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GESCHLOSSEN Strudelka: Na servas! Strudeltraum im Sprengelkiez

14. Oktober 2014
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Wenn sie eine Apfel­schor­le wol­len, bestel­len sie „Apfel­saft gspritzt“. Wenn etwas nicht klappt (zeit­lich, räum­lich oder finan­zi­ell), mur­meln sie mys­te­ri­ös: „Das geht sich nicht aus.“ Die Öster­rei­cher haben die Ber­li­ner schon häu­fig vor Rät­sel gestellt: sprach­lich, kul­tu­rell, musi­ka­lisch… nur kuli­na­risch nicht. Öster­rei­chi­sche Küche schmeckt nach Schi­ur­laub, nach Gemüt­lich­keit und nach einem Schnap­serl zum Verdauen.

Quint­essenz die­ser Küche ist der Stru­del. Egal ob süß oder herz­haft, in Stru­del­teig gehüllt schmeckt eigent­lich alles bes­ser. Genau die­sen Ansatz ver­folgt das „Stru­del­ka“: Eigen­tü­me­rin Rita Ples­sing ist ursprüng­lich aus der Stei­er­mark und schon seit vier Jah­ren stol­ze Wed­din­ge­rin. Gemein­sam mit ihrem Bru­der Ezra rollt sie täg­lich den Teig für bis zu vier ver­schie­de­ne Stru­del aus. Wer das schon mal selbst pro­biert hat, weiß, wie viel Geduld und Lie­be in die­ser Spei­se steckt. Schließ­lich ist der Teig erst dünn genug, wenn er fast durch­sich­tig ist – und wird dann krea­tiv gefüllt, zum Bei­spiel mit Erd­beer und Quark (Top­fen) oder Rot­kohl und Hack­fleisch (Faschier­tem).

Kaffee wie in Wien…

strudelkaDas Café in der Sparr­stra­ße ver­eint den typi­schen Ber­li­ner Mix aus Second-Hand-Möbeln und unver­putz­ter Decke mit klas­si­schem Wie­ner Kaf­fee­haus-Chic. Und der Kaf­fee. Hach, der Kaf­fee. Klei­ner Brau­ner, Melan­ge und Ver­län­ger­ter las­sen das Herz des Ken­ners höher schla­gen und stel­len all die über­teu­er­ten, geschmacks­ver­stärk­ten Pro­duk­te ame­ri­ka­ni­scher Cof­fee­shop-Ket­ten in den Schat­ten. Der Name des Stru­del­ka lei­tet sich von dem des berühm­ten Café Hawel­ka ab – eine Wie­ner Insti­tu­ti­on, dem die stei­ri­sche Schwes­ter in Ber­lin um nichts nachsteht.

Zuge­ge­ben, das cha­rak­te­ris­ti­sche Wie­ner Publi­kum fehlt. Aber dafür sind an die­sem Wochen­en­de die Eltern aus der Stei­er­mark ange­reist, um dem Café den letz­ten Schliff zu ver­lei­hen. Wäh­rend Ritas Mut­ter sich an der Näh­ma­schi­ne um die Vor­hän­ge küm­mert, pflanzt ihr Vater drau­ßen den Sal­bei ein, den er mit­ge­bracht hat: Das Stru­del­ka ist ohne Fra­ge ein Fami­li­en­be­trieb. Das schmeckt man auch.

Ach­tung, lie­be Leser: Die Autorin ist selbst Stei­re­rin. Befan­gen­heit ist in der obi­gen Stru­del­schwär­me­rei nicht auszuschließen. 😉

STRUDELKA

Sparr­stra­ße 19

 

6 Comments

  1. Als Ber­li­ner hat­te mir das STRUDELKA Anfangs ganz gut gefallen:
    Zwei sym­pa­thi­sche Öster­rei­cher wagen es, im Spren­gel-Kiez ein Café mit Öster­rei­chi­schem Ambi­en­te zu eröff­nen. Das fand ich spannend.
    Und geschmeckt hat­te es mir dort ebenfalls.
    Mitt­ler­wei­le bin ich enttäuscht:
    – Wenig ambi­tio­nier­te farb­lo­se Mitarbeiter/Aushilfskellner.
    – Nach­las­sen­de Qua­li­tät (“Leu­te: Euer Café war mal wesent­lich besser!!!”)
    – Die Stru­del wer­den zeit­wei­se kalt ser­viert etc.
    – Irri­tie­ren­de Öff­nungs­zei­ten (Vor­mit­tags sehr oft geschlossen…).
    Zur Zeit nur noch zwei Bus­sis von sechs mög­li­chen Bussis …

  2. […] den Wed­ding. Kuli­na­risch ver­sor­gen die­se drei Gas­tro­no­men aus dem Kiez die Besu­cher: Tas­sen­Ku­chen, Stru­del­ka und die Kaf­fee­rös­te­rei Five Roas­ters. Zusätz­lich wird ein neu­ar­ti­ger, ergän­zen­der Stand gezeigt, […]

  3. B‑L-Ä-T-T-E-R-T-E-I‑G ??? graus o graus … eine Tod­sün­de für jeden ernst­haf­ten Stru­del­fan. Alles, was in Blät­ter­teig geba­cken wird, ist eine Pas­te­te. Im Stru­del­ka kön­nen die das mit dem Stru­delteig. Stru­del gehört in einen Stru­del­teig, sonst ist es kein Stru­del. Soll­te eine Stei­re­rin eigent­lich wissen.

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