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Integrationspreis Mitte fürs Familienzentrum Wattstraße

26. November 2014
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Sel­da Kara­cay lei­tet das Fami­li­en­zen­trum in der Wattstraße.

Der Inte­gra­ti­ons­preis Mit­te geht in die­sem Jahr nach Wed­ding und Moa­bit. Das Fami­li­en­zen­trum Watt­stra­ße und das Jugend­thea­ter­Bü­ro Ber­lin sind von der Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung für ihre inte­gra­ti­ve Arbeit aus­ge­zeich­net wor­den. Die Initia­ti­ven tei­len sich das Preis­geld in Höhe von 2000 Euro. Der Preis wird seit 2003 jähr­lich an erfolg­rei­che Pro­jek­te und Initia­ti­ven zur Inte­gra­ti­on von Zuwan­de­rern vergeben.

„Es ist für uns eine Ehre, die­sen Preis ent­ge­gen neh­men zu kön­nen“, sag­te Sel­da Kar­cay, die Lei­te­rin des Fami­li­en­zen­trums Watt­stra­ße. Das Zen­trum wur­de erst vor vier Jah­ren mit Mit­teln aus dem För­der­pro­gramm „Sozi­al Stadt“ gebaut und wird seit­dem von der Pfef­fer­werk Stadt­kul­tur gGmbH betrie­ben. Es unter­stützt vor allem Fami­li­en mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund im Brun­nen­vier­tel mit Bera­tungs- und Bil­dungs­an­ge­bo­ten, Begeg­nungs- und Betreu­ungs­mög­lich­kei­ten. Tilo Sie­wer, der Vor­sit­zen­de des Inte­gra­ti­ons­aus­schus­ses, lob­te beson­ders die gute Ver­net­zung des Pro­jek­tes in der Nach­bar­schaft. Die­se wur­de auch bei der Preis­ver­lei­hung sicht­bar: Sel­da Kara­cay wur­de zur Preis­ver­lei­hung von eini­gen Kiez­müt­tern, dem Quar­tiers­ma­nage­ment und einer Rei­he enga­gier­ter Nach­barn aus dem Brun­nen­vier­tel begleitet.

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Alle zusam­men: Kiez­müt­ter, ein Ver­tre­ter vom Quar­tiers­ma­nage­ment und einer vom Trä­ger Pfef­fer­werk mit Sel­da Kara­cay (rechts), der Lei­te­rin des Fami­li­en­zen­trums Watt­stra­ße mit der Urkunde.

Das Preis­geld, so Sel­da Kara­cay, soll den ehren­amt­li­chen Hel­fern zugu­te kom­men. Sie tra­gen maß­geb­lich zum Erfolg des Fami­li­en­zen­trums bei. Beson­ders stolz ist die Pro­jekt­lei­te­rin auf die Arbeit mit den Vätern, die noch wei­ter aus­ge­baut wer­den soll. Im Fami­li­en­zen­trum gibt es seit 2011 eine wöchent­li­che Grup­pe, bei der sich Väter tref­fen, um gemein­sam mit ihren Kin­dern zu spie­len oder in der Holz­werk­statt zu bau­en. Damit die­se Arbeit für die Fami­li­en kon­ti­nu­ier­lich fort­ge­setzt und ent­wi­ckelt wer­den kann, rich­te­te Sel­da Kara­cay einen Wunsch an die Bezirks­ver­ord­ne­ten: „Für die Zukunft wün­schen wir uns eine soli­de Finan­zie­rung, um unse­re Inte­gra­ti­ons­ar­beit wei­ter vor­an trei­ben zu können“.

Für das Moa­bi­ter „Thea­ter X“ des Jugend­thea­ter­bü­ros nah­men Dalia El-Heit und Nils Erhard die Urkun­de ent­ge­gen. Nils Erhard nut­ze die Preis­ver­lei­hung, um den Inte­gra­ti­ons­be­griff kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. „Wer soll sich in was inte­grie­ren“, frag­te er und wies in sei­nen Aus­füh­run­gen auf struk­tu­rel­le Aus­gren­zun­gen im Kul­tur­be­trieb hin. Unbe­que­me Fra­gen zu stel­len gehö­re zur Aus­ein­an­der­set­zung mit der Gesell­schaft dazu, so Erhard. Das sei auch ein Kern der Thea­ter­ar­beit mit den Jugend­li­chen. Aus­schuss­vor­sit­zen­der Tilo Sie­wer hob bei der Preis­ver­lei­hung den Anspruch des Pro­jek­tes her­vor, Jugend­li­che unab­hän­gig ihrer kul­tu­rel­len Her­kunft aktiv ein­zu­bin­den: „Akzep­tanz und Mit­be­stim­mung wer­den hier auf Augen­hö­he erreicht“.

Das Jugend­thea­ter­Bü­ro kün­dig­te an, das Preis­geld für die Kam­pa­gne „My Right is Your Right“ zu spen­den. Ein Zusam­men­schluss von Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen, dar­un­ter das Grips-Thea­ter, das Maxim-Gor­ki-Thea­ter, das Thea­ter an der Park­aue und das Jugend­thea­ter­Bü­ro, setzt sich gemein­sam gegen Ras­sis­mus und für Flücht­lin­ge ein.

Text und Fotos: Domi­ni­que Hensel

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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