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Rund um die Bernauer Straße:
Im Wedding gewohnt und Zeitzeuge geworden

Vor eini­ger Zeit schick­te uns ein Leser his­to­ri­sche Fotos aus dem Wed­ding – his­to­risch, weil sie aus der Zeit unmit­tel­bar nach dem Mau­er­fall stamm­ten und Sze­nen zei­gen, die man so heu­te nicht mehr foto­gra­fie­ren könn­te. Wir frag­ten den Foto­gra­fen, Ulrich Wicke, wie es dazu kam. 

Schlan­ge nach dem Begrü­ßungs­geld in der Badstraße

Hal­lo Ulrich, wie kam es dazu, dass du mit dei­ner Kame­ra die­se Schnapp­schüs­se gemacht hast?

Mei­ne Frau und ich haben in der Bel­ler­mann­stra­ße 96 und spä­ter in der Euler­stra­ße 20 gewohnt. Also direkt um’s Eck. 1991 haben wir im alten Rat­haus Wed­ding gehei­ra­tet und die Ehe ist immer noch glück­lich. Unse­re Toch­ter ist 1991 im Wald­kran­ken­haus Span­dau zur Welt gekommen.

Bist du gebür­ti­ger Berliner?

Ich stam­me aus dem Sau­er­land und mei­ne Frau aus Irland. 1986 bin ich zwecks Arbeits­auf­nah­me nach Ber­lin gezo­gen. Zuerst habe ich im Mär­ki­schen Vier­tel gewohnt und gear­bei­tet. Auf der Arbeit habe ich ich dann mei­ne Frau ken­nen­ge­lernt und bin 1987 zu ihr in den Wed­ding gezo­gen. Habe die Mau­er­öff­nung an der Böse­brü­cke haut­nah mit­er­lebt. Dabei sind auch die Fotos ent­stan­den. 1993 sind wir dann zurück ins Sau­er­land gezo­gen. Ein Kul­tur­schock für mei­ne Frau! Sie war aus Dub­lin, hat­te dann lan­ge in Ber­lin gewohnt und kam dann in ein 8000-See­len­dorf im Sauerland!

Eine span­nen­de Geschich­te! Warst du seit 1993 wie­der mal im Wedding?

Zuletzt 2016, wir haben einen ehe­ma­li­gen Arbeits­kol­le­gen von uns besucht und die gemein­sa­me Arbeits­auf­nah­me vor 30 Jah­ren in Ber­lin gefei­ert.
Da sind wir dann alle Punk­te aus unse­rer Zeit rund um den Gesund­brun­nen abge­lau­fen. Auch in unse­rem Stamm­lo­kal in der Pank­stra­ße haben wir noch ein­mal geges­sen. Natür­lich durf­te der Fleisch­spieß aus der Cur­ry Bau­de am Gesund­brun­nen nicht fehlen.

Dan­ke, Ulrich, für die Infor­ma­tio­nen und noch eine gute Zeit!

Fotos: Ulrich Wicke

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

6 Comments Leave a Reply

  1. Mei­ne Mut­ter war damals 14 Jah­re alt. Sie hat­te ihren Gross­va­ter in Fins­ter­wal­de besucht, da sie einen west­deut­schen Pass hat­te, ging das damals und so war sie im Som­mer 1961 in den Schul­fe­ri­en mit dem Zug nach Ber­lin gefah­ren und mein Urgross­va­ter hat sie am Bf Zoo abge­holt und sie sind dann gemein­sam von Ost Ber­lin aus nach FW gefah­ren. Am 13.8 mor­gens hat der Uropa dann im Radio gehört, das die Gren­zen geschlos­sen wur­den, ist mit mei­ner Mut­ter nach Ber­lin gefah­ren und durf­te sie dann nicht zum Bf Zoo brin­gen. Sie hat mir erzählt, wel­che Angst sie hat­te, als sie die Sol­da­ten mit Waf­fen vor sich ste­hen sah. Jeden­falls ist sie am Bran­den­bur­ger Tor noch rüber, ehe der Über­gang dort geschlos­sen wur­de und ist dann allei­ne bis zum Bahn­hof Zoo gelau­fen. Seit­dem ist sie nie wie­der in die DDR gefah­ren, zu gross war die Angst. Lei­der konn­te sie sich nach dem Mau­er­fall und der WV auch nicht über­win­den, noch­mal nach Fins­ter­wal­de zu fah­ren, nun ist sie fast 78 und ein Pfle­ge­fall. Aber vom 13.8.61 erzählt sie heu­te noch, als wäre es ges­tern gewesen

  2. Ich habe den Mau­er­bau 1961 haut­nah in der Bernauerstr.miterlebt und auch am Arko­na­platz die Pan­zer habe damals mit 12 aber noch nicht rich­tig begrif­fen was los war.

  3. Bin kein gebo­re­ner Ber­li­ner den­noch mein Kind­heit und Jugenzeit habe in Wed­ding Schulzendorfer.Str.25 gelebt und gewohnt Grund/ Ober­schu­le und Aus­bil­dung, bin eben­so in Wed­ding zur Schu­le gegangen.
    Bin unmit­tel­bar Jahr spä­ter nach der Mau­er nach Stein­ha­gen Kreis Güters­loh NRW gezo­gen. Und Seit dem nie den Kon­takt gebrochen.

  4. Ich bin auch in wed­ding geboren,
    Kran­ken­haus Amru­mer str
    Seit 50 Jah­ren immer in Ber­lin Wedding
    Habe die­se Fotos im Hin­ter­ge­dan­ke, immernoch

  5. Ich bin in wed­ding gebo­ren und lebe heu­te noch in wed­ding frü­cher das kin­der­kran­ken­haus rei­ni­cken­dor­fer­str heu­te gib es nicht mehr ich bin in der schul­str 71 gross gewor­den gra­de rüber von jülicheskrankenhaus

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