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Handarbeit bei handgewebt

2. Juni 2016
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Spinnen mit dem Spinnrad. Foto: handgewebt.
Spin­nen mit dem Spinn­rad. Foto: Dag­mar Rehse.

Im Tex­til­ate­lier PA 58 in der Prin­zen­al­lee 58 wird Garn gespon­nen. Von Mon­tag, 30. Mai, bis Sonn­tag, 5. Juni, wird aus der fri­schen Schur­wol­le in einem auf­wän­di­gen Pro­zess Garn her­ge­stellt. Und die­ser Vor­gang ist vor allem Hand­ar­beit. Zuse­hen und mit­ma­chen kann jede. Nur Frau­en kön­nen dabei sein, wenn in die­ser Woche die Roh­wol­le von sechs Rau­wol­li­gen Pom­mer­schen Land­scha­fen ver­ar­bei­tet wird.

“Die Wol­le ist noch ganz lanolin­hal­tig und auch nicht ganz sau­ber”, sagt Dag­mar Reh­se. Sie meint die Roh­wol­le, die Doro­thea Eick­hoff und sie bezie­hen. Für sie war unvor­stell­bar, dass Schaf­wol­le in Deutsch­land bei­na­he Abfall ist. Die bei­den Frau­en hat­ten die Idee, nach die bei der Schur anfal­len­de Roh­wol­le nach alten Tech­ni­ken auf­zu­be­rei­ten. Auf­zu­be­rei­ten heißt eben: Zu Garn verarbeiten.

Die Rohwolle wird gewaschen. Foto: handgewebt in berlin.
Die Roh­wol­le wird gewa­schen. Foto: Dag­mar Rehse.

Wie aus Wolle Garn entsteht

Nur eben: Roh­wol­le ist “nicht ganz sau­ber”. Des­halb wird in der Woche von Mon­tag bis Sonn­tag als ers­tes gro­ber Dreck und Stroh aus­sor­tiert. Dann wird die Wol­le in gro­ßen Kübeln gewa­schen mit Wasch­mit­tel und mehr­mals gespült. Wer es nicht wuss­te: Lanon­lin ist Woll­fett. Und das stört bei der Wei­ter­ver­ar­bei­tung. Im nächs­ten Schritt geht es ab in die Schleu­der. Danach wird die Wol­le zum Trock­nen aus­ge­be­rei­tet. Anschlie­ßend wird sie sorg­fäl­tig gezupft und zum Kar­die­ren vor­be­rei­tet. Beim Kar­die­ren wer­den die Woll­fa­sern par­al­lel gelegt und zum Spin­nen oder Fil­zen vorbereitet.

Nach die­ser lan­gen Vor­be­rei­tung kann mit dem Spin­nen an der Hand­spin­del oder dem Spinn­rad begon­nen wer­den. Nach­dem der ers­te Faden ent­stan­den ist, kann das lang­sam wach­sen­de Garn verz­wirnt wer­den. Verz­wir­nen heißt, dass zwei oder mehr Fäden wer­den mit­ein­an­der ver­pon­nen wer­den. So ent­steht ein Garnknäuel.

Mit dem Garn kann gestrickt, gehä­kelt oder gewebt wer­den. Es ent­ste­hen Pull­over, Taschen, Hand­tü­cher und noch viel mehr. Fast alle Tex­ti­li­en, mit denen wir uns täg­lich umge­ben, gehen auf einen ein­zi­gen Faden zurück.

Einladung zu "Wolle zu Garn". Grafik: handgewebt in Berlin.
Ein­la­dung zu “Wol­le zu Garn”. Gra­fik: hand­ge­webt in Berlin.

Frauen willkommen

Frau­en kön­nen vom 30. Mai bis 5. Juni bei die­sen kom­plet­ten Pro­duk­ti­ons­pro­zess selbst mit­ar­bei­ten und die Ent­ste­hung von Tex­ti­li­en selbst ken­nen lernen.

Hin­ter der Pro­jekt­wo­che “Von der Schafs­wol­le … zum Garn” steht das Tex­til­ate­lier in der Prin­zen­al­lee 58. Das wie­der­um besteht aus hand­ge­webt in ber­lin, das Label von Dag­mar Reh­se. Und aus maria stie­ger, das Label von Maria Stie­ger. Sowie aus Trois Pois­sons, dem Label von Doro­thea Eickhoff.

LINKS

Zur Web­sei­te des Pro­jekts hand­ge­webt in ber­lin.

Und zu den Web­sei­ten der bei­den ande­ren Label maria stie­ger und Trois Pois­sons.

Text: Dag­mar Reh­se, Doro­thea Eick­hoff, And­rei Schnell, Fotos und Gar­fik: Dag­mar Rehse.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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