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Gute Bekannte:
11 Promis aus dem Wedding

4. Januar 2022
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Wer hier gebo­ren und auf­ge­wach­sen ist, des­sen Kind­heit war meist nicht auf Rosen gebet­tet. Trotz­dem – oder viel­leicht gera­de des­we­gen – wur­de das Talent vie­ler Künst­le­rin­nen und Künst­ler, Sport­ler oder Poli­ti­ker, die aus dem Wed­ding stam­men, dann doch irgend­wann ent­deckt. Bei man­chem wür­de man die Her­kunft aus dem Arbei­ter­kiez nicht ver­mu­ten. Wie­der ande­re haben im Wed­ding nur Sta­ti­on gemacht oder sind erst als Pro­mis in den Wed­ding gezo­gen. Aber seht selbst: Das sind die bekann­tes­ten Töch­ter und Söh­ne des Wedding.

Harald Juhn­ke

Als der spä­te­re Schau­spie­ler und Enter­tai­ner in der Stock­hol­mer Stra­ße 29 das Licht der Welt erblick­te, war der Wed­ding ein Arbei­ter­be­zirk. Juhn­kes Vater war als Ver­wal­tungs­an­ge­stell­ter eine Aus­nah­me in der Nach­bar­schaft, auch dadurch, dass er in der Wirt­schafts­kri­se über­haupt noch Arbeit hat­te. Doch die Juhn­kes blie­ben auch nach der Geburt ihres ein­zi­gen Kin­des im preis­güns­ti­gen Kiez. Auf dem Fordo­ner Platz erin­nert seit 2005 eine Gedenk­ste­le an die­sen berühm­ten Sohn des Sol­di­ner Kiezes.

Tho­mas Häßler

Eine nicht immer gerad­li­ni­ge Bio­gra­phie, wie so typisch für vie­le Wed­din­ger Pflan­zen: Der 1966 gebo­re­ne Tho­mas “Icke” Häß­ler, ein Schul­ab­bre­cher, der beim BFC Mete­or 06 anfing und es bis zum Fuß­ball­welt­meis­ter 1990 und Euro­pa­meis­ter 1996 gebracht hat. Er kann auf eine viel­sei­ti­ge Spie­ler- und Trai­ner­kar­rie­re zurück­bli­cken. Zuletzt trat er 2017 noch ein­mal beim RTL-Dschun­gel­camp in Erscheinung.

Adel Tawil

Der Ex-“Ich & Ich”-Sänger kommt aus dem Wed­ding.  “Wenn der Wed­ding eine Frau wäre, hät­te sie eine schwar­ze Jeans an, ein fre­ches Ober­teil und wäre sehr anschmieg­sam”, sag­te er dem Stadt­ma­ga­zin Zit­ty. Dem Blatt B.Z. sag­te er: “Wenn du hier einen auf dicke Hose machst, bist du ganz schnell raus. Das geht in Prenz­lau­er Berg, im Wed­ding bist du dafür am fal­schen Ort.”

Eber­hard Diepgen

Dem Rechts­an­walt und kon­ser­va­ti­ven Poli­ti­ker wür­de man eine Her­kunft aus dem roten Wed­ding gar nicht zuschrei­ben. Dem CDU-Mann war eine beacht­li­che Poli­ti­ker­kar­rie­re beschie­den. Auf­ge­wach­sen in der Gar­ten­stadt Atlan­tic, schaff­te er es, mit einer kur­zen Unter­bre­chung zwei Mal Regie­ren­der Bür­ger­meis­ter zu sein. Und nicht nur das, er hat­te auch die längs­te Amts­zeit aller Bür­ger­meis­ter der Nachkriegszeit.

Otto Nagel

Otto Nagel

Ein bedeu­ten­der Künst­ler, am 27. Sep­tem­ber 1894 in der Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße 67 gebo­ren: Otto Nagel mal­te sei­ne Hei­mat­stadt im Zwei­ten Welt­krieg, als sie zer­stört wur­de. Sei­ne Ölbil­der beschö­ni­gen nichts, sind alles ande­re als roman­tisch. Wie der Wed­ding eben. 1967 starb der spä­te­re Direk­tor der Aka­de­mie der Küns­te in Ostberlin.

Cor­ne­lia Froboess

Wenn auf jeman­den der Begriff Kin­der­star zuge­trof­fen hat, dann auf die jun­ge Cor­ne­lia “Con­ny” Fro­boess. Zur Schu­le ging sie in der Goten­bur­ger Stra­ße. Sie wuchs in der Gott­schalk­stra­ße im Sol­di­ner Kiez auf und lan­de­te mit dem von ihrem Vater kom­po­nier­ten “Pack die Bade­ho­se ein” 1951 ihren  ers­ten gro­ßen Hit. Spä­ter war sie als Schla­ger­sän­ge­rin erfolg­reich, wid­me­te sich aber dann der Schau­spie­le­rei. In eher erns­ten Thea­ter­rol­len spiel­te sie jahr­zehn­te­lang an den Münch­ner Kam­mer­spie­len. Bis heu­te lebt sie in Bayern.

Kevin-Prin­ce Boateng

Von einem Bolz­platz in der Tra­ve­mün­der Stra­ße aus kick­te sich einer der drei mil­lo­nen­schwe­ren Fuß­ball­brü­der in die Bun­des­li­ga. Wolf­gang Bleim­ling, sein Klas­sen­leh­rer an der Wil­helm-Hauff-Grund­schu­le,  erin­nert sich an einen guten Schü­ler. Zu den bes­ten fünf sei­ner Klas­se habe Kevin-Prin­ce gehört, ver­riet der der B.Z. Sei­ne Pro­fi­kar­rie­re begann bei Her­tha BSC.

Roland Kai­ser

Roland Kaiser. Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons
Foto: San­dro Halank, Wiki­me­dia Commons

Sei­ne leib­li­chen Eltern lern­te er nie ken­nen, die Pfle­ge­mut­ter putz­te die SPD-Zen­tra­le in der Mül­lerst­a­ße. Roland Kai­ser, Jahr­gang 1952, wuchs im Wed­ding auf und lei­te­te nach sei­ner kauf­män­ni­schen Aus­bil­dung die Wer­be­ab­tei­lung eines Auto­hau­ses. Mit sei­nem Hit „Sie­ben Fäs­ser Wein“ mach­te der gebo­re­ne Ronald Kei­ler 1977 sein Hob­by zum Beruf und sei­ne 67 Auf­trit­te in der ZDF-Hit­pa­ra­de ver­hal­fen ihm zum Kult­sta­tus. Doch der beken­nen­de Sozi­al­de­mo­krat kann mehr als nur ein­gän­gi­ge Schla­ger­hym­nen schrei­ben und sin­gen. Als Karl Dall ihn 1986 in einer Talk­show pro­vo­zier­te, zeig­te er Rück­grat und ver­ließ unter Pfif­fen und Buh­ru­fen die Sen­dung. Dass sich Roland Kai­ser für sozi­al benach­tei­lig­te Kin­der und Jugend­li­che und im Bereich Organ­trans­plan­ta­ti­on ein­setzt, ist eher unbe­kannt. Unab­hän­gig, ob man sei­ne Musik mag oder nicht, macht ihn das zu einer Wed­din­ger Per­sön­lich­keit, auf die man stolz sein darf. So sei es ihm auch ver­zie­hen, dass er die letz­ten Jah­re, abge­se­hen von einem Zwi­schen­stopp in Ber­lin-Zehlen­dorf, in Müns­ter ver­bracht hat.

Nico Kovac

Niko Kovač. Foto: Steindy (talk), Wikimedia Commons
Niko Kovač. Foto: Stein­dy (talk), Wiki­me­dia Commons

Wie auch Geor­ge Boat­eng hat Nico Kovac sei­ne Wur­zeln im Arbei­ter­be­zirk Wed­ding. Bei­de wuch­sen nur weni­ge Stra­ßen von­ein­an­der auf und bei­de kön­nen auf eine gemein­sa­me Zeit bei Her­tha BSC zurück­bli­cken. Als Teil einer kroa­ti­schen Ein­wan­der­fa­mi­lie wuchst Kovac in der Turi­ner Stra­ße auf und spiel­te in sei­ner Jugend bei Rapi­de Wed­ding. Gekickt wur­de auf der Schil­ler­wie­se, wo der Kroa­te bis zum Abend­grau­en Ecken und Frei­stö­ße übte. Mitt­ler­wei­le ist Nico Kovac ein gefrag­ter Fuß­ball­trai­ner, der in der Sai­son 2017/2018 mit der Ein­tracht aus Frankfurt/Main den DFB-Pokal gewann. Sym­pa­thie­punk­te ver­lor Kovac durch die früh­zei­ti­ge Ver­trags­auf­lö­sung bei den Hes­sen. Doch wel­ches Arbei­ter­kind wür­de ein Ange­bot des erfolg­reichs­ten deut­schen Bun­des­li­ga­ver­eins, den FC Bay­ern Mün­chen, leicht­fer­tig abschla­gen? Eines ist gewiss: In der baye­ri­schen Metro­po­le wird Kovac erneut auf einen wei­te­ren Füh­rungs­spie­ler aus der Boat­eng-Fami­lie tref­fen. Konn­te er sich in sei­ner Frank­furt-Zeit auf die Offen­siv-Qua­li­tä­ten von Kevin Prin­ce ver­las­sen, steht ihm bei FC Bay­ern mit Jero­mé einer der bes­ten Abwehr­spie­ler der Welt zur Verfügung.

Alexander Bojcan/Kurt Krömer

Alex­an­der Boj­can, 1974 in Neu­kölln gebo­ren, ist zeit­wei­se im Wed­ding auf­ge­wach­sen. Vor allem dank sei­ner Kunst­fi­gur Kurt Krö­mer ist er einem brei­ten Publi­kum bekannt. D

DJ Tomekk

Mit­te der 80er als Kind aus Polen in den Wed­ding gekom­men, ging Tomasz Kuklic an die Gesund­brun­nen-Grund­schu­le. Er leb­te mit sei­nem Vater in der Bas­ti­an­stra­ße und trat erst­mals im Jugend­klub Bad­stra­ße auf. Nach dem Tod des Vaters ging es ins Kin­der­heim am Nord­ufer, und dann star­te­te er unter dem Namen DJ Tomekk sei­ne musi­ka­li­sche Kar­rie­re, die mit einem Auf­ent­halt in den USA Fahrt auf­nahm. DJ Tomekk ist für die Hip­Hop-Sze­ne in Deutsch­land gewis­ser­ma­ßen ein Pio­nier – vom Wed­ding zu Sky­line könn­te man schon fast sagen.

“Sido” Paul Würdig

Sido ist viel­leicht der bekann­tes­te Sohn des Mär­ki­schen Vier­tels, doch was nicht vie­le wis­sen: Der Rap­per, der anfangs nur mit einer Mas­ke auf­ge­tre­ten ist, sie­del­te als Kind mit sei­ner Mut­ter aus der DDR über und kam zunächst in einer Not­un­ter­kunft im Wed­ding unter. DJ Tomekk prä­sen­tier­te Sido das ers­te Mal einem brei­te­ren Publikum

Wei­te­re Per­sön­lich­kei­ten, die im Wed­ding gebo­ren bzw. auf­ge­wach­sen sind

Karin Baal, Erich Miel­ke, Zeich­ner “Oskar”, Har­dy Krü­ger, Han­ne Sobek, Leni Rie­fen­stahl, Sän­ge­rin “Manue­la”, Mar­ti­na Hill, Maren Gil­zer, Var­tan Bassil

Im Wed­ding gewohnt haben bzw. wohnen

Nor­bert Blüm, Rai­ner Maria Woel­ki, Takt32, Lucas Vogel­sang, Dr. Mot­te, Ulri­ke Folkerts

Detail­lier­ter Arti­kel zu dem Thema

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

2 Comments Leave a Reply

    • Der hat­te mit dem Wed­ding nichts zu tun, außer dass er dort im Stadt­bad den Film Die Halb­star­ken gedreht hat.

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