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“Bitch Wedding ist die Straße” – ein neues Label im Wedding

8. April 2013
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Im Wed­din­ger Tan­go­l­oft wur­de ver­gan­ge­nen Frei­tag ein beson­de­rer Anlass gefei­ert: Die Geburt des Wed­din­ger Labels “Bitch Wed­ding”. Am Ran­de des Par­ty­ge­tüm­mels konn­te der Wed­ding­wei­ser mit Yoerk Koerk spre­chen, einem der bei­den Macher von Bitch Wedding.

Shirts mit dem Auf­druck “Amber­zom­bie & Bitch” statt “Amber­crom­bie & Fitch”, eine Zeit­schrift, die VÜRGUE statt VOGUE heißt – was wie die Ant­wort der Bad­stra­ße auf die Gla­mour­welt des Rodeo Dri­ves klingt, zählt zur Pro­dukt­pa­let­te des neu­en Labels Bitch Wed­ding. Auf des­sen Geburts­tags­par­ty tref­fe ich Cin­dy Rei­mer und Yoerk Koerk, die krea­ti­ven Köp­fe hin­ter dem Label. Mit Yoerk und einer Fla­sche Augus­ti­ner steue­re ich die Rau­cher­ecke an, um ihm dort eini­ge Fra­gen zu stellen.

Bitch Wedding T-Shirts
T‑Shirts von Bitch Wed­ding (Bild: Bitch Wedding)

Yoerk, den meis­ten Wed­din­gern dürf­te Bitch Wed­ding noch unbe­kannt sein. Was ist „Bitch Wedding“?

Bitch Wed­ding ist ein Label, wel­ches Kunst und Kom­merz zusam­men­bringt. Wir sind eine Reflek­ti­on der Stra­ße, der Kunst und des Pro­le­ta­ri­ats. Wir  ver­ste­hen uns als Hüter der gepfleg­ten Wed­din­ger “Lifestyle-Penner®”-Lebensart. Des­halb machen wir unse­re Label selbst. Schmut­zig, intel­li­gent, authen­tisch und groß­ar­tig. Wed­ding pas­siert auf der Stra­ße, Bitch Wed­ding ist die Straße.

Zudem enga­gie­ren wir uns auch im sozia­len Bereich und bei sozia­len Ver­ei­nen und wer­den unter ande­rem Pro­jek­te wie Design- und Foto-Work­shops mit Ber­li­ner Jugend­li­chen durch­füh­ren. Pro­duk­te, die dabei ent­ste­hen, ver­kau­fen wir über unser Label, und die Ein­nah­men kom­men den Jugend­li­chen sowie den sozia­len Ein­rich­tun­gen zugute.

Wel­che Pro­duk­te wird es von Bitch Wed­ding geben? Und wo kann man sie bekommen?

Bitch Wedding Shirt
Shirt mit “Bitch Wedding”-Logo (Bild: Bitch Wedding)

T‑Shirts und Taschen sind unse­re ers­ten Pro­duk­te – aber wir arbei­ten bereits an ande­ren Din­gen und wer­den die Pro­dukt­pa­let­te kon­ti­nu­ier­lich erwei­tern. Einen inter­es­san­ten Teil könn­ten dabei auch die Pro­duk­te ein­neh­men, die durch unse­re Zusam­men­ar­beit mit sozia­len Ver­ei­nen ent­ste­hen. Unser Online­shop geht am 15. April online. Zudem pla­nen wir gera­de PopUp-Shops, die spä­tes­tens im Mai die­sen Jah­res eröff­net wer­den. Jen­seits der klas­si­schen Ver­kaufs­stra­te­gie zei­gen wir unse­re Sachen in einem Wed­ding-typi­schen und bau­fäl­li­gen Umfeld, um die Span­nung zu erhö­hen. Dadurch kann es durch­aus sein, dass man die neus­ten Shops nur per SMS Ver­tei­ler oder Face­book in Erfah­rung brin­gen kann.

Wie seid ihr auf die Idee zu Bitch Wed­ding gekommen? 

Die meis­ten Men­schen rümp­fen immer noch die Nase, wenn sie erfah­ren, dass man im Wed­ding wohnt. Jeder denkt sofort an einen Pro­blem­be­zirk mit hoher Arbeits­lo­sig­keit und Kri­mi­na­li­tät. Die­ses Bild wol­len wir in einer humo­ris­ti­schen, selbst­iro­ni­schen Wei­se ent­schär­fen und ein­fach die guten Sei­ten des Bezirks her­vor­he­ben. Das machen wir unter ande­rem dadurch, indem wir Stra­ßen-Inter­views mit Wed­din­gern durch­füh­ren und die­se online stellen.

Ja, die habe ich auf Face­book gese­hen. Dort seid ihr schon seit ein­ger Zeit aktiv. Wie lan­ge arbei­tet ihr schon an dem Projekt?

Wir arbei­ten ganz inten­siv seit ca. 3 Mona­ten an dem Pro­jekt. Die Idee schwirrt uns schon seit über einem Jahr im Kopf her­um, hat sich aber erst in den letz­ten Mona­ten ver­dich­tet. Und seit­dem geben wir Vollgas.

Ich habe gehört, es wird auch eine Zeit­schrift namens VÜRGUE geben. Was erwar­tet die Leser der VÜRGUE?

Inter­es­san­te Arti­kel aus dem Wed­ding – echt und pur mit einer Pri­se Iro­nie und unse­rer sub­jek­ti­ven und gran­dio­sen Sicht auf die Din­ge. Eine Per­si­fla­ge an den Ber­lin Hiptser-Lyfe­style aus Sicht des typi­schen Wed­din­gers. Auf jeden Fall wer­den wir den Leser über­ra­schen und hof­fen, dadurch neue Denk­pro­zes­se in Gang zu setz­ten. Und das alles in erst­klas­si­ger Druck­qua­li­tät – ohne eine müde Mark – auf die Bei­ne gestellt.

Wie ist euer Bezug zum Wedding?

Alle Freun­de, die bei uns mit­ar­bei­ten, leben hier unter­schied­lich lan­ge und haben den Bezirk auf ihre Art und Wei­se ken­nen und lie­ben gelernt. Wäh­rend über­all sonst in Ber­lins Mit­te der Trend zu teue­ren Luxus­woh­nun­gen eta­bliert wird und die Bezir­ke zu allem mutie­ren außer zu lebens­wer­ten und bezahl­ba­ren Quar­tie­ren mit einer inter­es­san­ten Kul­tur­sze­ne, hat man hier noch Ber­lin pur. Und das mit­ten in Mit­te. Das soll auch so rüberkommen.

Wie sehen eure Plä­ne für die Zukunft aus?

Wir haben eini­ges vor und unse­re Ideen wach­sen im Qua­drat hoch 10 – ist doch klar. Und das muss­te dann erst ma abar­bei­ten. Oder anders gesagt: First we take Man­hat­ten, then we take Ber­lin – what else!

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Das Inter­view in englisch

3 Comments

  1. […] dem Boden, ana­log zu Muschi Kreuz­berg wird ver­sucht das Image (Ber­lin – East Bronx, Wed­ding!!) zu ver­mark­ten, wäh­rend man zwangs­läu­fig die glei­chen Pfa­de beschrei­tet, die man in Kreuz­berg und Neukölln […]

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