Man nehme: zwei große Straßen mit viel Verkehr, setze jede Menge Autos, Busse, eventuell auch noch Straßenbahnen auf ihren Schnittpunkt und schicke am Ende Fahrräder und Fußgänger auf sie. Und heraus kommen: die vielleicht unangenehmsten und gefährlichsten Kreuzungen im Wedding.
1. Seestraße Ecke Müllerstraße
Hier wird Tag und Nacht umgestiegen: von der U‑Bahn in der Müllerstraße zu Bussen und Straßenbahnen in der Mitte der vierspurigen Seestraße oder umgekehrt. Dazwischen lässt sich noch mancher Einkauf im Asia-Markt, bei Penny oder DM erledigen. Das größte Kino weit und breit befindet sich, ist ja klar, auch genau an dieser Ecke. Für manche Umsteiger sind sogar zwei Ampelphasen notwendig – nicht jeder nimmt es mit dem roten Licht so genau. Dazu kommt oft rücksichtsloses Verhalten von abbiegenden Autofahrern – voilà, damit hätten wir die für Fußgänger unfallträchtigste Kreuzung im ganzen Wedding.
2. Müllerstraße Ecke Schulstraße bzw. Luxemburger Straße
Vor allem unter der Erde wird’s hier eng, denn hier kreuzen sich zwei wichtige U‑Bahnlinien – direkt übereinander. Das Ganze ist BVG-Nutzern zwar als Leopoldplatz bekannt, aber der befindet sich eigentlich gar nicht an der Straßenkreuzung, sondern zieht sich über ganze drei Blöcke hinweg bis zur Maxstraße. Dank Markt, Woolworth, Karstadt, Netto, Jobcenter und Bibliothek tobt an dieser Kreuzung tagsüber das Leben. Besonders typisch hier sind die vielen Busse, die am Leo halten, beginnen oder enden. Für die einen ist diese Ecke der Inbegriff von Weddinger Urbanität, für die anderen einfach nur eine ziemlich unangenehme und laute Kreuzung.
3. Osloer Straße Prinzenallee
Die komplexe, verkehrsreiche Kreuzung eines vierspurigen Autobahnzubringers samt Straßenbahn mit einer breiten Hauptverkehrsstraße Richtung Pankow und Moabit, dazu jede Menge Radfahrer und Fußgänger – garniert mit zahlreichen Abbiegemöglichkeiten. Als diese Horror-Kreuzung im Jahr 2015 durch zahlreiche Baustellen zusätzlich belastet war, kam es zu noch mehr sehr schweren Verkehrsunfällen als ohnehin schon. Der Tagesspiegel rief den Knotenpunkt zeitweise sogar zur schlimmsten Kreuzung Berlins aus. Ein Video zeigt einen spektakulären Motorradunfall. Der sagt alles über diese Kreuzung.
4. Badstraße Ecke Pankstraße bzw. Prinzenallee
Schinkels Paulskirche, ein Trinkwasserbrünnlein, das sehenswerte Brüder-Boateng-Wandbild, ein Zeitschriftenkiosk und (gefühlt) alle 10 Meter ein Gemüsehändler – in allen vier Ecken dieser Kreuzung könnte doch Liebe drin stecken. In Wirklichkeit tobt hier aber das Leben in Form von jede Menge Verkehr. Hier prallen ein stetiger Strom Autos gegen zweite-Reihe-Parker, überlange M27er und zahllose Fußgänger. Für die schönen Dinge des ehemaligen Heilbads hat hier oft keiner mehr einen Blick übrig.
Das waren nur vier von vielen gefährlichen Kreuzungen. Welche Straße überquert ihr nur mit einem Gruselgefühl? Und wo kracht es aus eurer Sicht am häufigsten?
4? ich seh da nur 2 im Wedding!
Zwei im westlichen, zwei im östlichen? 🙂
Zitat aus dem Tagesspiegel Newsletter von heute:
“Wedding Zentrum (was übrigens auch Teile von Gesundbrunnen rund um Nauener Platz und Amtsgericht Wedding einschließt – die Wedding-Gesundbrunnen-Diskussion kann Straßenschlachten verfeindeter Stadtteilexperten auslösen)”
Das ist wie auf dem Dorf: die Nordler gegen die Südler. 😉
Genau da ist ja auch das historische Weddinger Siedlungsgebiet. Im heutigen Ortsteil Wedding war ursprünglich überhaupt keine nennenswerte Besiedlung.
Also ehrlich gesagt gruseln mich am meisten die Radfahrer, die über, neben, durch, in, auf und überall fahren, wo sie es und wie sie es eigentlich nicht tun sollten. Für Fußgänger halte ich sie für gefährlicher als die Autos bzw. deren Fahrer, denn diese halten sich überwiegend ja doch immer noch an die Verkehrsregeln. Ich sehe nicht so oft Autos auf Bürgersteigen fahren.….….…..