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Neues Familienzentrum am Nauener Platz

16. Oktober 2014
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Cor­ne­lia Det­te (r.) mit eini­gen Frau­en in der Küche des Familienzentrums.

Am gro­ßen Tisch in der Cafe­te­ria fal­tet eine Frau kon­zen­triert an leuch­tend gel­ben Papier­boo­ten für eine Flücht­lings-Kam­pa­gne von Amnes­ty Inte­r­atio­nal. Eine zwei­te Frau kommt hin­zu, über­legt nicht lan­ge und macht mit. In einem klei­nen Büro­raum neben­an tippt ein Mann wäh­rend­des­sen in einen Com­pu­ter, er arbei­tet an der Inter­net­sei­te des Hau­ses. In der Küche backen drei Frau­en plau­dernd und fröh­lich lachend Kuchen. Die Lei­te­rin des Fami­li­en­zen­trums am Naue­ner Platz, Cor­ne­lia Det­te, hat heu­te Geburts­tag, der duf­ten­de Kuchen ist für sie.

Die Che­fin führt unter­des­sen Besu­cher durch die Räu­me das Fami­li­en­zen­trums am Naue­ner Platz, zeigt den Bewe­gungs­raum, die zwei Semi­nar­räu­me, den Bera­tungs­raum, die Cafe­te­ria, das Spiel­zim­mer und den gro­ßen Gar­ten. Das Zen­trum hat die gan­ze Eta­ge unter den Räu­men des Jugend­am­tes für sich. Immer wie­der bleibt sie ste­hen, redet mit ehe­ma­li­gen Kiez­müt­tern, die das Fami­li­en­zen­trum der­zeit ins­be­son­de­re am Vor­mit­tag mit Leben fül­len oder mit Men­schen, die von dem Zen­trum gehört haben und nach Ange­bo­ten fragen.

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Der Ara­bisch­kurs für Kin­der im Fami­li­en­zen­trum ist bereits gut besucht.

Cor­ne­lia Det­te freut sich über jeden Gast, denn das Fami­li­en­zen­trum hat zwar gute Bedin­gun­gen, ist aber noch wenig bekannt. Vor einem Jahr ist es in en Räu­men der ehe­ma­li­gen Kita in der Schul­stra­ße 101 eröff­net wor­den. Nach einem Per­so­nal­wech­sel hat die neue Che­fin im Juli neu begon­nen, das Zen­trum auf­zu­bau­en. „Das ist ein opti­ma­ler Stand­ort, alle Mög­lich­kei­ten sind da. Die Auf­ga­be ist es jetzt, eine Öffent­lich­keit zu fin­den“, sagt Cor­ne­lia Det­te. „Es gibt hier ganz viel für Fami­li­en, es kos­tet auch nichts oder nur ganz wenig“, möch­te die Lei­te­rin den Men­schen rund um den Naue­ner Platz zurufen.

Der Ara­bisch­kurs für Kin­der ist bereits gut besucht, es gibt ein inter­kul­tu­rel­les Frau­en­früh­stück und Deutsch­kur­se für Müt­ter, Rück­bil­dungs­gym­nas­tik stand bereits auf dem Pro­gramm. Frei­tags gibt es ab 15 Uhr eine Vor­le­se­stun­de für Kin­der. Mon­tags wird ab 15 Uhr mit Natur­ma­te­ria­li­en gebas­telt. Der Ange­bots­plan füllt sich immer wei­ter. Jetzt im Herbst star­ten wei­te­re Ange­bo­te, unter ande­rem eine Heb­am­men-Sprech­stun­de, ein Geburts­vor­be­rei­tungs­kurs, eine Mut­ter-Baby-Sprach­lern­grup­pe. Am 30. Okto­ber um 9 Uhr beginnt ein regel­mä­ßi­ges Don­ners­tags­an­ge­bot: ein the­ma­ti­sches Eltern­früh­stück mit gleich­zei­ti­ger Kin­der­be­treu­ung. Cor­ne­lia Det­te vie­le wei­te­re Ideen, um das Fami­li­en­zen­trum inter­es­sant zu machen. Ob Sprach­för­de­rung durch Baby­mu­sik oder Upcy­cling – das Ange­bot ist bunt. „Mir geht’s dar­um, dass es läuft. Und dar­um, dass Men­schen da sind“, fasst Cor­ne­lia Det­te ihren Auf­trag zusam­men. Damit das noch bes­ser gelingt, plant sie, ins­be­son­de­re auf die vie­len Kin­der­ta­ges­stät­ten in der nahen Umge­bung zuzu­ge­hen, um Kin­der, Eltern und auch Groß­el­tern für die Ange­bo­te des Fami­li­en­zen­trums zu begeistern.

Das Fami­li­en­zen­trum ist eines der jüngs­ten Zen­trum die­ser Art im Bezirk. Dar­über hin­aus gibt es Räu­me für Fami­li­en unter ande­rem in der Watt­stra­ße im Brun­nen­vier­tel, auf der Fischer­insel und im Paul-Ger­hard-Stift in der Mül­lerstra­ße sowie in der Rathe­nower Stra­ße in Moa­bit-Ost. Ein wei­te­res Fami­li­en­zen­trum ent­steht gera­de in der Fabrik in der Oslo­er Stra­ße. Alle Fami­li­en­zen­tren bemü­hen sich um die Ver­bes­se­rung der Ange­bo­te und der Infra­struk­tur für Fami­li­en, ins­be­son­de­re mit klei­ne­ren Kindern.

Wäh­rend die Ange­bo­te und Zie­le ähn­lich sind, unter­schei­den sich die Finan­zie­rung und die Rah­men­be­din­gun­gen die­ser Zen­tren. Eini­ge pro­fi­tie­ren vom Lan­des­pro­gramm „Ber­li­ner Fami­li­en­zen­tren“, das vor zwei Jah­ren gestar­tet ist. Über die­ses För­der­pro­gramm wur­den inzwi­schen über 31 Fami­li­en­zen­tren in Ber­lin ein­ge­rich­tet. Das Fami­li­en­zen­trum am Naue­ner Platz wird jedoch nicht über die­ses Pro­gramm geför­dert. Sein Trä­ger ist ein Ver­bund aus der Stif­tung SPI und dem Ver­ein „Geburt und Fami­lie“. Die Grund­fi­nan­zie­rung über­nimmt der Bezirk Mit­te, die Ange­bo­te wer­den aus ver­schie­de­nen Pro­jekt­för­de­run­gen bezahlt.

www.familienzentrum-nauener-platz.de

Text und Foto: Domi­ni­que Hensel

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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