­gen auf Fut­tes­su­che war.… ich lie­be es hier zu wohnen

    Gruß

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