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Raum für vieles:
Café Spazio: Antik + Nippes auf italienisch

22. Juni 2018
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Der Tresen im Café Spazio. Foto: J. Faust
Der Tre­sen im Café Spazio.

„Was uns an Ber­lin gefällt, ist die Frei­heit“, sagt Anto­nia. Die 29-jäh­ri­ge Ita­lie­ne­rin hat mit ihrem Ehe­mann Giu­sep­pe im Novem­ber ein frü­he­res Anti­qui­tä­ten­ge­schäft in ein Café umge­wan­delt. Ent­spannt geführt und schräg ein­ge­rich­tet – hier kön­nen Besu­cher zwi­schen wild zusam­men­ge­wür­fel­ten Möbeln den Blick auf die leben­di­ge Torf­stra­ße genießen.

Die alten blau-wei­ßen Boden­flie­sen bil­den den Unter­grund, die unver­putz­ten Wän­de die Kulis­se für aller­lei Fotos, Male­rei­en und Gegen­stän­de. Nichts passt wirk­lich zusam­men. Deko-Scheuß­lich­kei­ten tref­fen Vin­ta­ge-Möbel, bis die Gren­zen ver­schwim­men. Die ori­gi­nel­le sil­ber­ro­te The­ke hebt sich wohl­tu­end vom ansons­ten übli­chen The­ken-Holz ab. Doch alles geschieht hier aus einer gewis­sen Läs­sig­keit, sozu­sa­gen mit einem Augen­zwin­kern. „Wir machen eben alles mit Humor“, sagt Anto­nia lachend. „Süd­ita­lie­ner sind so.“ So ist die Tafel mit dem Cock­tail­an­ge­bot als Kurs für Abs­ti­nenz­ler titu­liert. Und auch die Euro­dis­co-Musik aus den 1980ern, die im Hin­ter­grund läuft, kann nicht wirk­lich ernst gemeint sein. Zumal der 31-jäh­ri­ge Giu­sep­pe eigent­lich DJ für elek­tro­ni­sche Musik ist und sogar schon mal im Tre­sor auf­ge­legt hatte.

Passt in keine Schublade

Über­haupt ist die Musik kein Zufall hier. Ansons­ten gibt es zu jeder Tages­zeit eine gro­ße Aus­wahl Anti­pas­ti, Sand­wi­ches, außer­dem Pas­ta­ge­rich­te und Gnoc­chi. Kaf­fee und Des­serts wie Tartu­fo gehö­ren selbst­ver­ständ­lich zum ita­lie­ni­schen Flair dazu. Apu­li­sche Wei­ne und der Limon­cel­lo-Zitro­nen­li­kör las­sen auf die kam­pa­ni­sche Her­kunft der bei­den Betrei­ber schließen.

Man muss übri­gens genau hin­se­hen, um das ehe­ma­li­ge „Antik & Nip­pes“ als Café Spa­zio zu erken­nen. Den alten Schrift­zug des Vor­be­sit­zers haben Anto­nia und Giu­sep­pe näm­lich ein­fach ste­hen­las­sen. Sie schei­nen sich nicht dar­um zu sche­ren, ob ihr Café auf­fällt oder in irgend­ei­ne Schub­la­de passt. Den Kel­ler kann man übri­gens mie­ten: für Geburts­ta­ge oder ande­re Fei­ern. Bis zu 30 Per­so­nen fin­den Platz. Wer sich in eines der Möbel­stü­cke ver­liebt, weil man sich schnell im Antik-Laden wähnt, sei aller­dings gewarnt: Die Möbel sind unverkäuflich.

SPAZIO, Torf­stra­ße 15 (U Amru­mer Stra­ße) Diens­tag bis Sams­tag 16–22 Uhr

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Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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