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Himmelbeet: Grüner Daumen für Großstadtpflanzen

13. September 2013
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Gemü­se ein­fach im Laden kau­fen – das war ges­tern. Der ambi­tio­nier­te Groß­städ­ter zieht sich den vege­ta­ri­schen Teil sei­ner Ernäh­rung selbst. In einem ange­mie­te­ten Hoch­beet gleich um die Ecke.

Hannah Lisa Linsmaier
Han­nah Lisa Linsmaier

Was in vie­len Städ­ten und auch in Ber­lin z.B. auf dem Tem­pel­ho­fer Feld schon ange­bo­ten wird, ist seit die­sem Früh­jahr auch im Wed­ding mög­lich: Sozu­sa­gen die Bon­sai-Aus­ga­be des Klein­gar­tens. In der Ruhe­platz­stra­ße Ecke Schul­stra­ße (also prak­tisch gleich hin­ter Kar­stadt) bewirt­schaf­tet das gemein­nüt­zi­ge Unter­neh­men “him­mel­beet” ein bis­her brach lie­gen­des Grund­stück des Bezirks.

Das Prin­zip ist ein­fach: “him­mel­beet” baut die Hoch­bee­te (über­di­men­sio­na­le Blu­men­käs­ten mit etwa 1 x 1 Meter), besorgt die Erde, Gar­ten­ge­rä­te, Was­ser und was sonst noch an Uten­si­li­en für die gärt­ne­ri­sche Betä­ti­gung gebraucht wird. Solch ein Hoch­beet kann man dann für 50,- € pro Sai­son pach­ten und nach Her­zens­lust anbau­en, wonach der Sinn steht.

Die dies­jäh­ri­ge Sai­son ist fast vor­bei, aber sie lief sehr gut an. “Wir sind in die­sem Jahr aus­ge­bucht. Unse­re Hob­by­gärt­ner kom­men aus allen Alters­grup­pen und Gesell­schafts­schich­ten. Wir haben auch bereits Anfra­gen von Kitas und Schu­len. Allen gemein­sam ist, dass sie in der unmit­tel­ba­ren Nähe woh­nen. Was ja auch prak­tisch ist, wenn man mal auf die Schnel­le neben­bei sei­nen Radies­chen beim Wach­sen zuschau­en möch­te”, freut sich Geschäfts­füh­re­rin Han­nah Lisa Lins­mei­er über die gute Akzep­tanz des Gemeinschaftsgartens.

Himmelbeet Blume Bei “him­mel­beet” wird aber nicht nur in der Schol­le gewühlt. Auf dem Gelän­de ist ein klei­nes Gar­ten-Café ange­sie­delt, in dem man zwi­schen Kür­bis und Zuc­chi­ni ein Täss­chen Kaf­fee zu sich neh­men kann. Außer­dem wer­den Kur­se zur Umwelt­bil­dung, Work­shops für Fir­men und auch Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen ange­bo­ten. Z.B. gibt es – klei­ner Tipp an die­ser Stel­le – an jedem Diens­tag im Sep­tem­ber ab 18:00 Uhr einen Tan­go­abend. Sie kön­nen nicht Tan­go tan­zen? Kein Pro­blem. Zu Beginn des Abends gibt es gegen einen klei­nen Bei­trag von 5,- € einen kom­pak­ten Ein­füh­rungs­kurs. Ohne Kurs­teil­nah­me ist der Ein­tritt frei.

Das Grund­stück an der Ruhe­platz­stra­ße war eigent­lich nur als Über­gangs­lö­sung gedacht. Ursprüng­lich woll­te man höher hin­aus. Näm­lich auf das Dach­ge­schoss des Park­hau­ses über dem Real-Markt im Schil­ler-Park-Cen­ter an der Mül­lerstra­ße. Das Park­haus wur­de über­di­men­sio­niert geplant und das obe­re Stock­werk unter frei­em Him­mel steht leer. Dort wäre dann der größ­te Dach­gar­ten Euro­pas ent­stan­den und der Name “him­mel­beet” hät­te sei­ne wah­re Bedeu­tung ent­fal­tet. Hät­te? Wäre? Wird’s noch was? “Das lässt sich nicht mit Sicher­heit sagen”, schil­dert Frau Lins­mei­er den Stand der Din­ge, “der Betrei­ber des Ein­kaufs­cen­ters hat sein Inter­es­se bekun­det, aber es gibt ernst­haf­te­re bau­li­che Her­aus­for­de­run­gen als ursprüng­lich gedacht. Wir ver­fol­gen das Ziel wei­ter, aber kurz­fris­tig wird es wohl nichts werden.”

Himmelbeet Wer sich näher über das him­mel­beet infor­mie­ren möch­te, ist auf der Web­site himmelbeet.com rich­tig. Bes­ser noch: Ein­fach selbst hin­ge­hen und anschau­en. Inter­es­sen­ten an einem Hoch­beet für die kom­men­de Sai­son soll­ten bei­zei­ten den Kon­takt suchen. Auch Hin­wei­se auf (bis­her) noch unge­nutz­te Dach­flä­chen sowie Offer­ten von (zukünf­ti­gen) Koope­ra­ti­ons­part­nern und Unter­stüt­zern sind willkommen.

Quel­le: Wahl­kreis-Rund­schau Ralf Wie­land, Sept. 2013

Nach­druck mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors

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