Mastodon

Naive Kunst, optimistischer Bau:
Grün ist die Hoffnung

Ein Bildungsversprechen der 1970er - künstlerisch und architektonisch konsequent umgesetzt. Heute ist das Gebäude der Möwenseeschule im nördlichen Wedding ein ganz besonderes Zeugnis seiner Zeit.

1977 als Kinderzentrum eröffnet

Ein Modell­ver­such in Beton: Der Archi­tekt Has­so Wind­eck ent­warf 1974 ein kom­ple­xes Gebäu­de einer Ganz­tags­grund­schu­le mit Unter­richts- und Fach­räu­men, einer eige­nen Küche samt Men­sa sowie einer son­der­päd­ago­gi­schen Kita. Damit betrat man abso­lu­tes Neu­land. Da es in West-Ber­lin kaum Erfah­run­gen mit einer gebun­de­nen Ganz­tags­schu­le gab, muss­te das archi­tek­to­ni­sche Kon­zept eines Ortes, an dem Kin­der den gan­zen Tag ver­brin­gen, neu ent­wi­ckelt wer­den. Die Schu­le ist heu­te ein bau­li­ches Zeug­nis der reform­freu­di­gen 1970er-Jahre. 

Nicht nur die Wän­de und Tei­le der Fas­sa­de sind grün, son­dern auch ein Kunst­werk des mit dem Wed­ding ver­bun­de­nen Malers Kurt Müh­len­haupt. Es nimmt das The­ma und die Far­be des nahen Volks­parks Reh­ber­ge auf.

Möwensee Grundschule, Wandmalerei

Grün ist die Hoff­nung, sagt der Volks­mund. Dunk­les Grün sym­bo­li­siert dar­über hin­aus auch uner­schüt­ter­li­che Sou­ve­rä­ni­tät. Wie ein dich­ter dunk­ler Wald sorgt die Far­be für gro­ße Ruhe und scheint den Lärm zu redu­zie­ren. Eben­so steht dunk­les Grün aber auch für Tra­di­ti­on, Bewah­ren und Stabilität.

Eine der flä­chen­mä­ßig größ­ten Grund­schu­len Ber­lins, am Rand des Wed­ding zwi­schen Afri­ka­ni­scher Stra­ße und Peter­s­al­lee. Trotz des vie­len Sicht­be­tons ist innen und außen ein künst­le­ri­scher Anspruch erkenn­bar: viel grün, ein biss­chen oran­ge – dank letz­te­rer Far­be ver­gleich­bar mit dem zur glei­chen Zeit ent­stan­de­nen Ran­ke-Gym­na­si­um zwi­schen der Put­bus­ser und Swi­ne­mün­der Stra­ße. Letz­te­res wird der­zeit nicht genutzt. 

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

nachoben

Auch interessant?