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Alarmstufe Rot im Himmelbeet

13. April 2017
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Schilder im Himmelbeet. Foto: HenselMei­nung Vor einem Monat war die Welt des Gemein­schafts­gar­tens Him­mel­beet noch in Ord­nung. Die neue Sai­son stand unmit­tel­bar bevor, Vor­freu­de misch­te sich mit Zuver­sicht. Vie­le neue Ideen soll­ten wach­sen und den Gar­ten mit wei­te­rem Leben erfül­len. Mehr Grün, mehr Kul­tur im Gar­ten, mehr nach­hal­ti­ge Pro­jek­te. Doch jetzt, nur einem Monat spä­ter, befürch­ten die enga­gier­ten Gemein­schafts­gärt­ner, dass das Pro­jekt vor dem Aus steht (Gemein­schaft­gar­ten Him­mel­beet befürch­tet Kün­di­gung).

Auf der der­zei­ti­gen Flä­che des Gemein­schafts­gar­tens in der Ruhe­platz­stra­ße soll ein Fuß­ball­bil­dungs­zen­trum ent­ste­hen, der Ver­ein Amandla EduFoot­ball und die Oli­ver-Kahn-Stif­tung wol­len hier inves­tie­ren. Die Flä­che am Leo­pold­platz, um die es geht, gehört dem Bezirk Mit­te. Die Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung hat sich schon im Mai 2016 für eine gemein­sa­me Nut­zung der Flä­che durch das geplan­te Fuß­ball­zen­trum und den Gemein­schafts­gar­ten aus­ge­spro­chen. Alles gut!

Alles gut? Plötz­lich sind die Gemein­schafts­gärt­ner alar­miert und gehen an die Öffent­lich­keit. In einer Peti­ti­on an das Bezirks­amt, die am Mon­tag gestar­tet wur­de und die bis heu­te mehr als 1700 Per­so­nen unter­zeich­net haben, schrei­ben die Gärt­ner, dass sie eine Kün­di­gung befürch­ten. Sie behaup­ten, das Bezirks­amt habe am Ende ohne sie mit dem Ver­ein Amandla EduFoot­ball über die Nut­zung der Flä­che ver­han­delt. Sie wol­len erfah­ren haben, dass es einen Vor-Ver­trag gibt, der das Him­mel­beet nicht berück­sich­tigt. Dem Him­mel­beet dro­he die Kün­di­gung zum Ende des Jah­res 2017. Das klingt nicht nach „alles gut“, das klingt nach Alarm­stu­fe Rot.

Die Akti­ven des Him­mel­beets ver­mu­ten die Ver­hin­de­rer im Bezirks­amt Mit­te. Aber kann das wirk­lich sein? Stellt sich der neue Bezirks­bür­ger­meis­ter Ste­phan von Das­sel von den Grü­nen mit sei­ner Ver­wal­tung etwa gegen einen Gemein­schafts­gar­ten? Oder blo­ckiert der inzwi­schen für Lie­gen­schaf­ten des Bezirks zustän­di­ge Bezirks­stadt­rat Cars­ten Spal­lek von der CDU, weil Gärt­nern bei den Christ­de­mo­kra­ten ein­fach nicht so hoch im Kurs steht? Ist da ein Feh­ler in der Ver­wal­tung unter­lau­fen oder haben die Akti­ven vom Him­mel­beet viel­leicht etwas missverstanden?

Unfass­bar, wenn hier ein guter Kom­pro­miss und ein tol­les Gar­ten­pro­jekt auf den letz­ten Metern zur Ver­ste­ti­gung aus­ge­bremst wer­den wür­de! Und es ist mehr als unschön, wenn hier zwei sozia­le Pro­jek­te gegen­ein­an­der aus­ge­spielt wer­den wür­den. Jetzt ist jeden­falls der Moment für die Wed­din­ger da, das Him­mel­beet in einer Peti­ti­on zu unter­stüt­zen. Und es ist die Zeit für die Bezirks­po­li­ti­ker gekom­men, sich ein­deu­tig zum Beschluss der Bezirks­ver­ord­ne­ten und damit zum Gar­ten auf dem Dach zu bekennen.

6 Comments

  1. Fra­ge an alle:

    War­um muß eigent­lich immer ” öffent­li­cher Druck ” gemacht werden?

    Oder hat die Ver­wal­tung den let­ter of intent als cc dem Him­mel­beet auch zugeschickt?

    Hier eine erneu­te Pressemiitteilung:

    https://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung.581955.php

    “Wei­te­re Ziel­set­zung des Bezirks­am­tes ist es, dass der Ver­eins­sport und der Schul­sport mit dem Bau einer neu­en Sport­hal­le sicher­ge­stellt wer­den soll. Bei der Pla­nung und der Umset­zung der neu­en Sport­hal­le soll wei­ter­hin dar­auf geach­tet wer­den, dass „him­mel­beet“ das Dach der Turn­hal­le nut­zen kann.”

    Die­se ” kann-Rege­lung ” ist der­zeit ein wenig schwammig 😉
    Viel­leicht gibt es einen Juris­ten unter den Him­mel­bee­tern der die­se For­mu­lie­rung ver­bes­sern kann.

    Denn die Sta­tik des Dachs der zukünf­ti­gen Turn­hal­le muß der Belas­tung des Erd­vo­lu­men der Bee­te ange­paßt sein und dann gibt es da auch noch den Brandschutz.!!!!!

    Dies ver­ur­sacht erheb­li­che Kos­ten für den Bau der Turnhalle!!!

    Ob die Stif­tung dies bereits in ihren Kos­ten­pla­nun­gen berück­sich­tigt hat???

    Und:

    “Am 28.04.2017 wird ein gemein­sa­mer Ter­min mit AMANDLA, him­mel­beet und dem Bezirks­amt statt­fin­den, um Fra­gen zum wei­te­ren Vor­ge­hen, ins­be­son­de­re in Bezug auf Koope­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten und Berück­sich­ti­gung der unter­schied­li­chen Inter­es­sen auf dem Grund­stück, zu erör­tern. Die­ser Ter­min war bereits vor der Kam­pa­gne von him­mel­beet zwi­schen den Betei­lig­ten abge­stimmt, also auch him­mel­beet bekannt.”

  2. Wie ist es eigent­lich mit den Begriffen:

    open data, Bür­ger­be­tei­li­gung Bür­ger­nä­he etc.

    Und was ist eigent­lich mit der Akti­ven Stadt 

    🙂 🙂 🙂

    Was für ein Glück dass es Wed­ding-leak gibt !!

  3. Einen “Vor-Ver­trag” des Bezirks­amts mit Amandla gibt es zwar noch nicht, wohl aber einen so genann­ten “Let­ter of Intent”, den das Bezirks­amt auf öffent­li­chen Druck ges­tern publik gemacht hat: http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2017/anlage_2_letter_of_intent.pdf. Der “Let­ter of Intent” sieht unter ande­rem den Abschluss eines Ver­trags – ohne Betei­li­gung von Him­mel­beet – bin­nen acht Wochen vor. Ein sol­cher Ver­trag wäre im Unter­schied zu allen ande­ren Ver­laut­ba­run­gen und Stel­lung­nah­men aus Poli­tik und Ver­wal­tung recht­lich bin­dend. Das Him­mel­beet muss hier als gleich­be­rech­tig­ter Ver­trags­part­ner betei­ligt wer­den, sonst sind die Lip­pen­be­kennt­nis­se zu einer gemein­sa­men Lösung am Ende nicht viel wert!

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