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Rundum versorgt:
FünfundSechzig: Restaurant für alle Fälle

21. Oktober 2020
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Fünf&Sechzig Bar

Nach einem Spa­zier­gang ent­lang des Kanals an einem kal­ten, nas­sen Abend lockt an der Ecke Kiautschoustraße/ Torf­stra­ße das Fünf&Sechzig mit Speis und Trank. Ich tau­che ein in einen Wohl­fühl­raum, der in war­men Tönen gestal­tet ist: Das dunk­le Holz des Bodens und der Möbel passt zu dem Wein­rot der Wän­de. Lam­pen und Ker­zen set­zen gol­de­ne Akzen­te, eben­so die beleuch­te­te Bar. Wan­de­rer, hier lass dich ruhig nieder.

Fünf&Sechzig von außen TorfstraßeDas kommt auf den Teller:

Die Spei­se­kar­te ist sehr viel­fäl­tig: Das Ange­bot beginnt beim Früh­stück, geht mit Snacks und Vor­spei­sen wei­ter über Sala­te bis hin zu Haupt­ge­rich­ten, Nach­spei­sen und endet mit Cock­tails. Von mor­gens bis in die Nacht ist man hier ver­sorgt.
Das Essen stammt aus den Kate­go­rien „Schnit­zel“, „Pas­ta“, „Tex-Mex“, „Vom Grill“, „Flamm­ku­chen“, „Crê­pes“ oder „Bur­ger“. Dadurch fehlt eine kla­re Linie, ein Pro­fil. Was für ein Restau­rant ist das eigent­lich? Ande­rer­seits ist für jeden etwas dabei. Gera­de bei grö­ße­ren Grup­pen, die sich kuli­na­risch nie einig wer­den, kann das von Vor­teil sein.

Die wech­seln­de Wochen­kar­te ist sai­so­nal gestal­tet. Außer­dem gibt es jeweils zwei neue Tagesgerichte.

Fünf&Sechzig GastraumBrunch:

Sonn­tags lockt ein rie­si­ges Buf­fet: Von 10 Uhr bis 16 Uhr gibt es im Fünf&Sechzig Brunch. Für einen fai­ren Preis gibt es Früh­stück, war­me und kal­te Spei­sen, zwölf ver­schie­de­ne Sala­te, Fleisch, Pas­ta, vege­ta­ri­sche Spei­sen, Eier, Obst und mehr. „Was man sich nur aus­den­ken kann – dort gibt es alles,“ schwärmt ein Mitarbeiter.

Fünf&Sechzig FlammkuchenTestessen im Fünf&sechzig:

Ich for­de­re die Küche in der Königs­dis­zi­plin „Flamm­ku­chen“ her­aus. Nach­dem ich den Frei­bur­ger Flamm­ku­chen ken­nen­ge­lernt habe, bin ich da beson­ders wäh­le­risch. Ich bestel­le die klas­si­sche Vari­an­te mit Speck und Zwie­beln, dazu badi­schen Wein. Ser­viert wird der Flamm­ku­chen auf einem Holz­brett, so muss das sein. Optisch stimmt alles. Lei­der ist er nicht geschnit­ten. Auf Nach­fra­ge erfah­re ich, dass fer­ti­ge Teig­lin­ge ver­wen­det wer­den, der Belag aber frisch gemacht wird. Das gibt in der Wer­tung eine nach oben gezo­ge­ne Augen­braue und den Zuspruch: Das könnt ihr doch sicher auch selbst. Der Flamm­ku­chen wird hier mit Käse über­ba­cken ser­viert – das ist unüb­lich und steht auch nicht in der Kar­te. Die klas­si­sche Vari­an­te ser­viert man ohne Käse, ansons­ten ist er gra­ti­niert. Durch den üppi­gen Belag geht ein wenig die Leich­tig­keit ver­lo­ren, den ein Flamm­ku­chen sonst hat. Mein Magen hat aber auch noch ein Wört­chen mit­zu­re­den und der freut sich trotz hoch­ge­zo­ge­ner Augen­braue über den eher unty­pi­schen Ber­li­ner Flamm­ku­chen. Zusam­men mit dem Wein ein pas­sen­des Gericht für einen Herbstabend.

Service

Fünf&Sechzig Gastraum

Im Fünf&Sechzig wird man gut umsorgt. Vom Betre­ten des Lokals an küm­mern sich Mit­ar­bei­ter um den Gast. Auf die Spei­se­kar­te muss man nicht erst war­ten, auch die Bestel­lung kommt sofort an den Tisch. Son­der­wün­sche, so beob­ach­te ich, sind kein Pro­blem. Mei­ne neu­gie­ri­gen Fra­gen wer­den freund­lich beant­wor­tet und die bes­ten Tipps gibt’s oben­drein. Ob ich schon die Kuchen­the­ke gese­hen habe? Alles selbst geba­cken und mit einer Tas­se Kaf­fee eines der Spe­zi­al­an­ge­bo­te. Die Nasch­kat­ze sieht man mir wohl an.

Fünf&Sechzig LoungeDie Atmosphäre:

Die Räu­me sind schön gestal­tet, haben ein ange­neh­mes Farb­kon­zept und eine ein­heit­li­che Ein­rich­tung. Licht, Far­be, Mate­ri­al – alles lädt die Sin­ne zum Ver­wei­len ein.

Im abge­trenn­ten Rau­cher­zim­mer kann an es sich auf Ches­ter­field Sofas und Ses­seln gemüt­lich machen, im Win­ter brennt der Kamin. Man­che Gäs­te kom­men, um hier in Ruhe ihre Zigar­re zu rauchen.

Für Neu-Wed­din­ger viel­leicht ganz inter­es­sant: der Name bezieht sich auf die alte Post­leit­zahl des Wed­ding, 1000 Ber­lin 65.

Fünf&Sechzig, Kiautschou­stra­ße 12a/Torfstraße 9, Tele­fon: (030) 30 60 60 00, Web, täg­lich 9 bis 0 Uhr

Text und Fotos: Sig­run Wetzel

2 Comments

  1. Nun ja, ich war ein­mal beim “Brunch” dort. Es ging so.… die ange­bo­te­nen Spei­sen schmeck­ten mehr oder weni­ger nach nichts, der Auf­schnitt war ziem­lich unan­sehn­lich geschnit­ten à la “Mut­ti schnei­det mal die Wurst in dau­men­di­cke Schei­ben”. Das, was mich wirk­lich gestört hat, war, dass man in Fett­mief saß und die Kla­mot­ten auch zuhau­se noch nach altem Frit­ten­fett Rochen. Fazit.…nicht noch mal.

  2. Zustim­men kann ich z.B. beim Ser­vice: die meis­ten Mit­ar­bei­ter sind sehr freund­lich. Ansons­ten fin­de ich das Restau­rant etwas chao­tisch orga­ni­siert und das Essen – fin­de ich – ist je nach Koch recht unter­schied­lich. Irgend­wie muss das 65 sei­ne Linie noch finden.

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