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Wedding: Berlin in Aspik?

23. Januar 2013
Transvaalstraße - Foto (c) Sulamith Sallmann
Trans­vaal­stra­ße – Foto © Sula­mith Sallmann

Eigent­lich darf man es ja nie­man­dem ver­ra­ten, und wir Ein­ge­weih­ten wis­sen es ja sowie­so: der Wed­ding ist das letz­te Stück authen­ti­sches Ber­lin, und das sogar noch fast flä­chen­de­ckend. Mit Shishas, aber ohne Schick; mit Drecks­pat­zen, aber ohne Eier­spätz­le; mit Rol­la­tor, aber ohne Roll­kof­fer. Das gute alte Ber­lin, wie es noch bis Ende der 90er in vie­len ande­ren Tei­len der Innen­stadt nor­mal war. Hier hat sich, im Schat­ten der Schi­cki-Micki-Nach­barn wie Mit­te und Prenz­lau­er Berg oder als süd­li­che Erwei­te­rung des klein­bür­ger­li­chen Rei­ni­cken­dorf noch das alte West­ber­li­ner Lebens­ge­fühl erhal­ten – sozu­sa­gen Ber­lin in Aspik. Im Wed­ding lebt sich’s ent­spann­ter als in hoch­ge­jazz­ten ande­ren Trend­be­zir­ken, und das, obwohl die Medi­en schon seit Jah­ren schrei­ben, der Wed­ding sei nun wirk­lich im Kom­men. Wirk­lich zu spü­ren bekommt man das nur an ganz weni­gen Stel­len; das Gesamt­bild gerät durch sol­che Aus­schlä­ge nach oben jeden­falls nicht ins Wanken.

Mar­tin-Tho­mas Haa­se schreibt in der Wochen­zei­tung Frei­tag über einen Spa­zier­gang von Mit­te in den Wed­ding: „Gelas­sen, unver­än­dert, unbe­rührt von all dem eit­len Geprot­ze und Geprun­ke, aus dem man gera­de kommt. Wed­ding: schmut­zig, besof­fen nölend, aso­zi­al herz­lich – und vor allem: ehrlich.“

Unse­re letz­te Umfra­ge zeigt jedoch, dass die stän­di­gen Bewoh­ner und Ken­ner des Wed­ding ziem­lich genervt sein kön­nen vom vie­len Dreck auf unse­ren Stra­ßen. Aber viel­leicht leben wir ja im Para­dies, und wis­sen es nur nicht?

Neue Umfrage: Welche Eigenschaften treffen auf den Wedding am besten zu?

In der neu­es­ten Umfra­ge kön­nen die Wed­din­ger ihrem Orts­teil selbst ein paar die­ser Eti­ket­ten ver­pas­sen: wel­che Attri­bu­te pas­sen am bes­ten zum Wed­ding? Bis zu drei Ant­wor­ten sind mög­lich. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse!

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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