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BücherboXX Osloer Straße

3. Februar 2017
Bücherboxx, Osloer Straße, Büchertausch
Bücher­boxx Oslo­er Stra­ße – Foto: Sula­mith Sallmann

Da steht sie nun seit ein paar Jah­ren vor dem Kin­der­mu­se­um “Laby­rinth” und der dahin­ter gele­gen “Oslo­er Fabrik”: mei­ne gelieb­te gel­be Bücher­boXX! Nee, natür­lich gehört sie nicht mir und ich habe sie auch nicht auf­ge­stellt, aber sie fühlt sich irgend­wie zu mir zuge­hö­rig an.
Schon vor etli­chen Jah­ren habe ich mich als beken­nen­de Bücher­nar­rin bei Book­crossing im Inter­net ange­mel­det und zusam­men mit mei­nem Sohn haben wir dann drau­ßen, für die Bücher, die wir nicht mehr lesen moch­ten, mehr oder weni­ger sicht­ba­re Ver­ste­cke gesucht. Im Web konn­te man dann anhand der Num­mer im Buch ver­fol­gen, ob jemand das Buch gefun­den und sich hof­fent­lich auch gefreut hat. Natür­lich nur, wenn die Per­son eben­falls bei Book­crossing ange­mel­det war und Lust hat­te, das Buch als gefun­den zu ver­mel­den. Ich glau­be, wir haben ein ein­zi­ges Mal eine Rück­mel­dung erhalten.

Und dann schos­sen ver­mehrt im Zuge der Occu­py-Bewe­gung 201112 Tausch­bo­xen aus dem Boden. Wie eine Art Kon­sum­über­druss, der sich da bemerk­bar mach­te. War­um soll man sich stän­dig neue Din­ge kau­fen, wenn ein ande­rer viel­leicht noch das Gesuch­te gebraucht übrig hat?! Klar gab es vor­her schon Tausch­rin­ge und Umsonst­lä­den in Ber­lin, doch auf ein­mal war es sicht­bar geworden.
Und eines Tage stand dann da auch die, in einen begeh­ba­ren Bücher­schrank umfunk­tio­nier­te, Tele­fon­zel­le in der Oslo­er Straße.

Regel­mä­ßig, wenn ich mal fri­sche Luft brau­che, spa­zie­re ich dar­an vor­bei, brin­ge Bücher und Zeit­schrif­ten dort hin und stö­be­re nach neu­en Fund­stü­cken. Ger­ne brin­ge ich auch ande­ren Men­schen Bücher mit. Aga­tha Chris­tie und Pflan­zen­bü­cher für den einen, Phi­lo­so­phi­sches für den ande­ren, Kin­der­bü­cher für die Kids aus dem Kiez, die sel­ten lesen und für mich Maga­zi­ne zum Aus­schnip­pel oder Bild­bän­de und Lexi­ka für mein eige­nes Vergnügen.

So füh­le ich mich auch mit ver­ant­wort­lich für den Erhalt die­ser gel­ben Zau­ber­box, lüf­te, wenn es drin­nen stinkt, sor­tie­re die Bücher: lang­wei­li­ge Gro­schen­ro­ma­ne nach oben, Bil­der­bü­cher für die Klei­nen nach unten, Zeit­schrif­ten auf einen Stapel.


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Text und Foto: Sula­mith Sallmann

Übri­gens gibt es noch eine wei­te­re Bücher­boxx im Wed­ding. Vor dem Cent­re fran­cais kann man – natür­lich in einer ech­ten fran­zö­si­schen Tele­fon­zel­le – stö­bern, schmö­kern, etwas mit­neh­men oder ein­fach ein Buch da las­sen.

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