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Lumpensammlerin, Widerstandskämpferin, „Gerechte unter den Völkern“:
Die Geschichte von Marie Burde

Unser Gastautor zeichnet die Geschichte einer unscheinbaren, aber mutigen Weddingerin nach - und erzählt auch, was aus den Juden wurde, die sie unter größten Entbehrungen versteckt hatte.

Sie mag bei­na­he wie ein Schat­ten über die haupt­städ­ti­schen Wochen­märk­te geglit­ten sein, still und zugleich in aller Eile – und sie, die kaum beach­te­te, hage­re Gestalt, sam­mel­te damals, im Jahr 1943, wie­der und wie­der noch zu ver­wer­ten­de Gemü­se­res­te auf. Kohl­rü­ben fand sie dabei etwa, nach­dem die­se acht­los weg­ge­wor­fen wor­den waren, inmit­ten des vom II. Welt­krieg bereits schwer gezeich­ne­ten Ber­lin, in dem sehr vie­le Men­schen auch von Hun­ger geplagt wur­den. Was aber trieb die Frau, die Marie Bur­de hieß und die hier beschrie­ben ist, an die Bord­stei­ne hin­ter den zahl­rei­chen Ver­kaufs­stän­den der Markt­plät­ze? Die Not ihrer drei Schütz­lin­ge war es: Marie Bur­de hat­te sich ent­schlos­sen, meh­re­re Juden zu beher­ber­gen und zu ver­sor­gen, die vor der dro­hen­den Depor­ta­ti­on in natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger zu ihr geflo­hen waren.

Lumpensammlerin – Lebensretterin

Marie Bur­de leb­te lan­ge Jah­re im Wed­ding – und dies in bit­te­rer Armut. Sie ver­kauf­te gele­gent­lich Zei­tun­gen und Alt­pa­pier, han­del­te bis­wei­len auch mit ande­ren Alt­wa­ren oder mit lee­ren Fla­schen und sam­mel­te Lum­pen von der Stra­ße. Tag für Tag in jeder neu­en Woche schlug sie sich durch, „am Ran­de der Gesell­schaft“, wie im Wed­ding heu­te auf der Gedenk­ta­fel zu ihren Ehren zu lesen ist – und sie ret­te­te unter dem Nazi­ter­ror drei jun­gen Juden das Leben, denen sie ab 1943 auf ver­schie­de­ne Wei­se half, bis zum Ende des NS-Regimes im Mai 1945.
Wir wis­sen nicht viel über den (stei­ni­gen) Lebens­weg von Marie Ger­trud Anna Bur­de, vor allem mit Blick auf die Zeit vor dem Jahr 1943. Anna und Karl Bur­de waren ihre Eltern, deren ein­zi­ges Kind sie blieb. Der 9. Juni 1892 war ihr Geburts­da­tum. Der 12. Juli 1963 war ihr Ster­be­da­tum. Sie blieb ledig und hat­te kei­ne Kin­der. Die Lebens­da­ten von Marie Bur­de sind (neben ver­schie­de­nen ande­ren bio­gra­phi­schen Details) auf der Gedenk­ta­fel ver­ewigt, die sich heu­te im Wed­ding in der Tege­ler Stra­ße am Haus Nr. 15 zur Erin­ne­rung an sie befin­det. Das Ehren­zei­chen, eine jener herr­li­chen „Ber­li­ner Gedenk­ta­feln“ aus strah­lend wei­ßem Por­zel­lan, ist in direk­ter Nach­bar­schaft zum eins­ti­gen Haus Nr. 13 ange­bracht, in des­sen Kel­ler sie wohn­te und das im II. Welt­krieg zer­stört wur­de.
Die Erin­ne­run­gen von Rolf Joseph, den Marie Bur­de unter dem NS-Regime ret­te­te, wur­den nach 1945 zur wich­tigs­ten bio­gra­phi­schen Quel­le über die­se eigen­tüm­li­che Frau. Herr Joseph berich­te­te nach dem Ende des natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Deut­schen Rei­ches immer wie­der in tie­fer Dank­bar­keit von allem, was sie ab 1943 über meh­re­re Jah­re hin­weg leistete.


Fami­lie Joseph: Depor­ta­ti­on und Mord an den Eltern, Flucht und Ret­tung der Söh­ne
Die Geschich­te von Marie Bur­de ist auch die Geschich­te der Gebrü­der Joseph, von Rolf (geb. 1920, gest. 2012) und von Alfred (geb. 1921, gest. 2014), sowie des mit ihnen befreun­de­ten Arthur Fordan­ski (geb. 1921, Ster­be­jahr unbe­kannt). Die Män­ner waren alle Juden, gin­gen unter dem Nazi­ter­ror mit­ten in Ber­lin auf die Flucht und über­leb­ten vor allem dank der fest ent­schlos­se­nen Marie Bur­de, die ihnen mit bedin­gungs­lo­ser Hil­fe zur Sei­te stand.

Die Joseph-Brü­der, die im Wed­ding auf­ge­wach­sen waren, tauch­ten im Juni 1942 nach der Depor­ta­ti­on ihrer Eltern gemein­sam in Ber­lin unter. Die Fami­lie hat­te in der Neu­en Hoch­stra­ße gelebt, nahe dem Doro­theen­städ­ti­schen Fried­hof. Rolf und Alfred Joseph schlu­gen sich nun ohne Lebens­mit­tel­kar­ten und mit den ihnen ver­blie­be­nen 2.000 Reichs­mark durch – im Unter­grund. Sie schlie­fen auf ihrer inner­städ­ti­schen Flucht vor dem Nazi­ter­ror für meh­re­re Mona­te auf Bahn­hofs­toi­let­ten, auf Fried­hö­fen und auch im Tege­ler Forst am nörd­li­chen Stadt­rand von Ber­lin. Sie erfuh­ren erst nach dem Ende des
NS-Regimes, dass ihre Eltern in das Ghet­to The­re­si­en­stadt depor­tiert und dann im KZ Ausch­witz ermor­det wor­den waren.

Der Zufall half ihnen auf der Flucht, als eine alte Freun­din ihrer bereits depor­tier­ten Mut­ter das Bru­der­paar auf eine kaum beach­te­te Lum­pen­samm­le­rin im Wed­ding hin­wies. Marie Bur­de leb­te allein in der Tege­ler Stra­ße 13 in einer her­un­ter­ge­kom­me­nen Kel­ler­woh­nung – und sie soll­te sofort zur Ret­te­rin in der Gefahr wer­den. Der (kur­ze) bio­gra­phi­sche Ein­trag zu Marie Bur­de in der Daten­bank der „Gerech­ten unter den Völ­kern“ von Yad Vas­hem besagt, dass sie unter der Nazi­ty­ran­nei schon zuvor jüdi­schen Mit­men­schen gehol­fen hat­te. Sie war in ihrer Nach­bar­schaft zudem offen­bar dafür bekannt, mit Ver­folg­ten des NS-Regimes zu sym­pa­thi­sie­ren.
Rolf Joseph begeg­ne­te ihr zuerst und schil­der­te nach 1945, wie Marie Bur­de auf die Fra­ge einer mit ihr bekann­ten Frau ant­wor­te­te, ob sie ihn, den geflo­he­nen Juden, bei sich ver­ste­cken wer­de: „Der Mann ist in Not, dem hel­fe ich.“ Sie nahm ihn umge­hend auf – und spä­ter dann auch Alfred Joseph sowie einen sei­ner Freun­de seit gemein­sa­mer Kind­heit, den gleich­falls unter­ge­tauch­ten Arthur Fordanski.

Ver­haf­tun­gen, Fol­ter, Flucht – und der Kose­na­me „Mie­ze“

Sie war eine sehr arme und sehr eigen­tüm­li­che Frau (und muss zudem son­der­bar gewirkt haben), vor allem aber war Marie Bur­de hilfs­be­reit bis zur Selbst­lo­sig­keit. Sie beherrsch­te meh­re­re Fremd­spra­chen, wie Rolf Joseph berich­te­te, ach­te­te aber nicht auf kör­per­li­che Hygie­ne. Sie war indes hoch­in­tel­li­gent – und zugleich konn­te es gesche­hen, dass sie sich zwei lin­ke Schu­he anzog. Die Kel­ler­woh­nung, in der sie haus­te, war vol­ler Flö­he und auch ande­rer Insek­ten. Marie Bur­de war zudem Vege­ta­rie­rin, was einen wesent­li­chen Vor­teil bot: Das Fleisch, das sie für ihre Lebens­mit­tel­mar­ken bekam, gab sie den von ihr ver­steck­ten drei Juden. Möbel besaß sie kei­ne oder ledig­lich sehr weni­ge. Marie Bur­de schlief und leb­te auf hohen Papier­sta­peln aus alten Zei­tun­gen. Sie, die strik­te Vege­ta­rie­rin, hat­te wegen einer tief­sit­zen­den Abnei­gung gegen Vogel­fe­dern nicht ein­mal gefüt­ter­te Bett­wä­sche. Rolf Joseph kam zuerst allein bei ihr unter – und sei­nen Bru­der nah­men ande­re hel­fen­de Mit­men­schen auf.

Das Leben jedoch blieb atem­los: Rolf Joseph wur­de von der Gesta­po ver­haf­tet und gefol­tert, ent­kam aus einem Eisen­bahn­trans­port, mit dem er in das KZ Ausch­witz ver­schleppt wer­den soll­te und der Ber­lin bereits ver­las­sen hat­te. Die Ret­tung war ein Sprung aus dem fah­ren­den Bahn­wag­gon – in tie­fer Nacht und kurz vor der Gren­ze zum besetz­ten Polen. Der vor­erst ent­kom­me­ne Gefan­ge­ne wan­der­te durch das bran­den­bur­gi­sche Umland zurück bis in die Reichs­haupt­stadt. Die Poli­zei jedoch ver­haf­te­te ihn hier nach kur­zer Zeit erneut und über­stell­te ihn wie­der­um an die Gehei­me Staats­po­li­zei. Das Schar­lach­fie­ber soll­te ihn vor einer neu­er­li­chen Depor­ta­ti­on bewah­ren – auch wenn Rolf Joseph die­ses durch zahl­rei­che Kratz­wun­den, die er sich in der Haft selbst bei­brach­te, ledig­lich vor­täusch­te. Die Behand­lung der hoch­an­ste­cken­den Infek­ti­ons­krank­heit, die er sich angeb­lich zuge­zo­gen hat­te, brach­te ihm einen Kran­ken­haus­auf­ent­halt ein – und die­sen nutz­te er zur Flucht vor einer wei­te­ren Ver­haf­tung. Der dabei erfor­der­li­che Sprung aus einem Kran­ken­haus­fens­ter im zwei­ten Stock­werk führ­te dazu, dass er sich meh­re­re Rücken­kno­chen brach und auch die Wir­bel­säu­le schwer ver­letz­te. Rolf Joseph jedoch konn­te sich mit letz­ter Kraft in die Tege­ler Stra­ße 13 und zu Marie Bur­de schlep­pen, die inzwi­schen sei­nen Bru­der und zudem Arthur Fordan­ski auf­ge­nom­men hat­te. Die Pfle­ge des so schwer ver­letz­ten Flücht­lings erfor­der­te über meh­re­re Mona­te hin­weg sehr viel Kraft.

Die Joseph-Brü­der und Arthur Fordan­ski zu ernäh­ren, wur­de eben­falls eine har­te Her­aus­for­de­rung – weil dies als so genann­te „Juden­be­güns­ti­gung“ unter dem Nazi­ter­ror strengs­tens ver­bo­ten war und auch auf­grund der all­ge­mei­nen Lebens­mit­tel­knapp­heit. Die knapp bemes­se­nen Lebens­mit­tel­ra­tio­nen, die Marie Bur­de zuge­teilt wur­den, reich­ten – was klar war – nicht aus, um zu viert satt zu wer­den. Die Ret­te­rin in der Not jedoch war eine eben­so ent­schlos­se­ne wie fin­di­ge Frau. Sie sam­mel­te, wie bereits geschil­dert, sogar immer wie­der Gemü­se von der Stra­ße auf, das an Markt­ta­gen weg­ge­wor­fen wor­den war. Sie berei­te­te daher vor allem Kohl­rü­ben zu, eine kar­ge Kost, die sie aber immer bereit­wil­lig mit den jun­gen Män­nern teil­te – wenn es denn gelun­gen war, etwas zu essen auf­zu­trei­ben. (Kohl­rü­ben, so berich­te­te Rolf Joseph in viel spä­te­rer Zeit, habe er nach 1945 nie wie­der geges­sen.) Der durch eine Nach­ba­rin bald ange­droh­te Ver­rat der jun­gen Män­ner bei der Poli­zei wur­de gleich­sam mit einem “Schwei­ge­geld“ in beson­de­rer Form abge­wen­det: Die Frau bekam Brot von Marie Bur­de, damit sie auf eine Denun­zia­ti­on verzichtete. 

Die Gefahr jedoch beglei­te­te Marie Bur­de und die von ihr ver­steck­ten drei Juden an jedem neu­en Tag. Men­schen in der Nach­bar­schaft wur­den bald auf die jun­gen Män­ner auf­merk­sam, die alle „Anfang 20“ waren. Fra­gen und die ent­spre­chen­de Neu­gier blie­ben des­halb nicht aus: Marie Bur­de gab die Joseph- Brü­der und Arthur Fordan­ski als ihre Nef­fen aus. (Sie hat­te kei­ne Geschwis­ter und war nie­mals Tan­te.) Die Poli­zei klopf­te eines Tages an ihrer Woh­nungs­tür – und alle drei Juden blie­ben hin­ter den hohen Alt­pa­pier­sta­peln in der gesam­ten Kel­ler­woh­nung unent­deckt. Rolf Joseph berich­te­te bis an sein Lebens­en­de in sehr hohem Alter immer wie­der von der gemein­sa­men Zeit in der Kel­ler­woh­nung und über­lie­fer­te zahl­rei­che Details, so auch den Kose­na­men, unter dem Marie Bur­de bekannt war. „Mie­ze“ wur­de die leicht wun­der­li­che Frau genannt, auch von den bei ihr ver­steck­ten Juden.
Der Herbst 1943 brach­te eine wei­te­re Wen­dung: Das Haus Nr. 13 in der Tege­ler Stra­ße wur­de bei einem Luft­an­griff zer­stört. Die Kel­ler­woh­nung von Marie Bur­de brann­te in die­ser Bom­ben­nacht aus. Sie half jedoch umge­hend mit einem wei­te­ren Obdach: Sie besaß eine Gar­ten­lau­be im bran­den­bur­gi­schen Schö­now, direkt an der nord­öst­li­chen Stadt­gren­ze von Ber­lin – und dort, hin­ter hohem Gras, ver­steck­te sie die drei Män­ner erneut. Der bald fol­gen­de Win­ter jedoch war kalt und trieb sie alle zurück nach Ber­lin, wo Marie Bur­de eine neue Woh­nung zuge­teilt wor­den war. Die Joseph-Brü­der und Arthur Fordan­ski wur­den von ihr auch wei­ter­hin unter­stützt und im fol­gen­den Jahr führ­te ihr gemein­sa­mer Weg erneut nach Schö­now. Die Gar­ten­lau­be von Marie Bur­de bau­ten sie dann zu einem befes­tig­ten, klei­nen Boll­werk aus, so gut es ging.
Die Grup­pe war gleich­wohl auch wei­ter­hin nicht in Sicher­heit. Alfred Joseph wur­de im August 1944 eben­falls ver­haf­tet. Der Gefan­ge­ne wur­de sodann in das KZ Sach­sen­hau­sen depor­tiert und im April 1945 auf einen so genann­ten „Todes­marsch“ geschickt – und er konn­te ent­kom­men. Die Flucht führ­te ihn zurück in den Gar­ten von Marie Bur­de – und im bran­den­bur­gi­schen Schö­now erleb­ten die drei Män­ner das Ende des II. Welt­krie­ges und des NS-Regimes.*

Die Rote Armee nahm das beschau­li­che Schö­now im April 1945 ein – und als sowje­ti­sche Sol­da­ten auf die ver­steck­ten Joseph-Brü­der stie­ßen, gerie­ten die­se in den Ver­dacht, ent­we­der mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus zu sym­pa­thi­sie­ren oder sogar SS-Mit­glie­der zu sein. Die Ver­mu­tung der Trup­pe ließ sich erst wider­le­gen, als Rolf Joseph von einem jüdi­schen Offi­zier der Roten Armee auf­ge­for­dert wur­de, zum Beweis ihres jüdi­schen Glau­bens in hebräi­scher Spra­che zu beten. Dies tat er umge­hend – und die sowje­ti­schen Sol­da­ten lie­ßen die bei­den Brü­der lau­fen. Sie hat­ten den Nazi­ter­ror über­lebt und waren nach jah­re­lan­gem Leben im Unter­grund end­lich frei – und die fol­gen­den Jah­re waren ins­be­son­de­re ihrer Hil­fe für Marie Bur­de gewidmet. 

Das Haus selbst wur­de im Krieg zerstört

Lebens­abend in aller Stil­le – und in Ost-Ber­lin
Die Hel­fe­rin in der Not ver­blieb nach 1945 in Ber­lin und leb­te im sowje­ti­schen Sek­tor – auch weil das Haus, in dem sie einst im Wed­ding gelebt hat­te, zer­stört wor­den war. Das von ihr geret­te­te Bru­der­paar Joseph ent­schied sich (anders als Arthur Fordan­ski) gegen eine Aus­wan­de­rung und leb­te fort­an eben­falls wie­der in Ber­lin, aller­dings in der west­li­chen Stadt­hälf­te. Die Ver­bun­den­heit der bei­den Brü­der zu Marie Bur­de blieb sehr fest und von Dau­er. Rolf und Alfred Joseph besuch­ten ihre Ret­te­rin nach 1945 noch oft von West-Ber­lin aus und unter­stüt­zen sie im All­tags­le­ben, so gut es ging. 

Ehrun­gen aller­dings lehn­te Marie Bur­de nach dem Ende des Nazi­ter­rors immer ab. Die Aner­ken­nung als „Gerech­te unter den Völ­kern“ durch Yad Vas­hem erfolg­te post­hum und erst im Jahr 2012, also bei­na­he 50 Jah­re nach ihrem Tod und noch zu Leb­zei­ten von Rolf und Alfred Joseph. Schö­now ist heu­te bzw. bereits seit dem Herbst 2003 ein ein­ge­mein­de­ter Stadt­teil im bran­den­bur­gi­schen Ber­nau – und die dor­ti­ge Marie-Bur­de-Stra­ße wur­de erst nach ihr benannt, nach­dem sie bereits ver­stor­ben war. Die Gedenk­ta­fel, die heu­te gut sicht­bar in der Tege­ler Stra­ße 15 im Wed­ding (und damit in Ber­lin) an sie erin­nert, wur­de im Jahr 2015 eingeweiht.

Marie Bur­de ver­brach­te ihr Lebens­en­de still und in einer Pfle­ge­ein­rich­tung, bis zu ihrem Tod im Jahr 1963. Der Baum, der auf der „Allee der Gerech­ten“ in Yad Vas­hem an die so muti­ge Wider­stands­kämp­fe­rin erin­nert, wur­de von Rolf und Alfred Joseph gepflanzt. Die Zunei­gung, die Marie Bur­de (bzw. „Mie­ze“) für die Joseph-Brü­der und für Arthur Fordan­ski emp­fun­den hat­te, fass­te Rolf Joseph zudem noch lan­ge Jah­re nach dem Ende des NS-Regimes in sehr lie­be­vol­le Wor­te: „Die wäre für uns gestorben.“

Text/Fotos: Nico­las Basse

PDF des Tex­tes mit Quellenverzeichnis

Gedenk­ta­fel am Nach­bar­haus angebracht

Gastautor

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