Die Bilder der jährlichen Open-Air-Kunstausstellung „Mein Wedding” sind wieder auf dem Grünstreifen der Müllerstraße zu sehen. Sie sind diesmal etwas kleiner, wohl damit man sie nicht für Plakate politischer Parteien hält, aber sie machen wieder die große Kreativität der Weddingerinnen und Weddinger sichtbar. Und die diesjährige Ausstellung bezieht erstmals das leerstehende Karstadt-Gebäude als Ausstellungsfläche mit ein.
Der offizielle Startschuss wurde am 29. August mit einer gut besuchten Vernissage in der Schillerbibliothek durch Florian Fangmann, Geschäftsführer des Centre Français de Berlin gegeben. Insgesamt 129 Einreichungen wurden in diesem Jahr bei dem Kunstwettbewerb eingesandt. Darunter waren Collagen, Fotografien, Zeichnungen und digitale Bearbeitungen. Die Stile und Techniken waren sehr verschieden, die Teilnehmenden kamen aus allen Altersklassen. Den Beiträgen gemeinsam ist das Thema: der Wedding. Auch diese 8. Ausgabe von „Mein Wedding” (Mein Wedding hoch 8, wie Herr Fangmann die Ausstellung titulierte) hat wieder das Ziel, die Vielfalt des Stadtteils zu zeigen. Eine Jury hat aus allen Einreichungen zwölf Arbeiten ausgewählt, die bis zum 6. Oktober auf Großplakaten auf dem Mittelstreifen der Müllerstraße und in den Schaufenstern von Ex-Karststadt entlang der Müllerstraße zu sehen sind. Drei Arbeiten wurden darüber hinaus mit einem Preisgeld ausgezeichnet.
Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) war dieses Jahr nicht bei der Vernissage, ließ aber ein Grußwort verlesen: „Mit der Kunstausstellung ‚Mein Wedding’ haben wir die Chance, die Einzigartigkeit des Weddings zu feiern und ihn mit den Augen eines anderen neu zu entdecken. Das Zusammenkommen von Kultur und Kulturen im Wedding ist wichtiger denn je.” Auch Baustadtrat Gothe ließ aus der Ferne grüßen. Einen eigenen Eindruck von den Kunstwerken verschaffte sich dagegen Laura Neugebauer, die für die Grünen im Abgeordnetenhaus sitzt und ihr Büro im Sprengelkiez hat.
rechts: Günter Schmid, Gewinner des ersten Preises, bei der Präsentation seines Bildes „Parkhaus Müllerstraße 174″
„Mein Wedding” wird aus den Mitteln des „Lebendigen Zentrums und Sanierungsgebiets Müllerstraße” gefördert. In diesem Jahr gab es erstmals neben den Sachmitteln für den Druck der Plakate auch ein Honorar für die aufwändigen Arbeiten hinter den Kulissen – für die Organisation des Kunstwettbewerbs und der Ausstellung, die in diesem Jahr vom Centre Français de Berlin übernommen wurde. Zum Team um dem Geschäftsführer Florian Fangmann gehörten Anaelle Cabon, Melanie Lançon und Finn Pelke.
Künstlerin Susanne Haun vor ihrem Bild „Schraderhaus”, das im im Ex-Karstadt-Gebäude zu sehen ist. Foto Michael Franke
Die Kunstwerke wurden auch als Postkarten und als Kalender gedruckt. Wer daran Interesse hat, kann sie im Centre Français de Berlin in der Müllerstraße 74 finden.
Franz Albert und Sylvia Drews vor Ihrem Bild „Mein Wedding”
Fotos: Andaras Hahn/Rolf Fischer
Danke für den Bericht, Rolf. Es war eine gelungene, sehr gut besuchte Ausstellungseröffnung.
Schön, dass soviel Interessierte den Weg in die Schiller Bibliothek gefunden haben.
LG Susanne
Feiert euch schön. Kunsthandwerk ist wichtig, die letzten Handwerksbetriebe ziehen Dank rücksichtslosem Senat zu 2025 weg. Seestraße und Umgebung sind 18 von 20 bereits vergrault.
Wie wunderbar, dass es die 12 Siegermotive als Jahreskalender gibt: ein Vergnügen für ein ganzes Jahr, und ein kommunikatives Geschenk für jedes gemeinnützige Büro und Projekt