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Kunst- und Design auf dem Leo:
Ganz Berlin besucht den Weddingmarkt

Eine unglaubliche Bandbreite an Kunstgegenständen, selbstgemachten Handwerksprodukten oder Nahrungsmitteln und eine schöne Atmosphäre
7. Juli 2018
Impressionen vom Weddingmarkt (c) Foto von M.Fanke

Auf dem Leo­pold­platz kön­nen Spa­zier­gän­ge­rin­nen und Spa­zier­gän­ger an fünf Sonn­ta­gen im Jahr über den Wed­ding­markt schlen­dern. Schon ab 10 Uhr beginnt für die Händ­le­rin­nen und Händ­ler der Markt­tag mit dem Auf­bau­en der Prä­sen­ta­tio­nen an den schon auf­ge­bau­ten Stän­den. Die Orga­ni­sa­to­rin des Wed­ding­markts, Sabri­na Püt­zer, sitzt beim Cof­fee Man, der mit sei­nem roten Kaf­fee­wa­gen weit zu sehen ist, regelt die Stand­ver­ga­be und hilft wo sie kann.

Es gibt zwei Arten von Stän­den: Ein­mal den für den Wed­ding­markt design­ten drei­ecki­gen luf­ti­gen und den klas­si­schen Markt­stand. Sie wer­den je nach Vor­lie­be und Ange­bot der Stand­be­trei­be­rin­nen und ‑betrei­ber ver­ge­ben. Die neu­en Stän­de eig­nen sich gut für bil­den­de Künst­le­rin­nen und Künst­ler, an den luf­ti­gen Ver­stre­bun­gen las­sen sich Bil­der ein­fach mit Mes­seh­a­ken auf­hän­gen. Klas­si­sche Markt­stän­de wer­den ger­ne von Anbie­te­rin­nen und Anbie­tern gewählt, die öfter auf Märk­ten ste­hen und ein fes­tes Kon­zept für die Prä­sen­ta­ti­on ihrer Ware haben, wie eini­ge Kera­mi­ker oder auch der Foto­graf Minu­te­ra mit sei­ner his­to­ri­schen Kame­ra. Das geschäf­ti­ge Trei­ben rund um den Auf­bau hält bis 12 Uhr an, der offi­zi­el­le Beginn des Mark­tes für Besu­che­rin­nen und Besucher.

Wie funktioniert der Weddingmarkt?

Eine Bewer­bung für einen Stand auf dem Wed­ding­markt ist nur online am Anfang des Jah­res mög­lich. Zur Zeit kön­nen sich Inter­es­sier­te noch auf eine War­te­lis­te ein­tra­gen las­sen. Trägt man sich in den News­let­ter des Wed­ding­markts ein, ver­passt man die Bewer­bungs­fris­ten für den Markt nicht. Es sind in der Regel mehr Inter­es­sen­tin­nen und Inter­es­sen­ten für Stän­de als Stän­de sel­ber vor­han­den, so dass eine Aus­wahl von Sabri­na Püt­zer getrof­fen wird.

Für 5 - 8 Euro bezeichnet Carola Bormann-Msakni die Hände der Marktbesucherinnen (c) Foto von Susanne Haun
Für 5 – 8 Euro bezeich­net Caro­la Bor­mann-Msa­kni die Hän­de der Marktbesucherinnen

Nicht nur Wed­din­ge­rin­nen und Wed­din­ger sind unter den Aus­stel­lern, die ursprüng­lich aus Rom kom­men­de Gold­schmie­den Sara Con­te wohnt in Schö­ne­berg und sucht Mög­lich­kei­ten, sich und ihren Schmuck bekannt zu machen. Pee Mes­sing aus Prenz­lau­er Berg bie­tet Lin­ol­schnit­te an und steht ger­ne auf dem Wed­ding­markt, sie mag beson­ders das Publi­kum hier im Wed­ding, das gut durch­mischt ist. Lobend erwähnt sie auch die gute Orga­ni­sa­ti­on des Mark­tes. Der ursprüng­lich aus dem Nor­den Ber­lins kom­men­de Street­art­künst­ler KTHXBYE möch­te an sei­nem Stand neue Leu­te ken­nen­ler­nen, die Atmo­sphä­re des Mark­tes spü­ren und Kon­takt zu sei­nem Publi­kum erhal­ten. Natür­lich sind auch Ein­hei­mi­sche auf dem Markt zu fin­den: Ivo Hof­sté, Foto­graf und Gestal­ter aus der Togo­stra­ße kommt mit einem Las­ten­fahr­rad zum Wed­ding­markt und kann so ohne die vor­he­ri­ge läs­ti­ge Park­platz­su­che sei­nen Stand auf­bau­en. Ivo baut neben dem Foto­gra­fie­ren Lam­pen aus All­tags­ge­gen­stän­den. Auch sei­ne Nach­barn vom Mabel­le­vie, der Wed­ding­wei­ser berich­te­te bereits, sind auf dem Markt vertreten.

Keinen Termin verpassen!

Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher des Mark­tes kom­men aus ganz Ber­lin, es sind Fami­li­en, Freun­din­nen, Müt­ter mit Kin­dern, Män­ner aller Alters­grup­pen und Jugend­li­che. Es gibt kei­ne typi­sche Besu­che­rin oder Besu­cher. Eine Mut­ter mit Kind aus Mit­te erzählt, dass sie vor eini­ger Zeit im Radio vom Wed­ding­markt hör­te und seit­her zu allen Ter­mi­nen kommt. Ande­re kom­men zufäl­lig auf­grund des BVG-Kno­ten­punkts am Leo­pold­platz vor­bei und blei­ben auf dem Markt hän­gen. Die direk­ten Anwoh­ner sind natür­lich auch dabei, für sie ist der Markt nicht zu über­se­hen. Die Betrei­be­rin­nen des Hotel Mama schlen­dern mit ihren bei­den Möp­sen an der Lei­ne über den Markt, sie haben wie vie­le ande­re über die Face­book-Ver­an­stal­tung vom Markt erfah­ren. Der klei­ne Bei­trag in der rbb Abend­schau nach dem letz­ten Wed­ding­markt hat vie­le Gäs­te ange­lockt. Eine Besu­che­rin ist dem Hin­weis zum Wed­ding­markt auf der Prime Time Thea­ter-Sei­te im Inter­net gefolgt. Stolz erzählt eine ande­re jun­ge Frau, dass sie alle Ter­mi­ne im Kalen­der ein­ge­tra­gen hat, denn schließ­lich möch­te sie kei­nen Markt­tag verpassen.

 

Die Stim­mung auf dem Markt ist sehr gut, es wird mit­ein­an­der geges­sen, gere­det und ab 15 Uhr auch zusam­men getanzt. Beim Tan­zen fällt die gro­ße Anzahl an jun­gen Men­schen, die sich mit viel Freu­de auf der Tanz­flä­che bewe­gen, auf.

Beim Tanzen können alle entspannen (c) Foto von Susanne Haun
Beim Tan­zen kön­nen alle entspannen
Autorenfoto Susanne Haun

Susan­ne Haun stand mit ihrer Kunst eben­falls auf dem Wed­ding­markt und hat die fröh­li­che Stim­mung genos­sen. Begeis­tert war sie vom unter­schied­li­chen Publi­kum aus ganz Ber­lin, das auf dem Markt kam, ein Schwätz­chen mit den Händ­le­rin­nen und Händ­lern hielt und das eine oder ande­re kauf­te. Sie hat­te sich im Vor­feld Gedan­ken gemacht, wie sie am bes­ten ihre Zeich­nun­gen in dem neu­en luf­ti­gen Stand prä­sen­tie­ren könn­te und war sehr zufrie­den wie alles rei­bungs­los funk­tio­nier­te und die neu­en Stän­de eine beson­de­re Atmo­sphä­re auf dem Markt zauberten.

Susanne Haun

Susanne Haun studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin. Seit 2002 ist sie als Bildende Künstlerin und Autorin in Berlin aktiv.
Von 1993-2005 arbeitete sie als Systemanalytikerin und Entwicklerin für verschiedene ARD Sendeanstalten.

Als Autorin veröffentlicht sie seit März 2009 täglich Beiträge zur eigenen Kunst und Kunstgeschichte in ihrem Blog www.susannehaun.com und interagiert dort sowie auf weiteren Social Media Plattformen mit über 12.000 Follower. Zudem unterhält Susanne Haun einen Kunstsalon in ihrem Atelier. Hier werden regelmäßig aktuelle Themen zur Kunst von geladenen Gästen referiert und diskutiert.

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