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Nicht allgemein bekannt:
4 ungewöhnliche Produkte aus dem Wedding

3. Januar 2020
In der frü­he­ren Tresorfabrik

Dass mit AEG, Rota­print oder OSRAM inter­na­tio­nal bekann­te Fir­men im Wed­ding pro­du­zie­ren lie­ßen, ist all­seits bekannt. Schließ­lich ver­dankt der Wed­ding sein enor­mes Wachs­tum vor und nach der Wen­de zum 20. Jahr­hun­dert auch den zahl­rei­chen Fabri­ken, die sich teil­wei­se mit­ten in den Wohn­ge­bie­ten befan­den. Doch man­che frü­he­ren und heu­ti­gen Pro­duk­te aus unse­rem Stadt­teil sind einer brei­te­ren Öffent­lich­keit weni­ger geläu­fig. Wir brin­gen ein wenig Licht ins Dunkle.

Flugzeuge

Rohr­bach Metallflugzeugfabrik

Auf dem Gelän­de des heu­ti­gen Spren­gel­parks zwi­schen der Spren­gel- und der Kiautschou­stra­ße befan­den sich einst eine Fabrik, in der zwi­schen 1924 und 1945  Flug­zeu­ge gebaut wur­den. Eine Hal­le dien­te 1928  als Pro­duk­ti­ons­ort für den „Romar“, eines der größ­ten Flug­boo­te, die in Deutsch­land gebaut wur­den. Am Park­ein­gang in der Spren­gelstra­ße wur­de eine Erin­ne­rungs­ste­le in Flug­zeug­form errich­tet, die sich auf die­se Tat­sa­che bezieht.

Tresore

Bad­str. 40–41

S.J. Arn­heim

1890 sie­del­te sich an der Pan­ke die Tre­sor­fa­brik S. J. Arn­heim an. Für den Bau der Pro­duk­ti­ons­ge­bäu­de muss­te 1891–92 der nörd­li­che Arm der Pan­ke zuge­schüt­tet wer­den. Die Fabrik S. J. Arn­heim war der größ­te Her­stel­ler von Geld­schrän­ken und Tre­so­ren in Deutsch­land. Die Maschi­nen­hal­le wur­de 1983 abge­ris­sen. Die 1897–98 erbau­ten erhal­ten geblie­be­nen Fabrik­hal­len beher­ber­gen heu­te eine Bild­hau­er­werk­statt und beein­dru­cken durch ihre gleich­mä­ßig auf­ge­reih­ten Shed­dä­cher. Mar­kant ist auch das Wohn­haus für Arbei­ter und Ange­stell­te der Fabrik an der Badstraße.

Die Pille

Produkte aus dem Wedding: die Pille kam von Schering

Sche­ring

1961 brach­te das Wed­din­ger Phar­ma­un­ter­neh­men Sche­ring (heu­te: Bay­er AG) die ers­te Anti­ba­by­pil­le namens „Anov­lar“ auf den deut­schen Markt. In der zwei­ten Hälf­te der 1960er Jah­re nahm die Gebur­ten­ra­te in Deutsch­land dra­ma­tisch ab – ob’s wirk­lich an der Pil­le lag, ist bis heu­te umstritten.

Hollywood-Effekte

Kryo­lan

Das viel­leicht erfolg­reichs­te Pro­dukt aus dem Wed­ding hat wohl jeder Thea­ter- und Kino­gän­ger schon ein­mal gese­hen. Zig­tau­sen­de Liter Kunst­blut für die Film­bran­che und Thea­ter­schmin­ke – auch das sind Pro­duk­te aus dem Wed­ding, aus dem Hau­se des Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­mens Kryo­lan in der Papier­stra­ße. Das haupt­säch­lich aus Gela­ti­ne und Gly­ze­rin bestehen­de Kunst­blut kam auch in nam­haf­ten Hol­ly­wood-Pro­duk­tio­nen zum Ein­satz. Damit dürf­te die nach dem Zwei­ten Welt­krieg gegrün­de­te Fir­ma die unge­wöhn­lichs­te Fabrik des Wed­ding sein.

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Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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