Was dem Wedding bislang gefehlt hat? Vielleicht genau dieser Laden: ein Ort, an dem sorgfältig ausgewählter Trödel auf im Kiez hergestellte Produkte trifft. Doch diese Beschreibung wird dem Konzept von Found in Wedding kaum gerecht – denn den Laden muss man erlebt haben.


Betritt man den quadratischen Verkaufsraum in der Martin-Opitz-Straße, eröffnet sich eine ästhetisch kuratierte Welt: Bunte Objekte, kunstvoll arrangiert auf einem großen Holztisch und in hellen Regalen, laden zum Stöbern ein. Hinter jedem Stück steckt eine Geschichte – und vor allem: Sabrina Small. Die 44-jährige US-Amerikanerin bringt Erfahrungen als Sommelière, Köchin, Restaurantkritikerin und Innenarchitektin mit. Ihr feines Gespür für Gestaltung und Qualität spiegelt sich im gesamten Sortiment wider.



Eine Plattform für Weddinger Produzenten
Lebensmittel wie „Knabba Baba“-Nüsse, Kaffee von den Flying Roasters, Keramik einer Weddinger Künstlerin – jedes Produkt wurde von Sabrina persönlich ausgesucht. „Alles, was ich verkaufe, gefällt mir auch selbst“, sagt sie. Ihre Liebe zum Wedding ist tief: „Ich verlasse meinen Kiez fast nie.“ Seit 14 Jahren lebt sie hier und hat sich ein dichtes Netzwerk aufgebaut, das sie nun für Found in Wedding aktiviert. Weddinger Künstler:innen und Designer:innen erhalten bei ihr eine Plattform.


Schönes, das im Wedding leicht übersehen wird
Das Symbol des Ladens: ein Pilz. „Die schönsten Dinge gedeihen im Verborgenen“, erklärt Sabrina. Ein Bild, das auch zum Wedding passt – ein Stadtteil, der oft übersehen wird, aber mit Überraschungen aufwartet. So auch der Laden selbst: Die Auswahl wechselt regelmäßig, immer wieder kommen neue Produkte hinzu. Wer einmal da war, wird wiederkommen wollen.


Ursprünglich unter dem Namen Tinker and Borrow gestartet, war das Geschäft zunächst als Second-Hand-Laden mit ausgewähltem Trödel vom Flohmarkt am Leopoldplatz bekannt – eine Vergangenheit, die heute noch an der liebevoll präsentierten Kleidung zu erkennen ist.



Ein Laden und noch viel mehr
Doch Found in Wedding ist mehr als ein Laden. Im Hinterhof entsteht gerade eine kleine Terrasse, gedacht für Veranstaltungen, Lesungen und Workshops. „Ich plane hier Workshops für kreative Autofiktion“, erzählt Sabrina. Und auch ein autofiktionaler Roman über den Laden selbst ist in Arbeit – Arbeitstitel: The Store.


Der Wedding bleibt also spannend – genau wie dieser Ort, an dem Schönes, Verborgenes und Lokales eine gemeinsame Bühne bekommen.


Found in Wedding, Martin-Opitz-Str. 21, Di-Fr 10 – 18 Uhr, Sa 11–17 Uhr
Auf der Instagramseite werden regelmäßig die aktuellen Collabs mit Weddinger Produzent:innen angegeben