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Das Weddinger Meer – Ode an den Plötzensee

20. September 2015
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Ole von Vosskuhl im seinem Musikzimmer
Ole von Voss­kuhl im sei­nem Musikzimmer

Die Wed­din­ger ver­eh­ren ihren Orts­teil, ver­tei­di­gen ihn, bewoh­nen ihn selbst­ver­ständ­lich – und besin­gen ihn nun auch indi­rekt. Der Brun­nen­vier­te­ler Ole von Voß­kuhl spielt auf der Gitar­re eine ein­gän­gi­ge Melo­die und freut sich dabei über die Men­schen, das küh­le Was­ser und die Plötzenseeheit.

„Eigent­lich habe ich den Text schon vor län­ge­rer Zeit geschrie­ben, weil ich Seen und die Atmo­sphä­re im Som­mer so mag“, so der Bar­de. „Aber der See, dem ich das Lied wid­men woll­te, den fand ich nicht – bis es beim Plöt­zen­see klick mach­te.“ Prak­ti­scher­wei­se liegt der See im gelieb­ten Hei­mat­orts­teil – von Voß­kuhl liebt sei­nen Kiez, in den er aus Vel­bert-Lan­gen­berg vor knapp einem Jahr zog. „Es ist nicht so, dass ich den Wed­ding nicht ver­las­se, in Köpe­nick ist es ja auch schön.  Aber ich kom­me unheim­lich gern wie­der heim!“

Bald ein Auftritt? 

Und dort, daheim, ent­ste­hen die Wer­ke des Lie­der­ma­chers: „Plöt­zen­see“, „Mit­ten im Leben“, „Geh raus“. Er schreibt und kre­iert und ver­öf­fent­licht die Stü­cke in der Sound Cloud, aber auch bei You­Tube unter sei­nem Künst­ler­na­men, mit Vide­os, die sei­ne Freun­din Anet­te pro­du­ziert. „Zur­zeit arbei­te ich an einem Pro­gramm, das aus Cover­songs und natür­lich mei­nen eige­nen Lie­dern besteht.  Einen Auf­tritts­ort habe ich jetzt noch nicht im Kopf, aber eine fei­ne Wed­din­ger Knei­pe wäre doch etwas!“ Büh­nen­fremd ist er ja nicht. Für sei­nen Freund Mücken­fett ist er die Per­cus­sion­be­glei­tung, meis­tens in net­ten, klei­nen Lokalen.

Nächs­tes Jahr, wenn die Son­ne zurück ist, set­ze ich mich jeden­falls ent­we­der an mei­nen Plöt­zen­see oder in den Mau­er­park, wenn er bis dahin nicht zuge­baut ist – die Peti­ti­on hat er unter­schrie­ben. Denn den Wan­del in Stadt und Bezirk ver­folgt er aktiv, schreibt dar­über auch im neu­en Kiez­ma­ga­zin „Brun­nen“. „Wenn der Moment stimmt, wird auch ein Lied aus dem The­ma. Mei­ne Inspi­ra­ti­on fin­de ich über­all, im Orts­teil, drau­ßen, in der Fami­lie“, erläu­tert Voß­kuhl den Quell sei­ner Ideen.

Gitar­re fürs Leben

Ole von Voßkuhl hat’s mit dem Plötzensee
Ole von Voß­kuhl hat’s mit dem Plötzensee

Wäh­rend er in sei­ner Woh­nung so auf sei­nem Schreib­stuhl sitzt und leben­dig erzählt, merkt man Ole die Ner­vo­si­tät gar nicht an, die sich breit mach­te, als der Wed­ding­wei­ser um ein wohl­mei­nen­des Gespräch bat. Nett ist es im Musik­zim­mer, wo wir sit­zen. Vier Gitar­ren schmü­cken die Wand, zwei Xylo­pho­ne, zwei Dar­bu­kas (tür­ki­sche Trom­mel­in­stru­men­te) ste­hen auf dem Schrank. In die­ser Umge­bung gibt er Gitar­ren­un­ter­richt, die Schü­ler sind acht bis 80 Jah­re alt und schöp­fen aus der über 30-jäh­ri­gen Musik­erfah­rung des Gitar­ren­ex­per­ten und Orgel­ver­su­chers. „Ja, ich habe zunächst zwei Jah­re das Orgel­spiel gelernt, bis ich dann mit 14 die Gitar­re sah und lieb­te“ – und sich das Spie­len mit allen Tech­ni­ken im Grun­de sel­ber beibrachte.

Die Schü­ler klin­geln jedoch an der Tür bei sei­nem offi­zi­el­len Namen. „Ole von Voß­kuhl“ ist eine Hom­mage an gute Zei­ten mit Musi­ker­freun­den zu Hau­se in der Voß­kuhl­stra­ße, in Velbert-Langenberg.

Zuhau­se im Brun­nen­vier­tel fragt der Wed­ding­wei­ser ihn jetzt nach jener Zeit, in der er gera­de nicht Lie­der schreibt, Gitar­re spielt oder das Zup­fen auf die­ser lehrt. Dann foto­gra­fiert er: Haus­tü­ren, Augen­bli­cke, Licht­spie­le, Abend­stim­mung – mit geüb­tem Blick fängt von Voß­kuhl schö­ne Ber­li­ner Momen­te ein. Und dann spielt er wie­der auf sei­nem Haus-und-Hofinstrument.

Der Wed­ding­wei­ser wird den Auf­tritt sei­nes eif­ri­gen Lesers pünkt­lich ankün­di­gen und träumt jetzt jeden­falls von einem Lied ganz für sich selbst …

Text: Simo­ne Lindow

Bild oben: Anet­te Santo

Bild unten: Ole von Voßkuhl

2 Comments

  1. Ole, Du bist jetzt ange­kom­men und hast es geschafft, was Du imme­re woll­test. Musik und Freiheit.
    Gruß aus dem Kohlenpott.
    Dein Kol­le­ge Jürgen.

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