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Künstler-Bar & Café im Wedding:
Cocoon Café + Bar: Fläche für alles Mögliche

Auf zwei Ebenen könnt ihr hier gepflegt genießen und euch entspannen

Man hört den Satz so oft: „Wir wol­len ein Wohn­zim­mer sein und einen Ort für krea­ti­ven Aus­tausch schaf­fen.” Doch Rahel, Mar­cel und Char­ly mei­nen das ganz genau so. Die drei Künst­ler bele­ben das dop­pel­stö­cki­ge Café in der Exer­zier­stra­ße, frü­her ein­mal als be’k­ech bekannt, sowohl mit einem Tages­ca­fé und Plat­ten­la­den als auch mit einer Konzertbar.

Rahel und Mar­cel haben sich auf der Schau­spiel­schu­le in Köln ken­nen­ge­lernt, und ein gewis­ses komö­di­an­ti­sches Talent kann man den bei­den wirk­lich nicht abspre­chen! Bei unse­rem Gespräch wird viel ges­ti­ku­liert, gescherzt und gelacht. Ein anste­cken­des Lachen ist es, hier kommt schwä­bi­scher Prag­ma­tis­mus mit rhei­ni­schem Froh­sinn zusam­men. Der drit­te im Bun­de ist Char­ly, ein Musi­ker und Pro­du­zent aus Eng­land, der, wenn er Lust hat, im Cocoon auf­le­gen und im Unter­ge­schoss Plat­ten ver­kau­fen wird.

Kinderfreundlich und bezahlbar

Rahel ist für den Café­be­trieb ver­ant­wort­lich, wo die Wed­din­ger Köchin Arie den Koch­löf­fel schwingt. Es wird fri­schen Kuchen, Sand­wi­ches, Crois­sants, aber auch Snacks, Waf­feln und Over­night Oats geben. Mit­tags wird auch ein herz­haf­tes Gericht angeboten. 

„Als Kaf­fee­lieb­ha­be­rin ist mir auch wich­tig, dass wir Hafer­milch und Soja ohne Auf­preis anbie­ten“, sagt die 35-jäh­ri­ge gebür­ti­ge Stutt­gar­te­rin. „Ich bin Mor­gen­mensch und lie­be es, tags­über im Café Zeit zu ver­brin­gen und auch schon mal einen Cock­tail zu trin­ken“, erklärt Rahel. Vor allem will das Café Cocoon ver­su­chen, bezahl­ba­re Prei­se anzu­bie­ten, wie Kuchen zwi­schen 3 und 3,50 Euro oder die groß­ar­ti­gen Coo­kies für 1 bis 1,50 Euro. Ein Flat White aus der neu­en Kaf­fee­ma­schi­ne soll nicht mehr als 3,20 Euro kos­ten – gera­de das krea­ti­ve Publi­kum, das das Cocoon anzie­hen will, ist oft finan­zi­ell nicht auf Rosen gebet­tet. Ein kin­der­freund­li­cher Ort soll das Café eben­falls sein, wo es Bücher und Mal­zeug geben wird.

Mar­cel fühlt sich als Bier­freund eher für die Bar ver­ant­wort­lich. Fass­bier soll es geben, wel­ches, steht noch nicht fest, aber Quar­tier­meis­ter und Eschen­bräu sind hei­ße Kan­di­da­ten. Ein Grund­an­ge­bot an Cock­tails ist vor­han­den, eben­so auch Wein. „Die Drinks hal­ten den Laden am Lau­fen, aber uns ist am wich­tigs­ten, dass man sich ger­ne im Cocoon auf­hält“, sagt der 36-jäh­ri­ge gebür­ti­ge Rheinländer.

Bühne von Karaoke bis zu DJ-Sets

Übri­gens hän­gen die bei­den Wed­din­ger die Schau­spie­le­rei nicht ganz an den Nagel, denn sie sind in der frei­en Thea­ter­sze­ne gut ver­netzt und wol­len auf der erhöh­ten Flä­che im Café eine fes­te Büh­ne ein­rich­ten. Bei­de haben sicht­lich viel Freu­de dar­an, sich ein ori­gi­nel­les Pro­gramm aus­zu­den­ken, erfin­den stän­dig neue Namen für Ver­an­stal­tungs­rei­hen, das könn­ten Karao­ke, Bin­go, Caba­ret oder Poet­ry Slam sein, eben­so DJ-Sets und Kon­zer­te. „Eine Flä­che für alles Mög­li­che“, so nen­nen sie ihren Anspruch an das Pro­gramm des Cocoon.

Im Sou­ter­rain ist Platz für klei­ne Aus­stel­lun­gen, ein Under­ground-Jazz-Plat­ten­la­den mit exklu­si­ver Ware aus Eng­land ist auf jeden Fall auch dort geplant. Ansons­ten kann man im schumm­ri­gen Kel­ler ein­fach auf gemüt­li­chen Sofas abhän­gen. Wer rau­chen möch­te, kann sowohl vor das Café gehen als auch die Hin­ter­tür zum begrün­ten Hof nut­zen – viel­leicht ist das bald auch ein Lese­gar­ten oder eine Gartenlounge?

Zum Zeit­punkt unse­res Gesprächs herrscht noch eine Alles-ist-denk­bar-Stim­mung, beglei­tet von guter Lau­ne und einem schier uner­schöpf­li­chen Reser­voir an Ideen, die wie ein Schmet­ter­ling im Kokon auf die Ver­wand­lung war­ten. Und sich gera­de in der Exer­zier­stra­ße entfalten.

Cocoon Crea­ti­ve Han­gout Café & Bar, Exer­zier­str,. 14, Di-Mi 9 – 20, Do/Fr – 22, SA/So – 0 Uhr

geöff­net seit 8. Oktober

Fotos: Andar­as Hahn / Cocoon 

Frü­her befand sich hier das be’k­ech

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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