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12 Jahre Vorlesen im Wedding – Die Brauseboys feiern am 6.3. im La Luz

5. März 2015
Berlin Leopoldplatz
Pres­se­bild 2007 “Ber­lin Leo­pold­platz – das Rea­di­cal” (Foto: A. Völcker)

Eigent­lich muss man kei­nem kul­tur­in­ter­es­sier­ten Ber­li­ner mehr erklä­ren was das eigent­lich ist, eine Lese­büh­ne. Seit über zwan­zig Jah­ren blü­hen die­se Autoren­kol­lek­ti­ve in der Stadt und erzäh­len jedem, der es hören will und der sich die fast schon pos­sier­li­chen Ein­tritts­prei­se von weni­gen Euro leis­ten kann, gute zwei Stun­den lang die herr­lichs­ten Geschich­ten. Lite­ra­ri­sche Per­len, spon­ta­ne Betrach­tun­gen, Zeit­ana­ly­sen – irgend­wo zwi­schen sar­kas­ti­scher All­tags­be­wäl­ti­gung, offen geleb­ter Psy­cho­ana­ly­se und urba­ner Mis­an­thro­pie, gewürzt mit fei­nem Witz und einer dicken Pri­se Selbstironie.

Den­noch hat längst nicht jeder Wed­din­ger mit­be­kom­men, dass auch der ehe­ma­li­ge Arbei­ter­be­zirk seit Län­ge­rem sei­ne ganz eige­ne Lese­büh­ne vor­zu­wei­sen hat. Die For­mu­lie­rung ’seit Län­ge­rem’ ist zudem eine him­mel­schrei­en­de Unter­trei­bung. Seit stol­zen zwölf Jah­ren näm­lich bele­sen und bespa­ßen die Brau­se­boys um Paul Bokow­ski, Frank Sor­ge, Vol­ker Sur­mann, Robert Res­cue und Hei­ko Wer­ning jede Woche ihr zahl­reich erschei­nen­des Publi­kum. Und auch wenn die fünf Autoren zwi­schen 32 und 46

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Brau­se­boys mit Lieb­lings­spei­se, 2008.

schon ziem­lich lan­ge kein klas­sisch sub­kul­tu­rel­ler Geheim­tipp mehr sind, ist es doch ein Umstand, der nur mit Unver­ständ­nis hono­riert wer­den kann, dass es immer noch Wed­din­ger geben soll, die bis­her noch nicht den Weg ins La Luz gefun­den haben. Die alt­ehr­wür­di­ge FAZ beti­tel­te die­ses Wed­din­ger Kul­tur­high­light einst als „Volks­aus­ga­be der Harald-Schmidt-Show“, auch die­ses Kon­kur­renz­for­mat haben die Her­ren sou­ve­rän überlebt.

Mit einer ful­mi­nan­ten Gala zele­brie­ren die Brau­se­boys am kom­men­den Frei­tag (6.3.) ihren 12. Geburts­tag. Ab 20:30 Uhr prä­sen­tie­ren sie im La Luz in den ehe­ma­li­gen Osram­hö­fen ihre zwei­stün­di­ge Geburts­tags­show. Mit dabei sind auch die bei­den Alt­mit­glie­der Hin­ark Husen, Urge­stein der Ber­li­ner Lese­büh­nen­sze­ne und Mit­be­grün­der des Lese­tre­sens im Café Cral­le, und Nils Hein­rich, sei­nes Zei­chens fast schon ein Star­ka­ba­ret­tist. Ein abso­lu­ter Pflicht­ter­min für alle Brau­se­boys-Fans und ganz beson­ders auch für alle, die es wer­den wollen!

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Posie­ren für eines der zahl­rei­che Bücher, die in den Jah­ren ent­stan­den sind: Geschich­ten aus der Mül­lerstra­ße. (Foto: bebra)

Auch am regu­lä­ren Don­ners­tag (5.3.) wird am sel­ben Ort schon gefei­ert, denn ein­mal im Jahr gibt es die vol­le Geschlechts­um­wand­lung der Jungs-Lese­büh­ne und eine erle­se­ne Abord­nung Autorin­nen und Musi­ke­rin­nen tritt als “Die Brau­se­girls” auf. Jeweils um 20.30 Uhr im La Luz. Wor­auf also, lie­be Kiez­freun­de, war­tet ihr noch?

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