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Im Strudel der Stattbad-Schließung

22. Juli 2015
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Wie berich­tet, wur­de den Betrei­bern des Stadt­bad Wed­ding im Mai 2015 durch das Bezirks­amt eine Nut­zung für das Gebäu­de in der Gericht­str. 65 unter­sagt. Dass Tanz­ver­an­stal­tun­gen in dem Gebäu­de nicht geneh­mi­gungs­fä­hig sind, wur­de schon in einer Bau­ge­neh­mi­gung von 2012 schrift­lich fest­ge­hal­ten, die Betrei­ber setz­ten sich jedoch über drei Jah­re dar­über hin­weg. Was gern über­se­hen wird: In der Kon­se­quenz betrifft die­se von der Event­fir­ma ver­ur­sach­te Schlie­ßung auch alle wei­te­ren Mie­ter des Hau­ses. Hier­un­ter befin­den sich seit Jah­ren eta­blier­te Büros, Ate­liers und Werkstätten.

Stattbad FassadeNun geht es um das Über­le­ben der ande­ren klei­nen, aber erfolg­rei­chen Nut­zer des Statt­bads: Der betrof­fe­ne Mie­ter “Raum­fahrt­agen­tur Ber­lin”, seit 2011 im ehe­ma­li­gen Sola­ri­um des frü­he­ren Hal­len­ba­des unter­ge­bracht, ruft daher alle Betei­lig­ten und bei­ste­hen­den Akteu­re aus Wirt­schaft, Poli­tik und Kul­tur zum Han­deln auf. Eine Umwid­mung bzw. Nut­zungs­än­de­rung der ehe­ma­li­gen Schwimm­bad­räu­me hin zu Büro und Werk­statt­räu­men sei in eini­gen Berei­chen des Hau­ses im Rah­men des Bau­rechts und der vor­han­de­nen Sub­stanz mög­lich, so ein Auf­ruf, in dem es wei­ter heißt: „Es gilt, die Res­te eines ehe­mals blü­hen­den und durch fehl­plat­zier­te Ver­an­stal­tun­gen ver­nich­te­ten Stand­orts der Kunst und Kul­tur von inter­na­tio­na­lem Bekannt­heits­grad zu ret­ten und vor erneu­tem Scha­den durch Pro­fi­lie­rungs­sucht eini­ger Weni­ger zu bewah­ren. Ein Leer­stand und damit ein­her­ge­hen­de wei­te­re Ver­wahr­lo­sung des Are­als kann nicht im Sin­ne der Stadt und der Kul­tur­land­schaft Ber­lin sein.“

In einer Pres­se­kon­fe­renz des Bezirks­am­tes am 22. Mai zu der The­ma­tik war die Rede davon, den Mie­tern des Stadt­ba­des je nach Ein­zel­fall den Zugang zu ihren Räu­men wie­der zu ermög­li­chen. „Lei­der ist dies nicht ohne die Mit­hil­fe und den Wil­len des Eigen­tü­mers Arne Piep­gras und der Eigen­tü­mer­ge­sell­schaft Gericht­str. 65 GmbH mög­lich. Hier wur­den über Jah­re die not­wen­di­gen Papier- und Bau­ar­bei­ten ver­säumt. Auch wur­de die Repu­ta­ti­on des Hau­ses durch das Ver­hal­ten von Eigen­tü­mer und Event­fir­ma bei der Behör­de nach­hal­tig geschä­digt. Eine Beschwich­ti­gung der Situa­ti­on ist im Inter­es­se aller, die Raum­fahrt­agen­tur bie­tet sich hier aus­drück­lich als Media­tor zwi­schen den Lagern an“, so die Pres­se­er­klä­rung der Raum­fahrt­agen­tur.

 

 

 

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

3 Comments Leave a Reply

  1. gei­le idee: nut­zungs­än­de­rung des soge­nann­ten kul­tu­rel­len frei­raums in “Büro und Werkstatträume”…
    nach­ti­gall ick hör dir trapsen…

  2. Sry, aber das sind doch alle Mie­ter sel­ber schuld dran. Man wuss­te das es nicht erlaubt ist und man hat es im Kol­lek­tiv gedul­det und nun das das Geheu­le groß, dass man kei­ne güns­ti­gen Räu­me mehr hat. Arne Piep­gras geht es auch nicht um Künst­ler, er will das Are­al auf­wer­ten und teu­er ver­kau­fen als Eigen­tums­woh­nun­gen. Künst­ler sind dort nur Mit­tel zum Zweck. Ob das Statt­bad wirk­lich eine Auf­wer­tung war für den Wed­ding da gibt es meh­re­re Meinungen.

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