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Schachschule: Der König hält den Geist auf Trab

27. September 2014
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schach1Die Eröff­nung sei­nes Tages sei eine Schachtak­tik­übung am Com­pu­ter, sagt Harald Fietz, das sei wie Früh­sport am offe­nen Fens­ter. Der 54-Jäh­ri­ge sitzt an einem der bei­den lan­gen Tische in der „Schach Kul­tur Wed­ding“, der Schach­schu­le im Sol­di­ner Kiez. Der Schach­jour­na­list nutz­te im Jahr 2009 die Gunst der Stun­de und ent­schied sich für das Laden­lo­kal in der Wrie­ze­ner Stra­ße 35, zusam­men mit Part­ne­rin Swant­je Mun­ser. „SCHACHSCHULE“ ver­kün­det das Schild an der Wand des Hau­ses, dar­auf auch das Logo, blau­er König und rote Dame.

In dem hel­len Raum mit gro­ßem Fens­ter wird seit­her Schach für Jung und Alt gelehrt. Senio­ren wie Kin­der neh­men am breit­ge­fä­cher­ten Kurs­an­ge­bot teil. Bevor der ers­te Schach­zug beginnt, gibt es zunächst ein Vor­ge­spräch, in dem die Kennt­nis­se ein­ge­ord­net wer­den. „Blu­ti­ge Anfän­ger“ wer­den in den monat­li­chen Abend­kur­sen à 3 Stun­den eben­so bedacht wie Fort­ge­schrit­te­ne, die sich zu spe­zi­el­len The­men ein­fin­den, dar­un­ter „Grund­la­gen des End­spiels“. Spie­ler, die sich abends unter der Woche zu matt füh­len, kön­nen auch Sams­tags­kur­se besu­chen. Jetzt, nach der Som­mer­pau­se, geht es im Sep­tem­ber wie­der los.

schach2Fietz und Mun­ser beto­nen den viel­fäl­ti­gen Ein­fluss des Schach­spiels auf sozia­le Kom­pe­ten­zen wie auch auf geis­ti­ge. „Das Gehirn wird rund­her­um bean­sprucht, struk­tu­rel­les Den­ken wird geför­dert, aber auch Kon­zen­tra­ti­on und Geduld“, fasst Mun­ser zusam­men. „Vie­le unse­rer Teil­neh­mer höhe­ren Alters kom­men genau aus die­sen Grün­den zu uns – sie suchen eine Beschäf­ti­gung, die den Geist auf Trab hält. Das tut zwar auch ein Kreuz­wort­rät­sel, doch zusam­men mit ande­ren Men­schen ein Hob­by zu pfle­gen, ist nicht nur schön, son­dern auch wich­tig“, sind sich bei­de Schach­leh­rer einig. Sehr jun­ge Schach­künst­ler legen beim Erler­nen und Spie­len auf den 64 qua­dra­ti­schen Fel­dern einen Grund­stein für Spaß an Mathe­ma­tik, aber auch für Fair­ness und Höf­lich­keit – vor und nach einer Par­tie geben sich die Spie­ler die Hand.

Das Leh­ren ist die eine Sei­te des Bret­tes, das akti­ve Spie­len die ande­re. In der Nach­bar­schafts­Eta­ge der Fabrik in der Oslo­er Stra­ße 12 fin­det sich diens­tags ab 19 Uhr der Schach­klub Inter­na­tio­nal 2010 e. V. in der vier­ten Eta­ge ein. „Wir haben den Klub bewusst ‚Inter­na­tio­nal‘ genannt, acht Natio­nen sind mit den 25 Mit­glie­dern im Klub bereits ver­tre­ten“, freut sich Fietz. Schu­le und Klub ver­ei­nen Gene­ra­tio­nen in allen Varia­tio­nen von den Grund­zü­gen „Wie bewegt sich ein Sprin­ger“ bis zu einem galan­ten „Schach­matt“.

Schach­schu­le Schach Kul­tur Wed­ding, Wrie­ze­ner Stra­ße 35, Infor­ma­tio­nen im Inter­net unter http://www.wissen-im-wedding.de

Der Text wur­de uns vom “Sol­di­ner – das Maga­zin vom Kiez an der Pan­ke” zur Ver­fü­gung gestellt. Das Maga­zin erscheint vier Mal im Jahr. Das The­ma des aktu­el­len “Sol­di­ner” ist “In Bewe­gung”. Mehr gibt es auf dem neu­en Redak­ti­ons­blog www.dersoldiner.wordpress.com.

Text: Simo­ne Lin­dow, Fotos: Ben­ja­min Renter

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