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Zwischenbilanz nach fünf Jahren:
Jetzt geht’s los im Strandbad

Was euch in diesem Jahr am Plötzensee im Wedding erwartet

2019 war es, also vor fünf Jah­ren, als ein neu­es Team das Strand­bad Plöt­zen­see von den Ber­li­ner Bäder­be­trie­ben pach­te­te. Dass der Sanie­rungs­stau so groß sein wür­de und mit der Coro­na-Pan­de­mie ganz neue Her­aus­for­de­run­gen auf die Betrei­ber zukom­men, war den Betei­lig­ten damals nicht klar. Den­noch gibt es aus ihrer Sicht eini­ge Grün­de, auf das Erreich­te stolz zu sein.

Beim Neu­start haben vie­le Hän­de mit­an­ge­packt, bevor die Sai­son los­ge­hen konn­te. „Das Team hat das Gelän­de im Jahr 2019 in einem schreck­li­chen Zustand über­nom­men“, sagt Flo­ri­an Heep von der Nord­ufer Event GmbH. Dank der Hil­fe zahl­rei­cher Frei­wil­li­ger aus dem Wed­ding wur­den sei­ner­zeit über 40 Con­tai­ner Müll ent­sorgt. Das Gebäu­de und die Infra­struk­tur waren in einem bau­fäl­li­gen und sicher­heits­ge­fähr­den­den Zustand, das Bad sei in Ber­lin kaum noch bekannt gewe­sen.

Nach fünf Jah­ren sieht es anders aus. „Heu­te sind wir das best­be­wer­te­te Strand­bad und Frei­bad Ber­lins“, erklärt Flo­ri­an Heep nicht ohne Stolz. Beson­de­rer Wert wird auf einen siche­ren und gewalt­frei­en Betrieb für alle Kul­tu­ren und Gesell­schafts­schich­ten gelegt. „Zudem bemü­hen wir uns um den Erhalt des Plöt­zen­sees sowie um den kul­tu­rel­len und loka­len Aus­tausch“, sagt Flo­ri­an Heep.

Michel Ver­hoe­ven, der von Anfang an im Betrei­ber­team war, beob­ach­tet eine star­ke Ver­än­de­rung in der Besu­cher­schaft seit 2019: „Die wird immer gemisch­ter, aber auch anspruchs­vol­ler. Wir haben das Gefühl, dass mitt­ler­wei­le sehr vie­le unser Kon­zept ver­stan­den haben“, sagt der Nie­der­län­der. Er hat auch fest­ge­stellt: „Vie­le sind unglaub­lich froh dar­über, dass es noch Orte in Ber­lin gibt, in denen man sich in aller Viel­falt auf Augen­hö­he begeg­nen und den All­tag ver­ges­sen kann. So lang­sam haben wir es geschafft, dass hier jeder einen Platz fin­det, wo er sich wohlfühlt.“


Im letz­ten Jahr wur­den der Aus­bau der sani­tä­ren Anla­gen, der Umklei­den, der Gebäu­de, des Strom­net­zes und der Inter­net­ka­bel abge­schlos­sen. „Wir haben außer­dem ein Bio­top zur Unter­stüt­zung der Arten­viel­falt aus­ge­baut und einen Natur­lehr­pfad für Kin­der und Schul­klas­sen errich­tet“, sagt Flo­ri­an Heep. Am Strand selbst ist eine neue Toi­let­te ent­stan­den, um Pin­keln in den See zu ver­mei­den. Damit die Bade­gäs­te umwelt­freund­lich anrei­sen kön­nen, wur­den die Kapa­zi­tä­ten auf dem Fahr­rad­park­platz ver­dop­pelt. Auch an die Klei­nen wur­de mit einem Erleb­nis-Par­cours mit Spie­len gedacht.

Was ist für 2024 noch geplant? „Die­ses Jahr wol­len wir das Bad schön machen!“, sagt Flo­ri­an Heep. Neben der zu erwar­ten­den Deko-Arbeit soll der Betrieb für die Gäs­te aber auch opti­miert wer­den. Schon im letz­ten Jahr ist ein bar­rie­re­frei­er Weg zur Beach Bar ent­stan­den, damit auch Men­schen im Roll­stuhl den Weg dort­hin nut­zen kön­nen. Die Bar­rie­re­frei­heit wird mit För­der­gel­dern wei­ter aus­ge­baut. „Wir wer­den es 2024 zum ers­ten Mal ermög­li­chen, dass ein Roll­stuhl­fah­rer über eine Was­ser­platt­form im Plöt­zen­see baden kann“, hofft Flo­ri­an Heep. Mit der För­de­rung sind auch Musik­work­shops und inklu­si­ve Sport­an­ge­bo­te ver­bun­den. (Zu den inklu­si­ven Strand­ta­gen gibt es dem­nächst einen sepa­ra­ten Bei­trag.)

Schon län­ger geplant, aber in die­sem Jahr end­lich kon­kret in der Umset­zung ist die Ein­rich­tung eines Kin­der­dorfs anstel­le des alten Spiel­plat­zes. Dabei sol­len die Kin­der an ver­schie­de­nen Sta­tio­nen kogni­ti­ve und sozia­le Fähig­kei­ten stär­ken kön­nen. (Musik-Bereich, Balan­ce, Phy­sik 1×1 usw.). “Dazu bau­en wir Wei­de­hüt­ten, klei­ne Laby­rin­the und Tier-Skulp­tu­ren, sodass es ein Reich wer­den kann, in dem auch die Kin­der Abstand vom All­tag neh­men kön­nen”, hof­fen die Betreiber.

Doch neben Baden und Chil­len kön­nen sich Besucher:innen natür­lich auch auf Ver­an­stal­tun­gen am Strand freu­en. Neben dem Musik­pro­gramm wird es auch ein regel­mä­ßi­ges Unter­hal­tungs- und Akti­vi­tä­ten­pro­gramm geben: Flut­licht-Vol­ley­ball, Kino-Aben­de, “Drink & Draw”-Sessions, Work­shops für Kids wie ein Insek­ten-Mal­wett­be­werb oder Mosaik-Basteln.

Dann kann es am 1. Mai los­ge­hen, und das Wet­ter spielt auch mit.

Strand­bad Plöt­zen­see, Nord­ufer 26, Mo–So: 9–22 Uhr (Bade­schluss 1920 Uhr)

Eintrittspreise 2024

Regu­lär: 9 € (Mo-Fr inkl. 1 Frei­ge­tränk), Abend­ta­rif (Mo-Fr, 2 Stun­den vor Bade­schluss 6 €)
Kin­der (bis 16 Jah­ren): 6 € Schüler/Senioren/Beeinträchtigte: 6 € Fami­li­en­ta­rif: ab 2. Kind 2 €
Kurz­zeit-Ticket (2 Stun­den, bis 18 Uhr): 3 €, Kin­der bis 4 Jah­re gra­tis

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5 Comments Leave a Reply

  1. Frei­bad Plöt­zen­see, als Kind und auch noch als Erwach­se­ne das Frei­bad für mich. Ich konn­te mit dem 89er Bus hin fah­ren . Ver­ste­he wirk­lich nicht,das man es hat­te so vergessen🥺.
    Viel Glück,eine ehe­ma­li­ge Weddingerin🍀👍

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