Der Kurzfilmwettbewerb 90 Sekunden Wedding geht in die letzte Runde: Noch bis Montag, 12. September können Beiträge eingereicht werden. Auch Tatjana nutzt das Wochenende, um ihren Kurzfilm fertigzustellen. Sie hat mir erlaubt, ihr bei dem Projekt über die Schulter zu schauen.
Tatjana ist allein unterwegs, im Gepäck nur ihre Kamera und ihr Stativ. Ein Konzept gibt es nicht, nur ein Zettel, auf dem sie verschiedene Orte notiert hat, die sie heute noch besuchen will. Ihre erste Station ist eine Brücke über die S‑Bahn-Gleise beim Humboldthain.
Kaum steht das Stativ, stellt sie es schon wieder um, sucht einen anderen Blickwinkel und reagiert schnell auf neue Eindrücke. Da – sie versucht, die vorbeifahrende S‑Bahn noch zu einzufangen. Sie lässt sich spontan von dem inspirieren, was sie sieht und was ihr gerade in den Kopf kommt. Von jedem Motiv nimmt sie nur kurze Sequenzen auf, die sie später zusammenschneiden wird. Ihre größte Angst ist, dass 90 Sekunden viel zu kurz sind. Für die musikalische Untermalung wird sie auf Musik unter Crative Common Lizenz zurückgreifen.
„Das tolle an diesem Filmprojekt“, erzählt Tatjana, „ist, dass man mit Leuten ins Gespräch kommt. Viele wundern sich und fragen nach, warum ich mit der Kamera unterwegs bin.“
Den Weddingweiser verfolgt sie schon länger und hat auf Facebook den Aufruf zum Kurzfilmwettbewerb gelesen. Dass sie da mitmachen will, war sofort klar. Für Tatjana bringt das Video-Projekt ein bisschen kreative Abwechslung: Sie betreibt den Blog http://sectionofstyle.com/, auf dem sie über die Themen Mode und Beauty schreibt und sich viel mit Fotografie beschäftigt. Ein Kurzfilm zum Thema „Wedding“ ist da mal was ganz anderes!
Für sie selbst wird der Kurzfilm – ganz unabhängig vom Wettbewerb – eine besondere Bedeutung haben. Auch in ein paar Jahren wird er sie daran erinnern, wie sie heute den Wedding gesehen hat. So wollte sie sich schon länger einmal mit dem Stadtteil befassen, in dem sie lebt.
Du hast auch Interesse, deinen eigenen Film zum Thema “Wedding” zu drehen?