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Café Largo übernimmt “TassenKuchen”

4. Februar 2012
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Eine Metallskulptur zieht sich durch das ganze Café
Eine Metall­skulp­tur zieht sich durch das gan­ze Café

Aus dem Tas­sen­Ku­chen wur­de im Dezem­ber 2016 das Café Lar­go. Wir hat­ten uns 2012 schon ein­mal umge­schaut und damals die­sen Arti­kel ver­öf­fent­licht:

Nanu, wenn man in das Café an der Ecke Utrech­ter-/Mal­plaquet­stra­ße ein­tritt, reibt man sich erst ein­mal die Augen: da hängt doch unter der Decke… ja, was eigent­lich? “Ein Buckel­wal”, erklärt die 35-jäh­ri­ge Tonia Mes­ku­nas, die das “Tas­sen­Ku­chen” gemein­sam mit ihrem ame­ri­ka­ni­schen Mann Paul betreibt. Die Metall­skulp­tur nimmt fast den gan­zen Raum ein, und wie alles in die­sem hel­len Café haben die bei­den Besit­zer alles selbst gestal­tet. Die mini­ma­lis­ti­sche Gestal­tung gehört zum Kon­zept, eben­so wie auch die spar­sam ein­ge­setz­ten Far­ben (eigent­lich gibt es nur lind­grün) und das Logo, die alten Stüh­le aus einem Fest­zelt; ja, selbst die höl­zer­ne brau­ne Ver­klei­dung der The­ke und eine Tür zum Ver­an­stal­tungs­raum, für die ein altes Scheu­nen­tor her­hal­ten muss­te. “Wir sind bei­de Desi­gner, und alles ist genau durch­dacht”, erklärt Tonia Mes­ku­nas, und man ver­steht sofort: hier hat nicht irgend­ein Café aufgemacht.

Frü­her war an die­ser expo­nier­ten Lage an dem drei­ecki­gen Platz, der durch die abkni­cken­de Utrech­ter Stra­ße im Schnitt­punkt der Mal­plaquet­stra­ße gebil­det wird, ein­mal ein bekann­tes Eis­ca­fé, dann folg­ten – wed­ding­ty­pisch – vie­le Jah­re des ste­ti­gen Wech­sels ver­schie­de­ner Ver­eins­lo­ka­le, kei­ne Gas­tro­no­mie. “Wir haben schon ein­mal ein Tou­ris­ten­ca­fé betrie­ben, auf der Insel Block Island im US-Bun­des­staat Rho­de Island”, erzählt Tonia. “Da lag es nahe, ein Café mit ame­ri­ka­ni­schen Spe­zia­li­tä­ten zu eröff­nen. Paul als Ame­ri­ka­ner bäckt ein­fach nach den authen­ti­schen Rezep­ten aus sei­ner Hei­mat.” Getes­tet wur­den die ame­ri­ka­ni­schen Kuchen (Tas­sen­ku­chen ist die direk­te Über­set­zung des eng­li­schen Cup Cake) ein Jahr lang zu Hau­se im Freun­des­kreis. Seit der Eröff­nung des Tas­sen­ku­chen im  Novem­ber 2011 sind noch ein Mit­tags­tisch, Sand­wi­ches und Tar­tes hinzugekommen.

Die Kuchenauswahl
Die Kuchen­aus­wahl

Legen­där ist schon jetzt das All you can eat- Pan­ca­ke-Brunch am Sonn­tag, seit ein Fach­blog dafür warb und den Mes­ku­nas die Bude ein­ge­rannt wurde.Die Pan­ca­kes sind, anders als man es viel­leicht erwar­tet, fluf­fig und leicht. Das Geheim­nis lie­ge in der Ver­wen­dung von But­ter­milch und Sau­rer Sah­ne, ver­rät Paul Mes­ku­nas mit einem viel­sa­gen­den Lächeln im Gesicht – natür­lich ohne das genaue Rezept preiszugeben!

“Uns ist die Qua­li­tät wich­tig”, beschreibt Tonia das aus­ge­feil­te Kon­zept, “und dar­um kom­men nur Zuta­ten aus kon­trol­liert bio­lo­gi­schem Anbau in Fra­ge.” Mit einer Aus­nah­me, denn mitt­wochs gibt es Who­o­pie Pie, für den (Bio-Fans schau­en jetzt mal weg) kon­ven­tio­nel­le Marsh-Mal­lows ver­ba­cken wer­den. Wich­tig ist: alles ist frisch und hausgemacht.

Die Betrei­ber des Tas­sen­Ku­chen wol­len ihren Kiez, in dem sie auch selbst woh­nen, durch ihr Café um etwas ganz Beson­de­res berei­chern. Von außen wirkt das Café zwar wie ein Pro­vi­so­ri­um. Die Über­ra­schung, die einen im Inne­ren des Tas­sen­Ku­chen aber dann erwar­tet, beschreibt Tonia selbst ziem­lich tref­fend: “Das Schö­ne am Wed­ding ist, man läuft eine Stra­ße ent­lang und denkt, was ist das denn Schreck­li­ches… Dann biegt man um die Ecke und merkt, ach hier ist es auf ein­mal total nett.” Wer sich also nicht davon abschre­cken lässt, durch die Stra­ßen des Wed­ding zu zie­hen, kann einen rich­ti­gen Wohl­fühlort mit lecke­rem Kuchen und Kaf­fee ent­de­cken. Oder auch einen Buckelwal.

Café Lar­go

Mal­plaquetstr. 33, 13347 Berlin

Mon­tag bis Sonn­tag jeweils von 10:30h-19:00h

 

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

13 Comments

  1. […] Wed­ding für den Wed­ding. Kuli­na­risch ver­sor­gen die­se drei Gas­tro­no­men aus dem Kiez die Besu­cher: Tas­sen­Ku­chen, Stru­del­ka und die Kaf­fee­rös­te­rei Five Roas­ters. Zusätz­lich wird ein neu­ar­ti­ger, ergänzender […]

  2. Erst mal die “Hips­ter” ken­nen­ler­nen, wäre auch eine Idee, dann wür­dest Du fest­stel­len, dass ich alles ande­re als Hips­ter hin­ter den Fens­ter­schei­ben des Tas­sen­ku­chen ver­ber­gen…! Lei­der gibt es Men­schen, die ein­fach immer nur meckern können…schade so etwas.

  3. “Das Schö­ne am Wed­ding ist, man läuft eine Stra­ße ent­lang und denkt, was ist das denn Schreck­li­ches… Dann biegt man um die Ecke und merkt, ach hier ist es auf ein­mal total nett.”
    Naklar…was wäre der Wed­ding nur ohne Euch!
    Mein Gott. Sich das Cafe von der Gemein­schaft finan­zie­ren las­sen (Hartz 4) und auf “wir sind die Hips­ten” machen. Zum Kot­zen die­ses Hipster-Pack!

    • Nur kurz dazu bemerkt, das wir auch unge­fähr 6 Leu­ten aus dem Kiez eine Job geben… und mit nett, mei­net ich nicht unbe­dingt nicht uns, eher so was die vie­len Parks! Wäre nur fair von Dir, wenn Du viel­leicht erst ein­mal mit uns per­sön­lich reden wür­dest, bevor Du Dir so ein har­sches Urteil über unse­re Per­son leistest.

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