Mitglied in einem Genossenschaftlichen Supermarkt sein, das klingt bürokratisch und kompliziert. Was es aber wirklich heißt? Neben dem guten Gefühl beim Einkaufen können Mitglieder auch einen Ausgleich zu ihrem Job finden, gemeinsam Spaß an ihren Schichten haben und einmal ganz neue Seiten an sich entdecken. Wenn ihr jetzt auch Lust habt, Teil der Super Coop zu sein, könnt ihr sogar etwas gewinnen: eine Saisonkarte fürs Strandbad Plötzensee.
Wir haben einige Mitglieder während ihrer Schicht gefragt, wie es ist, Teil dieser besonderen Gemeinschaft zu sein.
Gutes Biobrot oder unverpackte Lebensmittel, beides gibt es in der Super Coop.
Bettina, was heißt es, Mitglied im eigenen Supermarkt zu sein?
“Im Gespräch mit Freund:innen sage ich häufiger mal: ‚Ich besitze übrigens einen Supermarkt.’ Und das fühlt sich wirklich toll an, Einfluss auf Ausrichtung, Gestaltung und Waren zu haben und gleichzeitig Teil einer Gemeinschaft zu sein.”
Das sagt Richard:
“Dieser Supermarkt ist ein besonderer Ort. Ich bin seit September dabei – und immer noch beeindruckt, was für ein komplexes Projekt in meiner Nachbarschaft mit ehrenamtlichem Einsatz entstanden ist.
Mir gefällt das Interesse, das hier Lebensmitteln, ihren Produzenten und auch wie zum Beispiel beim Käse ihren Traditionen entgegengebracht wird. Die netten Teams lassen die monatliche Schicht weniger zu einer Pflicht werden als zu einem Treffen, auf das ich mich freue. Außerdem sind die Tätigkeiten etwas ganz anderes als ich beruflich mache und deshalb auch ein Ausgleich.”
Lydia, arbeitest du als Mitglied gern mit?
“Für mich ist es das Größte, ehrlich. Ich kann für mich sein, mein Ding machen, was räumen, putzen, sortieren, beschriften oder einscannen, und bin gleichzeitig von Menschen umgeben, die verstehen, was ich da gerade mache. Sie drängen nicht, sie haben Tipps, oder lächeln einfach nur freundlich. Hinter der Kasse bin ich wie auf einer Theaterbühne. Sonst bin ich introvertiert, an der Kasse definitiv extrovertiert. Da feiere ich das Gemüse oder lasse mich zu einem Rezepte-Tausch hinreißen, ICH, haha! Beim Badputzen darf mich niemand unterbrechen, aber danach kann man vom Boden essen. Und bei vielem lasse ich mich unterstützen oder anleiten, von erfahrenen Mitgliedern. Das schätze ich sehr.”
Bettina befüllt die Unverpackt-Behälter
Im Supermarkt arbeiten klingt erst mal nicht verlockend, oder, Lydia?
“Das Tolle ist, ich kann mich einbringen. Und damit meine ich nicht große Politik, sondern das Kleine: das Ausbongen einer schimmligen Zitrone, das Rückmelden von Schwierigkeiten, das Empfehlen oder Wünschen von konkreten Produkten, und das Vertreten von Menschen, die nicht mitarbeiten können, weil sie alleinerziehend sind, in irgendeiner Form eingeschränkt oder krank. Ich erledige Arbeiten, die machen tagtäglich die Mitarbeiter*innen in allen Supermärkten – sie machen es unter Zeitdruck. Sie machen es zu festen Schichtzeiten, die sie sich oftmals nicht selbst aussuchen können. Und sie machen es, um zu überleben. Meine Situation als SuperCoop-Mitglied ist privilegiert. Das weiß ich. Ich mache das, weil ich es mir ausgesucht habe!”
Anna, hast du bei der SuperCoop das Gefühl, einen wirklichen Unterschied zu bewirken?
“In normalen Supermärkten fühle ich mich als Konsumentin häufig überfordert, die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Bei SuperCoop weiß ich: Hier kann ich es nur richtig machen. Alles ist super transparent und das Geld landet am Ende wirklich bei den Erzeugerinnen und Erzeugern. Natürlich liebe ich auch das ganze Drumherum. Das wichtigste Element sind aber die vielen wunderbaren Leute, mit denen das Ganze einfach Spaß macht. Ich bin wirklich fasziniert davon, dass viele Leute gemeinsam an einem Strang ziehen. Allen, die ich von der Idee erzähle, sind schnell begeistert, haben aber Hemmungen, aktives Mitglied zu werden. Bei uns braucht man die aber wirklich nicht haben. Wir haben für alle einen Platz. Auch für die, die nur ganz wenig Zeit haben, und die, die keine Lust haben, sich mehr als drei Stunden im Monat zu engagieren.”
Lisa, wie bist du zur Super Coop gekommen?
“Ich bin seit 2021 auch über den Weddingweiser auf das Projekt aufmerksam geworden. Ich war begeistert, dass ein solcher Supermarkt bei mir um die Ecke entstehen soll. Ich bin von unserem Konzept sehr überzeugt. Dadurch dass man in einer Genossenschaft als Eigentümer*in selber profitiert, entsteht einfach ein größeres Bewusstsein, ein liebevollerer Umgang mit den Produkten, mit dem Laden an sich, mit den Menschen und ich glaube, unsere Gesellschaft könnte davon – vielleicht besonders jetzt gerade – ein wenig mehr gebrauchen.
Ist das nur ein Ort zum Einkaufen, Lisa?
“Ich freue mich sehr über die entstandene und sich entwickelnde Café-Ecke. Ich wünsche uns sehr, dass wir dadurch immer weiter ein Ort der Gemeinschaft werden, an dem man manchmal spontan auch noch etwas länger als nur zum Einkaufen verweilt.”
Die Co-Autorin Viktoria ist Festangestellte in der Super Coop.
Seid ihr neugierig geworden? Dann könnt ihr sofort Mitglied werden (einmalig 100 Euro Genossenschaftseinlage für die Dauer der Mitgliedschaft + 10 Euro Startgeld). Wer bis zum 3. Juli Mitglied wird, kommt in den Lostopf für eine Saisonkarte oder Freikarten fürs Strandbad Plötzensee. Sobald ihr die Beteiligungserklärung unterschrieben habt, bitten wir euch, uns per Mail an [email protected] zu informieren.
Transparenzhinweis: Die Autorin und der Autor sind Mitglied bzw. Angestellte der Super Coop.
Toller Bericht!! Bis zum 14. Juli kann man sogar direkt über Startnext Mitglied der Genossenschaft werden und auch tolle Dankeschöns, wie eine Käse-Wein-Verkostung, erwerben: https://www.startnext.com/supercoop