Im Wedding, da kennen wir jeden Grashalm. Gemeinschaftsgärten, Parks und Pankegrünzug, begärtnerte Baumscheiben … wissen wir natürlich alles! Was könnte uns ein Langer Tag der Stadtnatur Unbekanntes zeigen? Der Blick ins Programm des Naturfestivals am 17. und 18 Juni ist dann doch überraschend. Und dass Highlights wie die Nachtführungen im Zoo und Tierpark sowie einige Dampferfahrten auf der Spree schon ausgebucht sind – egal. Im Wedding gibt es in diesem Jahr so viel zu entdecken wie noch nie.
Neu dabei im Wedding
Während viele Anbieter aus dem Wedding schon seit Jahren im Rahmen des Naturfestivals einladen, gibt es in diesem Jahr besonders viele neue Teilnehmer. Zu diesen Newcomern gehört das Baumhaus in der Gerichtsstraße 23. An beiden Festivaltagen geht es im Projektraum für Nachhaltigkeit um Bäume – in Workshops, Ausstellungen und Gesprächen. Wer möchte, kann außerdem zwischen dem Gemeinschaftsgarten Himmelbeet und dem Baumhaus flanieren und dabei so einiges über die Stadtnatur erfahren.
Ebenfalls neu sind die Naturfreunde für Aquarien- und Terrarienkunde im
20. Bezirk. Der Verein lädt ebenfalls an beiden Tagen in die Reginhardstraße 14 Ecke Hansastraße an den Rand des Wedding ein. Unter dem Titel „Aquaristik leichter als man denkt“ gibt es einen Wasserfloh-Fangwettbewerb und Wassertests sowie viele Informationen für kleine und große Aquarienfreunde.
Ganz große in Mode ist ja das Baumscheibengärtnern. Wer dazu Fragen hat und Tipps benötigt, ist am Sonnabendnachmittag bei der Pflanzaktion der Guerilla-Gärtnerin Alfa Conradt in der Türkenstraße 21 richtig. Am Sonntag können angemeldete Besucher im Nordbahnhofpark unter der Überschrift „Ost-West-Romanze – Ostberliner Wildkräuter treffen westdeutsche Weine“ Wildkräuter sammeln, zu Wildkräuterbutter verarbeiten und dann im Weinbistro um die Ecke in Kombination mit Weinen verkosten.
Langer Tag der Stadtnatur: Alte Bekannte
Natürlich sind sie alle wieder dabei: der Gemeinschaftsgarten Himmelbeet, die Verkehrsinsel Gleim-Oase und das Schul-Umwelt-Zentrum mit der Eiszeitdüne. Auch die Kapelle der Versöhnung lädt wieder dazu ein, das Roggenfeld auf dem ehemaligen Todesstreifen zu erkunden. In diesem Jahr gibt es dort aber noch mehr zu sehen: der neu entstandene Gemeinschaftsgarten NiemandsLand kann ebenfalls besichtigt werden. Auch eine Wanderung entlang der Panke ist wieder dabei und führt „Von der Mündung bis zur Plumpe“.
Neues ist interessant, aber auch die alten Bekannten im Programm lohnen einen Besuch. Die einzelnen Stationen haben sich extra für den Langen Tag der Stadtnatur einige Programmpunkte und Aktionen ausgedacht. Besonders umfangreich ist das Angebot wieder im Schul-Umwelt-Zentrum in der Scharnweberstraße (und in der Außenstelle in der Seestraße) und im Gemeinschaftsgarten Himmelbeet in der Ruheplatzstraße. Die meisten Aktionen können übrigens ohne Anmeldung besucht werden und auch die, für die eine Anmeldung nötig ist, sind überwiegend noch nicht ausgebucht. Einzig die beliebte Nachtführung „Bunker und Botanik“ im Humboldthain in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag ist schon nicht mehr verfügbar.
Organisatorisches zum Langen Tag der Stadtnatur
Am 17. und 18. Juni findet der Lange Tag der Stadtnatur zum 11. Mal statt. Die Stiftung Naturschutz Berlin lädt alle Naturliebhaber wieder dazu ein, die Parks und Wälder, die Gärten und Hinterhöfe, die grünen Ecken der Hauptstadt zu entdecken. Berlins größtes Naturfestival beginnt am Sonnabend, den 17. Juni um 15 Uhr und bietet bis Sonntag, den 18. Juni, 17 Uhr zahlreiche Erlebnissen in der urbanen Wildnis.
Wer eine der etwa 500 stadtweiten Veranstaltungen besuchen will, benötigt ein Einzelveranstaltungsticket (4 Euro). Die Eintrittskarten gibt es Vorort bei den Veranstaltungen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt. Es gibt auch 26-Stunden-Tickets (7 Euro/ermäßigt 5 Euro), mit denen alle Veranstaltungen besucht werden können. Die Vorverkaufsstellen sind online unter www.langertagderstadtnatur.de aufgeführt. Für wenige Veranstaltungen ist eine Reservierung nötig. Das geht online auf der Seite des Langen Tages der Stadtnatur.
Stadtnatur im Wedding am Sonnabend, den 17. Juni
- 15–18 Uhr, Baumhaus, Gerichtstraße 23: „Wenn Düfte reden und Wurzeln sich die Hand geben“, Ausstellungen, Gespräche und Workshops rund um das Thema Bäume
- 15–18 Uhr, Schul-Umwelt-Zentrum Mitte, Seestraße 74 (!): Gartenkultur im sozialen Brennpunkt, Gartenbesichtigung und Spaziergang im Kiez
- 15–18 Uhr, an der Panke: Von der Mündung bis zur Plumpe, Wanderung entlang der Panke (ab 7 Jahre), Start: Bertolt-Brecht-Platz, 10117 Berlin, am Bertolt-Brecht-Denkmal
- 15–16 Uhr, Himmelbeet, Ruheplatzstraße 12: Urbanes Gärtnern im himmelbeet, Führung zur Landwirtschaft und Selbstversorgung in der Stadt (ab 10 Jahre)
- 15–16 Uhr + 16.30−17.30 Uhr, Reginhardstraße 14/Hansastraße: Aquaristik leichter als man denkt, Wasserfloh-Fangwettbewerb, Wassertest, Lebendfutterzucht, Aquariengestaltung und invasive Arten
- 16–17 Uhr + 18–19 Uhr: Von Beeten, Bäumen und Böden, Flanieren zwischen Projektraum Baumhaus (Gerichtstraße 23) und Gemeinschaftsgarten Himmelbeet (Ruheplatzstraße 12), Start: Ruheplatzstraße 12
- 17–18 Uhr, Himmelbeet, Ruheplatzstraße 12: Smoothies selbermachen aus frischen Kräutern (ab 8 Jahre)
- 16–20 Uhr, Kapelle der Versöhnung, Bernauer Straße 4/Ecke Hussitenstraße: Roggen auf dem Todesstreifen und Gemeinschaftsgarten im NiemandsLand, Informationen und Gespräche (ab 6 Jahre)
- 16–19 Uhr, Türkenstraße 21: Baumscheibe wird zur Wiese, Pflanzaktion und Informationen mit Guerilla Gärtnerin Alfa Conradt
Stadtnatur im Wedding am Sonntag, den 18. Juni
- 0–2 Uhr, Volkspark Humboldthain: Bunker und Botanik, Nachtführung zu Pflanzen und Tieren im Humboldthain – Geschichten zur Mythologie und Historie (Achtung: ausgebucht!)
- 10–16 Uhr, Schul-Umwelt-Zentrum Mitte, Scharnweberstraße 159: Ein Garten für die Kleinen der Stadt, Eine Gartenarbeitsschule stellt sich vor
- 10–12 Uhr + 13–15 Uhr Schul-Umwelt-Zentrum Mitte, Scharnweberstraße 159: Gärtlein bau ich – Tischlein deck dich, Workshop zum Bau eines Pflanztisches (Achtung: mit Anmeldung!)
- 10–12 Uhr, Schul-Umwelt-Zentrum Mitte, Scharnweberstraße 159: Von Kopf bis Fuß, Führung zu Heil- und Wildkräutern, Informationen zu ihrer Verwendung, Kräutersnack
- 11–12 Uhr, Himmelbeet, Ruheplatzstraße 12: Bienenworkshop mit Imker Matthias (ab 3 Jahre)
- 12–14 Uhr, ehemaliger Mauerstreifen: Entlang des innerstädtischen Mauerwegs, Spaziergang durch die neuen Parkanlagen; Treff: Eberswalder Straße Ecke Schwedter Straße
- 12–17 Uhr, Kapelle der Versöhnung, Bernauer Straße 4: Roggen auf dem Todesstreifen und Gemeinschaftsgarten im NiemandsLand, Informationen und Gespräche (ab 6 Jahre)
- 12.30−13.30 Uhr, Himmelbeet, Ruheplatzstraße 12: Urbanes Gärtnern im himmelbeet, Führung zur Landwirtschaft und Selbstversorgung in der Stadt (ab 10 Jahre)
- 13–14 Uhr + 14.30−15.30 Uhr + 16–17 Uhr: Reginhardstraße 14/Hansastraße: Aquaristik ist leichter als man denkt, Wasserfloh-Fangwettbewerb, Wassertest, Lebendfutterzucht, Aquariengestaltung und invasive Arten
- 13–17 Uhr, Baumhaus, Gerichtstraße 23: Wenn Düfte reden und Wurzeln sich die Hand geben, Ausstellungen, Gespräche und Workshops rund um das Thema Bäume
- 14–15 Uhr + 16–17 Uhr: Von Beeten, Bäumen und Böden, Flanieren zwischen Projektraum Baumhaus (Gerichtstraße 23) und Gemeinschaftsgarten Himmelbeet (Ruheplatzstraße 12), Start: Ruheplatzstraße 12
- 14–16 Uhr, Schul-Umwelt-Zentrum Mitte, Scharnweberstraße 159: Streusandbüchse als Naturdenkmal, Spurensuche auf einer eiszeitlichen Düne
- 14.30−17 Uhr, Park am Nordbahnhof: Ost-West-Romanze – Ostberliner Wildkräuter treffen westdeutsche Weine, Wildkräuterführung und Verkostung, Start: Eingang Julie-Wolfthorn-Straße, Körbchen/Tüte zum Kräutersammeln mitbringen (Achtung: mit Anmeldung!)
- 15–16 Uhr, Himmelbeet, Ruheplatzstraße 12: Smoothies selbermachen aus frischen Kräutern (ab 8 Jahre)
- 15–17 Uhr, Gleim-Oase/Mauergarten: Gärtnern ohne Grenze – Führung von der Gleim-Oase zum Mauergarten, Start: Verkehrsinsel Gleim-Oase, Gleimstraße Ecke Graunstraße
Mehr Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.langertagderstadtnatur.de.
Text: Dominique Hensel