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Weddingmelder-Wochenschau #7/18

18. Februar 2018

Das ist mal ein The­ma, wo wir die ech­ten Zei­tun­gen zur Sei­te schie­ben kön­nen und die B.Z. in ihrer vol­len Pracht ent­blät­tern: “Kaum Hirn, dafür umso mehr PS!” Mit 185 Kilo­me­ter auf der Tacho­na­del ist ein Anwär­ter auf den Bou­le­vard-Titel Limou­si­nen-Mör­der in den U‑Bahnhof Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße “geka­chelt”. Die ernst­haf­te Pres­se ruft aus: “ille­ga­les Auto­rennen” (zum Bei­spiel Tages­spie­gel). Ein Fra­ge­zei­chen hängt ledig­lich die Ber­li­ner Zei­tung hin­ten an. Doch vorn set­zen alle Redak­tio­nen von Bild bis rbb ein­stim­mig ein “ille­gal” hin. Nie­mand schreibt kri­mi­nel­les, fahr­läs­si­ges oder (ein vom Maul des Vol­kes abge­schau­tes) kran­kes. Was sonst noch so los war, steht im Weddingmelder. 

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Falls euch auf der U6 aus­nahms­wei­se mal kein Falsch­fah­rer ent­ge­gen­kommt, dann bleibt ja ein Moment Zeit zum Luft­ho­len. Auch wenn die­se mit Stick­oxi­den belas­tet ist. Die­sen Moment nutz­ten eini­ge unse­rer Leser, um dar­über nach­zu­den­ken, ob kos­ten­lo­ses U‑Bahnfahren eine rasan­te Sache ist. Lega­les Schwarz­fah­ren, das wäre schon preis­wert. Und der Preis macht es, sagen Wed­din­ger in unse­rer Umfra­ge. So kön­ne man sie von BMW und Mer­ce­des auf die mit 60 km/h zuckeln­de U‑Bahn zu locken.

Außenspiegel

Mal wie­der ordent­lich Dreck in der Luft bemerk­ten die pro­fes­sio­nel­len Medi­en beim Blick auf den Wedding:

1. Wer es sich vom besorg­ten Bür­ger besor­gen lässt, der wit­tert auch bei die­sem The­ma dicke Luft. Die schein­ba­re Alter­na­tiv­fra­ge lau­tet: Soll der Miet­ling oder der Flücht­ling im Neu­bau woh­nen? Zwei Stand­or­te im Wed­ding böten Platz für Woh­nungs­neu­bau. Aber eben auch für ein Con­tai­ner­dorf (Neu­deutsch: Modu­la­re Flücht­lings­un­ter­kunft, kurz MUF). Auf dem ehe­ma­li­gen Gelän­de des Dies­ter­weg-Gym­na­si­ums in der Put­bus­ser Stra­ße und neben der Beuth-Hoch­schu­le in der Luxem­bur­ger Stra­ße plant der Senat (mal wie­der vor­bei an den Inter­es­sen des Bezirks vor­bei) jeweils ein MUF. Bei letz­te­rem Stand­ort muss  ein Park­haus für Die­sel­lin­ge dem Neu­bau wei­chen, schreibt die Ber­li­ner Woche.

2. Auf 180 sein wer­den ver­mut­lich auch eini­ge Zuhö­rer am 1. März um 19 Uhr im Rat­haus Tier­gar­ten. Gela­den wird zu einer “Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zur Umbe­nen­nung von Stra­ßen im Afri­ka­ni­schen Vier­tel”.  Für die Namen Lüde­ritz­stra­ße, Peter­s­al­lee und Nach­ti­gal­platz gibt der Bezirk kein “Gefällt mir” mehr. Wis­sen­schaft­ler und “Gut­ach­ten­de” haben nun schö­ne Namen dis­ku­tiert. Solan­ge bis wei­ßer Rauch auf­stieg. Jetzt darf die Men­ge vorm Bal­kon nie­der­knien und der fro­hen Kun­de lau­schen. Lei­der ist die Ver­an­stal­tung nicht im Vier­tel selbst, sodass Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner eher rar gesät sein dürf­ten. Aber viel­leicht kacheln wir auch die­ses Mal wie­der gera­de voll an der Wahr­heit vorbei.

Innenspiegel

Fri­schen Wind schnup­per­te der Wed­ding­wei­ser in der letz­ten Woche.

Eingang zum Voodoo55
Voodoo55. Foto: Weddingweiser

1. Wir haben eine ehe­ma­li­ge Video­thek besucht und dabei den Kunst­raum Voodoo55 ent­deckt. Ein Jungle-Clue.

2. Unse­re Lesern sehen alles. In der Pinn­wand­grup­pe auf Face­book teil­te ein Leser die Nach­richt, dass die Poli­zei mobi­le Video­tech­nik am Leo auf­bau­te. Wer soll­te dort beob­ach­tet wer­den? Viel­leicht nie­mand, weil bloß per Foto ein Wett­ren­nen zwi­schen zwei Audis auf der Mül­lerstra­ße ent­schie­den wer­den sollte?

3. Geges­sen haben wir Göz­le­me und “sind erstaun­lich satt gewor­den”.

4. Die Ber­li­na­le erleb­ten wir lei­der nicht im Wed­ding. Wir haben aber kom­men­tiert, wel­che Tat­sa­che uns dann doch wie­der ver­söhnt hat.

Schau an

Beuth-Hochschule für Technik
Tech­nik, die begeis­tert, muss nicht zwin­gend einen Die­sel­ra­ser mei­nen. Foto: Weddingweiser

 

PS. Letz­ten Sonn­tag ver­schick­ten wir zum ers­ten Mal unse­ren News­let­ter für den Wed­ding. Die bes­ten Ein­trä­ge in der Face­book­grup­pe Wed­ding­wei­ser-Pinn­wand, die rele­van­tes­ten Wed­ding-Tweets und Web­links aus und über unse­ren Stadt­teil könnt ihr alle zwei Wochen erhal­ten. Mel­det euch dazu auf der rech­ten Sei­ten­spal­te an. Mög­lich gemacht haben den News­let­ter unse­re Unter­stüt­zer.

Text: And­rei Schnell, Fotos: Weddingweiser

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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