Spielplätze, Kiezblocks, Platzgestaltungen: Das Bezirksamt schreibt laufend eine Liste der Planungen fort, die den Bezirksverordneten einmal jährlich vorgelegt wird. Doch auch für die Bürger:innen ist diese Vorhabenliste interessant, um mehr über geplante oder durchgeführte Bürgerbeteiligung, Informationskampagnen des Bezirksamts und Planungs- und Finanzierungsdetails zu erfahren. Wir haben uns einmal angeschaut, welche Vorhaben für den Wedding und Gesundbrunnen besonders interessant sind.
Alte Bäume auf neuen Spielplätzen
Beim Abenteuerspielplatz im Humboldthain (Gustav-Meyer-Allee 4) wird das Spielehaus durch einen Neubau ersetzt. Auch beim Kinderbunten Bauernhof in der Luxemburger Straße wurde ein Multifunktionsgebäude errichtet, aber noch nicht innen ausgebaut.
Die Gustav-Falke-Grundschule an der Strelitzer Straße erhält einen Modularen Erweiterungsbau. Die Carl-Kraemer-Grundschule in der Zechliner Straße wird innen und außen saniert und erhält ein Freiraumkonzept für die Höfe. Eine ganz neue Gemeinschaftsschule wird auf dem Block zwischen Schönstedt-, Pank- und Wiesenstraße geplant. 2030 soll der Grundschulteil fertiggestellt sein.
Die Jugendfreizeiteinrichtung an der Edinburger Straße mit dem Mädchentreff Towanda soll saniert werden.
Auch sollen einige Spielplätze saniert und neu gestaltet werden. Die Liste nennt dabei den Spielplatz an der Schering-/Ackerstraße im Brunnenviertel. Dort sollen insbesondere die alten Bäume erhalten bleiben. Auch der Blochplatz zwischen Hoch- und Badstraße soll umgestaltet werden, der Spiel- und Aufenthaltswert für die verschiedenen Altersgruppen soll dabei erhöht werden.
Bald beginnt die Umgestaltung der Ruheplatzstraße. Durch sie soll die Attraktivität und Einsehbarkeit des Grünzuges erhöht werden, ohne dass die Bäume verschwinden. Auch der Weddingplatz rund um die Dankeskirche wird derzeit neu gestaltet. Im 4. Quartal des Jahres soll alles fertig sein.
Das Bezirksamt möchte langfristig das Areal des BHT-Parkhauses an der Luxemburger Straße sowie den Augustenburger Platz zu einem Standort für Wohnen, Hochschulnutzung und soziale Infrastruktur entwickeln. Konkret soll es aber erst 2027 losgehen.
Am Leopoldplatz soll die gesamtstädtische Strategie zur Stärkung der Sicherheit und Sauberkeit an öffentlichen Orten, u.a. zur Verhinderung von Sucht und Obdachlosigkeit umgesetzt werden. Es ist ein aus Landesmitteln finanziertes Kulturprogramm für den Leopoldplatz geplant, das zur Aktivierung, Belebung und Stärkung des Sicherheitsempfindens beitragen soll.
Ein Geschäftsstraßenmanagement soll an der Badstraße die Entwicklung der Gewerbestandorte koordinieren. Grundlage dafür wird ein Geschäftsstraßenkonzept sein. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Profilierung des Stadtteilzentrums Badstraße und dem angrenzenden Teil des Sanierungsgebietes „Böttgerblock“ sowie die Vernetzung der Gewerbetreibenden vor Ort.
Sicher im Kiez unterwegs
Für das 2021 für ganz Berlin beschlossene Radnetz plant das Amt folgende neue Fahrradstraßen im Nebenstraßennetz (für Hauptstraßen ist der Senat zuständig):
- Charles-Corcelle-Ring unter Erhalt von 71 Parkplätzen für Kleingärtner
- Gartenstraße zwischen Grenzstraße und Liesenstraße (derzeit gepflastert)
- Swinemünder Brücke zwischen Behmstraße und Ramlerstraße
- Jülicher Straße zwischen Bornholmer Straße und Behmstraße
- Uferstraße zwischen Exerzierstraße und Wiesenstraße
- Nordufer zwischen Föhrer Straße und Fennstraße (Radfernweg Berlin-Kopenhagen)
- Togostraße zwischen Afrikanische Straße und Transvaalstraße
Die Fahrradstraße Lynarstraße soll kurzfristig fertiggestellt werden. Auch an der Ungarnstraße entsteht noch in diesem Jahr eine Fahrradstraße.
Zur Herstellung von mehr Verkehrssicherheit und ruhigeren Kiezen, in denen sich alle Menschen von jung bis alt sicher bewegen und aufhalten können, wird das Amt die lange erwarteten „Kiezblocks Light“ im Sprengelkiez und im Brüsseler Kiez weiter umsetzen. Neue Kiezblocks sind im Antonkiez und im Malplaquetkiez in Prüfung oder Planung, nachdem es dort genügend Unterschriften von Anwohnenden gegeben hat.
Für Fußgänger ist die Lage im Sprengelkiez eher schwieriger geworden. Besonders seit die Tegeler Straße wegen der kommen sollenden S-Bahn an einem Ende geschlossen ist. Stattdessen wurde am Kanal eine Straße gebaut, die Richtung HBF führt. Von dort – aber auch umgekehrt – brettert der Verkehr durch den Sprengelkiez. Von der Lynarstraße ans Nordufer zu kommen, ist wirklich gefährlich, da hier von drei Seiten die „beräderten“ Verkehrsteilnehmenden aufeinander treffen. Es sind teils chaotische Szenen, die sich abspielen. Hier müsste z.B. ein geschwindigkeitsreduzierendes “ Kissen “ oder eine andere verkehrsberuhigende Maßnahme ergriffen werden. Als FußgängerIn will man ja auch noch irgendwo laufen können.
Danke für die Übersicht 💕
"Die Fahrradstraße Lynarstraße soll kurzfristig fertiggestellt werden." Wer's glaubt...
Die Wollankstraße und der Soldiner Kiez bleiben was zeitgemäße Radinfrastruktur angeht leider weiterhin komplett abgehängt. Schade.
„ Das Bezirksamt möchte langfristig das Areal des BHT-Parkhauses an der Luxemburger Straße sowie den Augustenburger Platz zu einem Standort für Wohnen, Hochschulnutzung und soziale Infrastruktur entwickeln. Konkret soll es aber erst 2027 losgehen.“
Warum wird nicht erwähnt, dass dort gem. Vorhabenliste des Senats auch (im wesentlichen?) ein MUF geplant ist? Die Anlieger würde es sicherlich interessieren!