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Lesermeinung: “Mein Leo spielt nicht gern im Müll”

1. September 2015
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Quelle: "Leo spielt nicht gern im Müll"
Quel­le: “Leo spielt nicht gern im Müll”

Der Wed­ding ist dre­ckig. Die­ser Ruf eilt ihm vor­aus. Trotz­dem sind wir hier hergezogen.

Gera­de weil der Wed­ding auch ein bun­ter Mix ver­schie­de­ner Kul­tu­ren ist. Wir füh­len uns hier wohl. Für Kin­der gibt es zahl­rei­che Parks und Spiel­plät­ze. Wenn bloß der Müll nicht über­all rum­lie­gen wür­de! Es ist jam­mer­scha­de zu sehen, dass Stra­ßen, Grün­flä­chen im Schil­ler­park oder die Reh­ber­ge mit Plas­tik­tü­ten, Nah­rungs­mit­tel­res­ten, Bier­fla­schen und Hun­de­kot ver­schmutzt sind. Beson­ders ärger­lich und zum Teil auch gefähr­lich ist jedoch der Müll auf den Spiel­plät­zen. Die nahe des Leo­pold­platz gele­ge­nen Spiel­plät­ze sind Treff­punkt jun­ger Fami­li­en und ein idea­ler Ort für unse­re Klei­nen. Unse­re Drei­jäh­ri­ge rutscht und schau­kelt dort ewig. Sie klet­tert mit ande­ren Kin­dern um die Wet­te und strei­tet sich so man­ches Mal um das Tram­po­lin. Unser Ein­jäh­ri­ger gräbt sich begeis­tert durch den Sand­kas­ten und ver­sucht den Gro­ßen, ins­be­son­de­re sei­ner Schwes­ter, nach­zu­ei­fern. Als Eltern­teil ist man aller­dings per­ma­nent damit beschäf­tigt, Glas­scher­ben aus dem Sand zu ent­fer­nen, dem Klei­nen die Ziga­ret­ten­stum­mel aus der Hand zu rei­ßen und ihn davon abzu­hal­ten, auf die total ver­müll­te Grün­flä­che zu krab­beln. Scha­de, eigent­lich woll­te man doch nur eine gemüt­li­che Fami­li­en­zeit ver­brin­gen. Müll auf Spiel­plät­zen ist aber offen­bar kein spe­zi­el­les Pro­blem des Wed­ding. Auch im Prenz­lau­er Berg oder Schö­ne­berg scheint es Schmutz­fin­ken zu geben.

Wir wünschen uns saubere Spielplätze

Wer räumt den Müll der Bader weg? - Foto: Andrei Schnell
Foto: And­rei Schnell

War­um wer­fen Erwach­se­ne ihre Abfäl­le nicht in die dafür vor­ge­se­he­nen und reich­lich auf­ge­stell­ten Behäl­ter? Dass Kin­der dafür noch kei­nen Sinn haben, kann man nach­voll­zie­hen. Hier müs­sen die Eltern Vor­bild sein! Bei die­sen Mit(Müll)bürgern kann es doch zuhau­se nicht auch so aus­se­hen, oder? Wir wün­schen uns für unse­re Kin­der, egal ob im Wed­ding oder anders­wo, sau­be­re Spiel­plät­ze. Es kann doch nicht sein, dass man erst­mal zum Tat­ort­rei­ni­ger wer­den muss, bevor man sei­ne Kin­der unbe­sorgt auf dem Spiel­platz toben las­sen kann!

Was man tun kann

Was kann man tun? Der Ruf nach mehr Prä­senz von Mit­ar­bei­tern des Ord­nungs­am­tes wäre zu ein­fach, bekämpft nur kurz­zei­tig die Sym­pto­me und wäre nicht nach­hal­tig. Ver­ant­wor­tung, Rück­sicht und Vor­bild sein füh­ren wahr­schein­lich eher zu einer Lösung. Viel­leicht hilft ein biss­chen Umsicht, die “Täter” zu ertap­pen und sie ein­fach mal anzusprechen.
Ein­fach mal genau hin­schau­en und den Mit(Müll)bürger freund­lich anspre­chen, wenn er vor unse­rer Nase sei­nen Abfall ein­fach auf den Boden wirft: “Ent­schul­di­gen Sie bit­te, aber ich möch­te nicht, dass mein Leo in Ihrem Müll spie­len muss!”

Bei­trag ein­ge­sandt von Kat­ja und Björn

Auf ihrer eigens ein­ge­rich­te­ten Face­book­sei­te “Leo spielt nicht gern im Müll” gibt es Bil­der zu dem Thema.

 

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

5 Comments

  1. Genau die­ses Pro­blem möch­ten wir ange­hen: In einem vom QM geför­der­ten Pro­jekt möch­ten wir gemein­sam mit den Nut­ze­rIn­nen – egal ob klein oder groß – ein Kon­zept ent­wi­ckeln, wie die Spiel­plät­ze in Zukunft sau­be­rer und kin­der­taug­lich gehal­ten wer­den kön­nen. Wir freu­en uns über Ideen, Anre­gun­gen oder Wün­sche. Ger­ne an [email protected] oder auf unse­rer Pro­jekt­werk­statt “Sau­ber­keit auf Spiel­plät­zen” am 28.November um 10.30 Uhr. Bei gemein­sa­men Früh­stück möch­ten wir die Situa­ti­on auf den Spiel­plät­zen dis­ku­tie­ren und das Model von Spiel­platz­pa­ten­schaf­ten vorstellen.
    Mit­ma­chen lohnt sich!
    https://www.facebook.com/events/535748019909555/

  2. Teils wer­den öffent­li­che Flä­chen oder Ein­rich­tun­gen aus Uner­zo­gen­heit, Aggres­si­on oder Armut ver­schmutzt. Es ist sicher ehren­wert, sich für Sau­ber­keit ein­zu­set­zen, aber eigent­lich müss­te – wie meist – Ursa­chen­be­hand­lung betrie­ben werden

    • Sei­nen Müll ein­fach an die Stras­se zu räu­men ist abso­lut aso­zia­les Ver­hal­ten, wel­ches man nicht mit Ursa­chen­be­hand­lung bekämp­fen kann, son­dern aus­schließ­lich durch dra­ko­ni­sche Strafen.
      Alle Mit­bür­ger zah­len für die Dreck­schwei­ne, die sich wg. ihres Mülls einen “schlan­ken Fuß” machen. Die­se sind zu faul oder nicht wil­lens, die Din­ge zur Depo­nie zu bringen/abholen zu las­sen, obwohl es ent­spre­chen­de Ange­bo­te gibt.
      Alle soll­ten sich beru­fen füh­len, ent­spre­chen­de wil­de Müllan­samm­lun­gen zur Anzei­ge zu brin­gen – ins­be­son­de­re, wenn man den Ver­ur­sa­cher auch noch sieht.
      Armut ist kein Grund, sich in sei­nen eige­nen Siff rein­zu­set­zen – auch frü­her, als Armut im Wed­ding noch ein weit­aus grö­ße­res The­ma war, woll­te kei­ner die Müll­ber­ge vor sei­ner Haustür/auf dem Bür­ger­steig haben.
      Und wie­so för­dert “Aggres­si­on” die Ver­schmut­zung der Stras­sen mit alten Lam­pen, Sofas, Klos, Rega­len etc? Hier ist schon fast kri­mi­nel­le Ener­gie am Werk!

  3. “Ent­schul­di­gen Sie bit­te, aber ich möch­te nicht, dass mein Leo in Ihrem Müll spie­len muss!”

    die ant­wort dar­auf kann ich mir schon denken 😉

  4. “Der Wed­ding ist dre­ckig. Die­ser Ruf eilt ihm voraus.”

    STIMMT !!!

    Bin ges­tern abend durch die Kiautschoustr. gelau­fen! Was sich da auf den Bür­ger­stei­gen ansam­melt, ist eine rie­sen­gro­ße Schwei­ne­rei – ver­ur­sacht durch die aso­zia­len Anlie­ger, die hirn­los sämt­li­chen Müll/Hausrat raus­räu­men und hof­fen, dass es schon irgend­wer erle­di­gen wird…

    Ich könn­te kot­zen, wenn ich weiß, dass in mei­ner Nach­bar­schaft der­ar­ti­ge Dreck­schwei­ne leben.…

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