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Die Kolumne: Wenn ein Kiez erwachsen wird

23. April 2015
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Ver­ste­ti­gung – oder was auch immer das bedeutet

Auch ein Produkt der Förderung: der Sprengelkiez
Auch ein Pro­dukt der För­de­rung: der Sprengelkiez

So ein Quar­tiers­ma­nage­ment ist eine fei­ne Sache. In Stadt­ge­bie­ten ein­ge­setzt, in denen der sozia­le Schnell­koch­topf gehö­rig unter Dampf steht, soll es loka­le Akteu­re ver­net­zen, Geld für Nach­bar­schafts- und ande­re Pro­jek­te ver­tei­len und am Ende eine lebens­wer­te All­tags-Atmo­sphä­re her­bei­füh­ren. Wenn das nach Mei­nung der Ver­wal­tung gelun­gen ist, zieht sie sich zurück und über­lässt es den Ein­woh­nern, sich um sich selbst zu küm­mern. Das Gan­ze nennt sie Ver­ste­ti­gung. Die hat nun den Spren­gel­kiez erreicht, Anfang 2017 ist Schluss mit lus­tig. Dann sol­len die auf­ge­bau­ten Struk­tu­ren in der Lage sein, auch ohne Quar­tiers­ma­nage­ment zu funk­tio­nie­ren. Das führt gera­de bei vie­len Enga­gier­ten im Kiez zu Panik, sie füh­len sich vom Sys­tem im Stich gelas­sen. Nar­cis­se Dja­kam, Geschäfts­füh­rer der Bür­ger­platt­form Inte­gri­tu­de, meint nun, dass er in die­ser Ent­wick­lung eher eine Chan­ce sieht für weni­ger Büro­kra­tie, für einen Neu­an­fang, für Eigen­stän­dig­keit. Man könn­te auch sagen, ein Kiez muss ler­nen, erwach­sen zu werden.

Autor. Ulf Teichert

Die Kolum­ne erscheint eben­falls im Ber­li­ner Abend­blatt, Aus­ga­be Wedding

Infor­ma­ti­ons­rei­he zur Verstetigung 
„Ver­ste­ti­gung im Spren­gel­Kiez – Wie geht das?“
 
Ber­lin-Wed­ding. Am 6. Mai 2015 wer­den im Rah­men der vom Quar­tiers­ma­nage­ment Sparr­platz geplan­ten Infor­ma­ti­ons­rei­he „Ver­ste­ti­gung“, die Eck­punk­te der Ver­ste­ti­gung vor­ge­stellt und diskutiert.
 
Dar­über hin­aus wer­den die Ver­ant­wort­li­chen aus der Senats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt sowie dem Bezirks­amt Mit­te ihre Stand­punk­te zum The­ma Ver­ste­ti­gung darstellen.
 
Sie sind ein­ge­la­den mit­zu­dis­ku­tie­ren und Fra­gen zu stellen.
 
Gäs­te: Herr Spallek/Bezirksstadtrat, Frau Glücklich/SenStadtUm, Frau Linde/BA Mit­te, Herr Dja­kam und Herr Herde/Quartiersrat
 
Mode­ra­ti­on: Hol­ger Scheibig
 
Wann und Wo?
6. Mai 2015, 18 bis 20 Uhr, 
Ernst-Reu­ter-Haus, Semi­nar­raum, Trift­stra­ße 67 A, 13353 Berlin

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

4 Comments

  1. @ Mr. X 

    QM wer­den in sozia­len Brenn­punk­ten ein­ge­setzt und haben daher auch immer einen gewis­sen seis­mo­gra­phi­schen Cha­rak­ter für die Immo­bi­li­en­wirt­schaft. Hier kann man noch ver­gleichs­wei­se güns­tig Wohn­raum und Bau­flä­che erwer­ben. Nach dem Erwerb soll der Ertrag der Immo­bi­li­en opti­miert wer­den. Höhe­re Mie­ten füh­ren zum Aus­tausch der Wohn­be­völ­ke­rung. Genau das spielt sich gera­de in Ber­lin ab. Kapi­ta­lis­mus in Rein­kul­tur. Aber offen­bar ist das für die Ber­li­ner kein Pro­blem, denn sie haben einen Senat gewählt, der genau die­sen Pro­zess unter­stützt. Die QM sind nur eine Rand­er­schei­nung die­ser Ent­wick­lung, nicht die Ursache.

  2. Gran­di­os – ein tra­di­ti­ons­rei­cher, uralter Stadt­teil wird ‘erwach­sen’? Wodurch genau durch weit fort­ge­schrit­te­ne Gen­tri­fi­zie­rung? Was war zuvor? Völ­li­ge lebens­un­fä­hig­keit über Deka­den hin­weg? Ist das das Urteil über die dort zuvor ver­wur­zel­ten Anwoh­ner und Struk­tu­ren, die nun dank Quar­tiers­ma­nage­ment ‘beho­ben’ sind?
    Was für ein Weltbild!

  3. Ber­lin puber­tiert aber noch an so man­cher Stel­le, pickel­ge­sich­tig, schnodd­rig, übel­lau­nig. Ein biss­chen was davon behal­ten sich die Kieze trotz Quar­tiers­ma­nage­ment hof­fent­lich bei.

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