Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ist der Weddingplatz seit Ende 2024 neu gestaltet worden. Der Umbau begann im April 2023 und brachte zahlreiche Veränderungen mit sich: Neue Sitzmöbel, pflegeleichte Grünflächen und ein moderner Brunnen mit 13 Wasserdüsen prägen jetzt das Bild des ziemlich kahlen und noch etwas unwirtlichen Platzes. Insgesamt wurden 49 neue Bäume gepflanzt, darunter Linden, Erlen und Eschen, sodass der Weddingplatz nun von 81, wenngleich meist noch sehr kleinen, Bäumen umrahmt wird.
Die angrenzende Reinickendorfer Straße wurde zur verkehrsberuhigten Einbahnstraße umgestaltet. Breitere Gehwege, Bänke und Fahrradstellplätze laden zum Verweilen ein, während die Zahl der Parkplätze reduziert wurde. Die Umgestaltung kostete rund 3,4 Millionen Euro, finanziert durch das Bundesförderprogramm "Lebendige Zentren und Quartiere".
Ein historischer Ort mit neuer Sichtbarkeit
Bereits seit 1835 trägt der zuvor Kirchplatz genannte Platz seinen Namen, damals noch geprägt durch die aus roten Steinen gebaute Dankeskirche, die zwischen 1882 und 1884 erbaut wurde. Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und die städtebaulichen Veränderungen der 1970er Jahre ließen den Platz jedoch in den Hintergrund rücken. Die heutige Dankeskirche, ein denkmalgeschützter Sichtbetonbau von Fritz Bornemann, entstand zwischen 1970 und 1972 an der Stelle des ursprünglichen Gotteshauses.
Fotos: Sebastian Wischmann
Vor der Neugestaltung war die Kirche durch Sträucher und parkende Autos nahezu unsichtbar. Mit der Überarbeitung des Platzes und der Umgebung wurde sie wieder stärker in den städtischen Kontext integriert. Dafür musste die Sträucher und auch 17 Bäume weichen. Nun ist es insgesamt leerer.
Die Planung und Umsetzung der Umgestaltung erfolgte durch das Büro Franz Reschke Landschaftsarchitektur in Zusammenarbeit mit Experten für Licht- und Verkehrsplanung. Der modernisierte Weddingplatz wird sicher noch eine Weile brauchen, bis sich seine Vorzüge zeigen - wenn überhaupt. Noch ist alles kahl. Aber das wird sich hoffentlich spätestens im Sommer ändern.
Fotos: Sebastian Wischmann