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Berliner Unterwelten e.V. rettet DDR-Grenzturm

24. Juli 2016
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Grenzbeobachtungsturm auf dem Übungsgelände Havelberg. Foto Dirk Mundry.
Grenz­be­ob­ach­tungs­turm auf dem Übungs­ge­län­de Havel­berg. Foto Dirk Mundry.

Da klingt Stolz mit, wenn die Ber­li­ner Unter­wel­ten (Haupt­sitz am Bahn­hof Gesund­brun­nen) schrei­ben: “Dank der Auf­merk­sam­keit unse­res Ver­eins­mit­glie­des Dirk Mundry kann ein Ori­gi­nal-Beob­ach­tungs­turm BT6, ein Turm wie er in den 1970er Jah­ren auch an der Ber­nau­er Stra­ße als Teil der Ber­li­ner Mau­er stand, nach Ber­lin gebracht und dem Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum Ber­li­ner Mau­er zur Ver­fü­gung gestellt wer­den.” Dirk Mundry selbst sagt auf Anfra­ge des Wed­ding­wei­sers: “Ich habe beruf­lich und pri­vat immer noch mit der Bun­des­wehr zu tun und ken­ne den Turm nun schon seit 27 Jah­ren.” Der Turm wird zunächst in einem Lapi­da­ri­um gesi­chert. Der­zeit ist er nur für die Fach­welt zugäng­lich. Ab 2017 soll der Turm als Teil des Mau­er­mu­se­ums auf dem Mau­er­strei­fen auf­ge­rich­tet werden.

Dirk Mundry berich­tet: “Bis in die 1970-er Jah­re wur­de der Trup­pen­übungs­platz von den Grenz­trup­pen zur Aus­bil­dung genutzt, deren Stand­ort im Nach­bar­ort Glö­wen und Per­le­berg war. In den 1970-iger Jah­ren ent­stand der NVA-Pio­nier­trup­pen-Stand­ort in Havel­berg. Die­ser exes­tiert bis heu­te und ist einer der wich­tigs­ten in Deutsch­land. So über­nahm auch die Bun­des­wehr von der NVA den Was­ser-Trup­pen­übungs­platz in Havel­berg. Ich hat­te damals mei­nen Wehr­dienst in Havel­berg abge­leis­tet und lebe seit dem in Havel­berg. Daher erfuhr ich vom geplan­ten Abriss und setz­te alle Hebel in Bewe­gung. Ich setz­te mich mit dem Bun­des­wehr-Manage­ment, mit dem Stand­ort-Ver­ant­wort­li­chen und dem Bun­des­amt für Inmo­bi­li­en­auf­ga­ben, dem offi­zi­el­len Eigen­tü­mer, aus­ein­an­der. Nach knapp 2 Mona­ten hat­te ich dann die Geneh­mi­gung – das Vor­ha­ben war geglückt.”

Blick von Innen in den Aufstieg BT6. Foto Dirk Mundry.
Blick von Innen in den Auf­stieg des BT6. Foto Dirk Mundry.

Am Frei­tag, 24. Juni 2016, wur­de der in sie­ben Tei­le zer­leg­te Turm auf vier Schwer­trans­por­tern – wegen Über­grö­ße teils unter Poli­zei­be­glei­tung – in Ber­lin ange­lie­fert. Der Turm wird bis zu sei­ner spä­te­ren Nut­zung im soge­nann­ten Lapi­da­ri­um des Doku­men­ta­ti­ons­zen­trums Ber­li­ner Mau­er zwi­schen­ge­la­gert. Das Lapi­da­ri­um der Gedenk­stät­te ist gewöhn­lich nur für Fach­pu­bli­kum zugäng­lich. Dort sind eine Viel­zahl bau­li­cher Objek­te der unter­schied­li­chen Gren­z­ele­men­te gela­gert – von Fahr­zeug­sper­ren bis hin zum „Sta­lin­ra­sen“, von Beton­fer­tig­tei­len der „Grenz­mau­er 75“ bis hin zu Hohl­block­stei­nen, mit denen wäh­rend der Grenz­schlie­ßung Häu­ser­fas­sa­den an der Ber­nau­er Stra­ße zuge­mau­ert wurden.

Hier wird der Turm zerlegt. Wird er 2017 an der Bernauer Straße wieder errichtet? Foto Dirk Mundry.
Hier wird der Turm zer­legt. Wird er 2017 an der Ber­nau­er Stra­ße wie­der errich­tet? Foto Dirk Mundry.

Zahlen und Fakten:

Höhe des Wach­turms: ca. 11 Meter
Höhe der Kan­zel (mit Gelän­der und Schein­wer­fer): ca. 3,9 Meter
Durch­mes­ser der Kan­zel: ca. 4,6 Meter
Gewicht der Kan­zel: ca. 9,5 Tonnen
Gewicht pro Turm­ring: 800 bis 1000 kg
Durch­mes­ser der Turm­rin­ge: ca. 1,4 Meter

LINKS
Pres­se­mit­tei­lung auf www.berliner-unterwelten.de.
Text: Pres­se­mit­tei­lung Ber­li­ner Unter­wel­ten e.V. und Zita­te von Dirk Mundry. / Fotos: Dirk Mundry.

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