Eine Wahlkampfposse im Afrikanischen Viertel: die CDU Wedding bezieht Position zu den möglichen Umbenennungen von drei Straßen im Afrikanischen Viertel. Sie ist aus Kostengründen dagegen. Zu diesem Thema hat die lokale CDU ein Plakat drucken lassen. Leider ist auf dem Bild ein Schild von der Kameruner Straße zu sehen, die gar nicht umbenannt werden soll. Geplant ist die Umbenennung von Lüderitzstraße, Nachtigalplatz und Petersallee, da mit diesen Namen Personen geehrt werden, die zu den negativen Protagonisten der deutschen Kolonialgeschichte gehören. Die anderen Straßennamen sollen nicht nur bestehen bleiben – sie solle im Gegenteil sogar zum Kern eines deutschlandweit einmaligen Lern- und Gedenkorts für die deutsche Kolonialgeschichte werden. Will die CDU mit dem “falschen” Straßennamen etwa alle Anwohner, auch die der nicht betroffenen Straßen, aufschrecken und gegen ein Gedenkstättenkonzept stimmen lassen?
Keiner will die Kameruner Straße umbenennen
Joachim Faust
hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.
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Hier sind nur wenige potenzielle Wählerstimmen betroffen – höchstens ein paar hundert. Den unterschwelligen Rassismus in Richtung eigener Partei zu kanalisieren dürfte der Beweggrund sein – die von “außen” kommenden Umbenennungswilligen gegen die alteingesessenen Deutschen. Hoffen wir, dass sich die grundsätzlich liberalen Berliner davon nicht beeindrucken lassen und so wählen, wie sie es für ihre Stadt für richtig halten.