Auch in diesem Sommer verwandelt sich der Leopoldplatz wieder in eine große Kinobühne unter freiem Himmel. Freut euch im August und September auf unterhaltsame Kinoabende, die ihr nicht verpassen solltet! Der Eintritt ist wie immer frei.

Auf dem Programm stehen vier spannende Filme für Jung und Alt. Los geht es am 21. August mit dem Animationsfilm „Alles steht Kopf 2“ (Trailer). Schon in Teil 1 wurde es in Rileys Kopf turbulent – doch diesmal wird das vertraute Emotionen-Team durch die Pubertät ordentlich durcheinandergewirbelt, als plötzlich neue Gefühle wie Zweifel, Neid und Peinlichkeit mitmischen und für Gefühlschaos sorgen.

Am 30. August geht es weiter mit dem Spielfilm „Sonne und Beton“. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Felix Lobrecht, erzählt er in eindrucksvoller und schonungsloser Weise die Geschichte von vier Jugendlichen aus Berlin-Gropiusstadt, die zwischen Gewalt, Perspektivlosigkeit und Freundschaft ihren eigenen Weg suchen. Der Film wurde in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro Mitte gemeinsam mit Jugendlichen ausgewählt.

Es folgt am 4. September der wunderbare Dokumentarfilm „Sisterqueens“ (Trailer), der in Kooperation mit dem Interkulturellen Zentrum für Mädchen und junge Frauen MÄDEA und dem Kollektiv Peira entstanden ist. Über vier Jahre lang begleitet der beobachtende Dokumentarfilm, der hauptsächlich im Badstraßenkiez gedreht wurde, seine drei Protagonistinnen bei ihrer persönlichen Entwicklung und ihren ersten Schritten als junge Künstlerinnen. Mit Humor und analytischer Klarheit formulieren sie ihre ganz individuellen Ansichten und Fragen zu Selbstbestimmung und Identität. Wie sieht feministisches, gleichberechtigtes Leben eigentlich aus?

Zum Abschluss des diesjährigen Sommerkinos auf dem Leopoldplatz wird am 11. September mit „Hausnummer Null“ (Trailer) ein bewegender Dokumentarfilm gezeigt, der eindrucksvoll das Leben am Rand der Gesellschaft beleuchtet. Lilith Kugler begleitet den obdachlosen und heroinabhängigen Chris über mehrere Jahre hinweg auf seinem Weg zurück in die Gesellschaft mit bemerkenswerter Nähe und Zurückhaltung – jenseits von Elendspornografie, dafür mit einem klaren Blick für Menschlichkeit, Zwischentöne und soziale Realität.

Im Anschluss an „Sisterqueens“ und „Hausnummer Null“ habt ihr die Möglichkeit, mit den Regisseurinnen und Protagonist:innen ins Gespräch zu kommen.
Alle Filme werden mit englischen Untertiteln gezeigt.
Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen, bringt gerne Klappstühle oder Decken mit, um es euch gemütlich zu machen!
Hier findet ihr das Sommerkino:
Do, 21.08., 04.09. & 11.09.2025 auf der Wiese neben der Alten Nazarethkirche
Sa, 30.08.2025 erstmals auf dem vorderen Leopoldplatz
Ausführliches Programm
21. August 2025, 20:00 Uhr (Einlass 19:30 Uhr)
Inside out 2 (Alles steht Kopf 2)
Riley ist 13, hat zwei beste Freundinnen und mit dem Eishockeyspielen nicht nur Spaß, sondern auch Erfolg. So viel, dass ihr Coach die drei zum Trainingscamp einlädt, wo sie beweisen wollen, dass sie das Zeug zum Aufstieg ins Jugendteam haben. Doch ausgerechnet am Vorabend bricht in Rileys emotionaler Schaltzentrale mit der ungestümen Ankunft unberechenbarer neuer Emotionen Tumult aus. Und mit ihrer Ausgeglichenheit hat es erstmal ein Ende.
Zu den bereits im ersten Film herrlich animierten Emotionen wie Freude, Kummer, Angst, Ekel und Wut, erschufen die Macher eine Handvoll weiterer Charaktere: Zweifel, Neid, Peinlich und Ennui. Ein Alarm verkündet „Achtung, Pubertät!“ und die neuen Gefühle übernehmen die Schaltzentrale in Rileys Kopf.
(USA 2024, R: Kelsey Mann, Walt Disney, FSK 0)
30. August 2025, 20:30 Uhr (Einlass 20:00 Uhr)
Sonne und Beton
Berlin-Gropiusstadt im Rekordsommer 2003. In den Parks stinkt es nach Hundescheiße, überall Scherben, in den Ecken stehen Dealer. Wer hier lebt, ist Gangster oder Opfer. Lukas, Gino und Julius sind solche Opfer. Kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und nur Stress zu Hause. Als sie im Park Gras kaufen wollen, geraten sie zwischen rivalisierende Dealer. Die verprügeln Lukas und wollen 500 Euro Schutzgeld. Wie soll Lukas das Geld auftreiben? Sein neuer Klassenkamerad Sanchez hat eine Idee: Einfach in die Schule einbrechen, die neuen Computer aus dem Lager schleppen und verkaufen. Dann sind sie alle Geldsorgen los. Der Plan gelingt. Fast.
(Deutschland 2023, R: David Wnendt, Constantin Film, FSK 12)
04. September 2025, 20:00 Uhr (Einlass 19:30 Uhr)
Sisterqueens
Die drei Freundinnen Jamila (9), Rachel (11) und Faseeha (12) sind Teil des Rap-Projekts Sisterqueens im Berliner Wedding. Unter Anleitung etablierter Rapperinnen lernen sie nicht nur etwas über Hooklines, sondern auch, sich selbst zu feiern, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und Ungerechtigkeiten wie beispielweise Alltagsrassismus anzuprangern.
Über vier Jahre begleitet Clara Stella Hüneke die drei Freundinnen beim Erwachsenwerden und ihren Anfängen als selbstbewusste Künstlerinnen, die nicht zuletzt den Geschlechterklischees im Rap die Stirn bieten.
(Deutschland 2024, R: Clara Stella Hüneke, Dropoutcinema, FSK 6)
Sisterqueens wurde mit dem Grimme-Preis 2025 ausgezeichnet.
11. September 2025, 20:00 Uhr (Einlass 19:30 Uhr)
Hausnummer Null
Chris lebt gemeinsam mit seinem Kumpel Alex am S-Bahnhof Friedenau. In einem anderen Leben wäre er vielleicht Labortechniker geworden, stattdessen bestimmen Drogensucht und Obdachlosigkeit sein Dasein. Nach einer Überdosis landet er im Krankenhaus und findet an diesem Tiefpunkt neue Kraft für Veränderung. Chris beschließt, dass er weg muss von der Straße und weg vom Heroin. Er beginnt einen Entzug mit anschließendem Drogensubstitutionsprogramm. Mit einem Einzelzimmer im betreuten Wohnheim in Aussicht, schöpft er neue Hoffnung. Nach sechs Jahren auf der Straße steht er dennoch vor nie da gewesenen Herausforderungen: Er will zurück in die Gesellschaft.
Regisseurin Lilith Kugler erzählt gemeinsam mit Chris die Geschichte seines Lebens und begleitet ihn auf seinem Weg stets auf Augenhöhe, ohne ihn zu entblößen oder zur Schau zu stellen. Dabei zeigt sie auch, wie eine solidarische Nachbarschaft aussehen kann. In eindrucksvollen Bildern sind es vor allem die Empathie der Menschen und Chris eigenes Durchhaltevermögen, die immer wieder Licht ins Dunkel bringen.
(Deutschland 2024, R: Lilith Kugler, Dropoutcinema, FSK 12)
Hausnummer Null wurde mit dem Deutschen Menschenrechtsfilmpreis 2024 ausgezeichnet. Die Filmvorführung findet anlässlich des bundesweiten Tages der wohnungslosen Menschen statt.