Etwa drei Monate ist es her, seit Nabih zusammen mit Firas und Milad die Band Habibi – „Liebling“ – gegründet hat. Die drei Männer stammen aus Syrien, Firas und Milad kamen als Flüchtlinge nach Deutschland. Mit ihrer Musik wollen sie ein Stück der Kultur ihrer Heimat präsentieren.
Getroffen haben sie sich in der orthodoxen Kirche in Zehlendorf. Sie kamen miteinander ins Gespräch, redeten über die aktuelle Situation in Syrien, über Persönliches, über ihre Hobbies. Ihre gemeinsame Leidenschaft: die Musik. Firas singt im Kirchenchor, Nabih spielt seit 20 Jahren die Laute und Milad spielt die Tabla, ein Schlaginstrument.
Ihren ersten Auftritt hatten sie im Wedding, außerdem spielten sie schon in Moabit und Zehlendorf. Nun steht erneut eine Veranstaltung im Wedding an:
Am 2. Oktober 2015 findet die erste “Unverblümt – Kulturexpedition” durch den Wedding statt. Habibi tritt an der zweiten Station der Expedition auf. Die Band ist im Café des Schicksals, Gerichtstraße 60 um 17.30 Uhr zu hören.
Nabih ist seit neun Monaten in Deutschland und wird immer wieder gefragt: „Was ist deine Kultur?“ Die Musik seiner Band ist ein Teil des Versuchs, die kulturelle Vielfalt Syriens zu zeigen. Er selbst bemerkt, dass die Musik in Deutschland hauptsächlich westlich beeinflusst ist und einen stark amerikanisch geprägten Stil hat.
Habibi will nahöstliche Musik in Deutschland präsentieren. Die Band spielt syrische und orientalische Melodien und greifen auf den musikalischen Fundus der Assyrer, Armenier und Griechen zurück. Je nach Publikum wählen die Musiker aus, ob sie alte, arabische Musik, die eher langsam und schwerfällig für das ungeübte Ohr daherkommt, oder orientalische Klänge mit schnelleren Rhythmen spielen. In ihrem Repertoire sind aktuelle syrische Charthits genau so vertreten wie Oldies, die das Herz mit Gedanken an die alte Heimat wärmen.
Die Texte sind auf arabisch und Nabih lächelt verschmitzt, als er von kleineren „Anpassungen“ spricht. Er hat deutsche Textzeilen in das arabische Lied eingefügt und beobachtet gerne die Reaktion des Publikums, wenn dieses an so unerwarteter Stelle über die eigene Sprache stolpert. Der Liedtitel „Almaya“ klingt sehr ähnlich wie der Name für Deutschland auf arabisch, also „Almanija“, und so singt Firas nun: „Almanija, Almanija, danke schön, ich liebe es.“ Auch das möchte die Band mit ihrer Musik: Danke sagen für die Bemühungen Deutschlands in der Flüchtlingsaufnahme.
Nabih glaubt an die verbindende Kraft der Musik. Sie sorgt für kulturellen Austausch und hilft mit ihren positiven Melodien und Texten, dass die Leute in Frieden zusammenleben.
Habibi Berlin
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Weitere Infos zur Veranstaltung findet ihr auf der Facebook-Seite von Unverblümt – Kulturexpedition