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Open Home Bazaar: Zuhause ist es doch am schönsten!

2. Dezember 2013
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“Na, wie gefällt’s dir?” wird die Besu­che­rin gefragt. “Ich war noch nie auf einem Open Home Bazaar”, ant­wor­tet die­se. “Ich auch nicht”, sagt Julia­ne lachend. Dabei ist sie es, die den Floh­markt orga­ni­siert. Das Beson­de­re: für den Ver­kauf von Klei­dungs­stü­cken, Haus­halts- und Deko­ar­ti­keln und Büchern hat sie einen Abend lang ihre eige­ne Woh­nung im Karl-Schr­a­der-Haus in der Mal­plaquet­stra­ße geöffnet.

Open Home Bazaar

Wie auf einer Party

“Ich war schon auf eini­gen Ver­an­stal­tun­gen wie Thea­ter­stü­cken, Ver­nis­sa­gen oder Akus­tik­kon­zer­ten, die in Pri­vat­woh­nun­gen statt­fan­den”, erzählt die 33jährige Leh­re­rin. Da ihr die Stand­ge­bühr auf kon­ven­tio­nel­len Floh­märk­ten zu hoch und der Trans­port zu auf­wän­dig war, ist Julia­ne auf die Idee gekom­men, wild­frem­de Besu­cher in ihre Woh­nung zu las­sen. Und tat­säch­lich: es ist schon ein unge­wohn­tes Ein­drin­gen in die Pri­vat­sphä­re einer jun­gen Frau, man hat Hem­mun­gen, ins Schlaf­zim­mer zu gehen, wo auf dem Bett Klei­dungs­stü­cke zum Ver­kauf aus­ge­brei­tet sind. Doch wie bei so vie­len Woh­nungs­par­tys ist die Küche der Treff­punkt, wo Julia­ne ihren Freun­den und den ihr bis dato unbe­kann­ten Besu­chern vega­nes Essen und Glüh­wein feil­bie­tet. Hier kommt man ins Gespräch, hier ver­liert der Frem­de das Gefühl, ein Ein­drin­ging zu sein. Neue Leu­te ken­nen­ler­nen, sich aus­zu­tau­schen und zu dis­ku­tie­ren – für die Orga­ni­sa­to­rin ist das Feed­back der über­wie­gend weib­li­chen Besu­cher wich­ti­ger als die Einnahmen.

Open Home Bazaar Juliane Becker
Julia­ne in ihrer Küche

Die gute Sache im Vordergrund

“Sind zehn Euro okay?”, fragt sie in die Run­de, als sie einen Preis für ein Ober­teil, einen Sta­pel Reclam­hef­te und ein biss­chen Back­werk taxiert. Klar, sagen die Besu­che­rin­nen in der Küche, ist doch schließ­lich für einen guten Zweck. In der Tat: Julia­ne möch­te den Erlös voll­stän­dig der Deut­schen Krebs­hil­fe zugu­te­kom­men las­sen. Ein Stück zurück­ge­ben. “Das war die Aus­gangs­idee. Ich habe vor kur­zem selbst viel mensch­li­che Unter­stüt­zung erfah­ren”, erklärt Julia­ne ihre Moti­va­ti­on. “Und das hat mich gelehrt, dar­auf zu ver­trau­en, dass alles gut geht.” Ver­trau­en, das sie auch in die Frem­den hat, die sich neu­gie­rig durch ihre Woh­nung trei­ben las­sen und am Ende auch etwas für die gute Sache geben möchten.

Am 7. Dezem­ber fin­det der nächs­te Open Home Bazaar statt, 

von 14 – 20 Uhr in der Mal­plaquetstr. 14 b 

zuguns­ten der Deut­schen Krebshilfe

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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