Der Countdown läuft: Mit der diesjährigen Ausgabe der OPEN STUDIOS am Samstag, dem 21. September, kurz nach der Berlin Art Week, öffnen 45 Künstler:innen und Designer:innen der Gerichtshöfe von 15–23 Uhr wieder ihre Ateliers und Werkstätten.
Das Besondere: das offene, interdisziplinäre Konzept. Viele der Teilnehmenden haben Gäste zur Zusammenarbeit in die eigenen Räume eingeladen, sodass Kreative aus den verschiedensten Bereichen für die OPEN STUDIOS 2024 gemeinsame Präsentationsformate entwickeln konnten – von der klassischen Kunstausstellung über digitale Erlebniswelten bis hin zur Live-Performance mit Publikum. Acht Stunden lang können Besucher:innen die Ergebnisse nun am 21. September bestaunen und Kunst dort erleben, wo sie entsteht. Im großen Hof werden Tische und Bänke aufgestellt – ein perfekter Ort, um sich auszutauschen und bei erfrischenden Snacks und Getränken die stimmungsvolle spätsommerliche Atmosphäre in den historischen Gewerbehöfen zu genießen.
Die Besucher:innen der OPEN STUDIOS können sich auch in diesem Jahr wieder auf ihre ganz persönliche Entdeckungsreise durch die Etagen in den Gerichtshöfen begeben (ausgenommen sind die Baustellen) und in die Räume hineinschauen, in denen sie sich von den ausgestellten Werken oder dargebotenen Kunstaktionen angesprochen fühlen. Dabei haben sie die einmalige Gelegenheit, neue Talente zu entdecken und den kreativen Prozess hinter den Kunstwerken besser zu verstehen – die teilnehmenden Künstler:innen und Designer:innen nehmen sich gern Zeit für ein Gespräch.
Alle Veranstaltungshinweise sind auf der Website zu finden:
- Die diesjährige Preisträgerin des GASAG-Kunstpreises Mariechen Danz öffnet ihr Atelier für eine Besichtigung ihrer Arbeiten, die an der Schnittstelle zwischen Kunst, wissenschaftlichen Systemen zur Aneignung und Beschreibung der Welt und subjektiven Empfindungswelten entstehen (Aufgang 5, 5. OG). Parallel zu den OPEN STUDIOS widmet die Berlinische Galerie ihr eine Einzelausstellung.
- Susi Gelb arbeitet konzeptuell und alchemistisch. Sie präsentiert aktuelle Werke – Hybride, in denen sich Hightech-Materialien durch archaische Techniken mit natürlichen Entitäten verbinden (Aufgang 7, 3. OG).
- Der Künstler & Musiker Helmut Gutbrod zeigt Papierarbeiten und neue Grafikeditionen (Aufgang 3, 2. OG).
- Amélie von Heydebreck stellt ihre Lightpaintings vor – monochrom erscheinende und zugleich verblüffend dynamisch leuchtende Farbwolkenfelder (Aufgang 8, 3. OG).
- Die Malerin und Kallmann-Preisträgerin Aneta Kajzer zeigt aktuelle großformatige Werke in Öl auf Leinwand (Aufgang 8, 1. OG); zeitgleich zu den OPEN STUDIOS ist sie in zwei weiteren Berliner Ausstellungen in der Stiftung Kunstforum und bei SMAC vertreten.
- Das Künstlerduo Lea Kieffer & Timothée Nay lädt zu RADIO WHALES ein – einer Tanzperformance in einer immersiven Szenografie und Klangumgebung; darüber hinaus zeigt Kieffer raumgreifende Textilarbeiten (Aufgang 5⁄7, 4. OG).
- Die aus Korea stammende Künstlerin Jinran Kim stellt aktuelle in Gaze gearbeitete Nature-Morte-Landschaften aus (Aufgang 5, 2. OG).
- Cosima zu Knyphausen präsentiert gemeinsam mit Alicia Luz Rodríguez das Projekt „Lesbianas Concentradas (‘Focused Dykes’); zudem hat sie ihre Räume für eine Ausstellung mit Zeichnungen von Craig Stewart sowie symbolistisch-abstrakten, großformatigen Ölbildern von Anne Fellner und Juan Larraín González geöffnet (Aufgang 7⁄8, 4. OG). Cosima zu Knyphausen ist parallel zu den OPEN STUDIOS auch in der Gruppenausstellung in den neuen Räumen der Berliner Galerie Thomas Schulte vertreten.
- Schirin Kretschmann, Künstlerin und Professorin für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München, zeigt eine ortsspezifische Intervention (Aufgang 7⁄8, 4. OG).
- Das Modelabel Halo Labels nimmt mit einer saisonalen Verkaufsaktion von Mustern und Vintage-Schätzen an den OPEN STUDIOS teil (Aufgang 3, 1. OG).
- Die Bildhauerin und Kunsthistorikerin Valerie Otte hat Thomas Lucker in ihre Werkstatt eingeladen. Beide präsentieren figurative Plastiken, die geradezu intime Einblicke in emotionale und psychologische Settings des Individuums offenbaren (Aufgang 4, 2. OG).
- Jakob Roepke zeigt detailreiche Wandreliefs und Collagen aus Papier und Pinselzeichnungen (Aufgang 8, 3. OG).
- Die Keramikerin Helga Schmelzle öffnet ihre Werkstatt; ihr Gast, Marica Rizzato Naressi, präsentiert aktuelle druckgrafische Arbeiten und Medaillenkunst (Aufgang 7, 2. OG).
- Gabriele Worgitzki setzt sich in ihren Gemälden mit der Ausreise der Familie von Ost- nach West(deutschland) auseinander (Aufgang 6, DG). Zeitgleich zu den OPEN STUDIOS zeigt sie ihre Arbeiten in der Einzelausstellung in der Berliner Galerie Irrgang.
- Im Atelier der Video- und Performance-Künstlerin Anna Zett sind Besucher:innen eingeladen, an einer partizipativen Performance teilzunehmen, bei der das Besenfegen im Fokus steht (19, 20 und 21 Uhr); bereits von 15 bis 19 Uhr stehen im Museumshop „Zett & Co.” Bücher, Plakate und vieles mehr von Künstler:innen zum Verkauf, mit denen Anna Zett zusammenarbeitet (Aufgang 5, 5. OG). Die Künstlerin ist zeitgleich zu den OPEN STUDIOS in einer Ausstellung in der Galerie Alte Schule in Berlin-Adlershof vertreten.
OPEN STUDIOS in den Berliner Gerichtshöfen am 21. September, 15 bis 23 Uhr
Gerichtshöfe Wedding, Zugang Gerichtstr. 12⁄13 oder Zugang Wiesenstr. 62
Über die Gerichtshöfe
Im Jahr 1983 mieteten die ersten Künstler:innen Räume in dem historischen Gewerbehofkomplex (Baujahr 1912) zwischen Gericht- und Wiesenstraße in Berlin-Wedding und richteten hier ihre Ateliers und Werkstätten ein. Vermieterin ist bis heute die Gesobau AG. 2004 folgte die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Kunst in den Gerichtshöfen e.V.” mit dem erklärten Ziel, das Profil des Kunstquartiers als Gemeinschaft von Kunstschaffenden zu schärfen und die Gerichtshöfe noch stärker als bisher zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des offenen Austauschs in der Stadt zu machen. Mit inzwischen mehr als 70 Künstler:innen unterschiedlicher Herkunft und künstlerischer Ausrichtung zählen die Gerichtshöfe, die vier Höfe mit acht Aufgängen umfassen, heute zu den größten Atelierhäusern in Deutschland